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Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Titel: Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Newiger
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Narben Beschwerden auslösen und zu Kreuzschmerzen führen (siehe Kapitel »Narben«, → S. 143 ).
Der dumpfe Kreuzschmerz
    Der am schwierigsten zu diagnostizierende Kreuzschmerz ist der so genannte dumpfe Kreuzschmerz. Laborwerte erlauben hier kaum Aussagen, auf Röntgenbildern lässt sich wenig erkennen. Die Ursachen können knöcherne Veränderungen aufgrund von Abnutzung oder traumatischer Läsion sein. Überarbeitung oder falsche Körperhaltung führt dagegen zu Verkrampfungen oder Durchblutungsstörungen der betroffenen Muskeln. Der Schmerz kann schließlich auch organisch bedingt sein, wenn das betreffende Organ beispielsweise nicht seine normale Form, Spannung oder Beweglichkeit aufweist. Meistens kombinieren sich diese Ursachen und verursachen gemeinsam den dumpfen Kreuzschmerz. Auch psychische Gründe können eine Rolle spielen.
    Der Osteopath wird nach Zusammenhängen suchen, die der Schulmediziner nicht unbedingt kennt.
    Schmerzen lassen sich medikamentös behandeln, nicht jedoch deren Auslöser. Muskelentkrampfende Medikamente können manchmal weiterhelfen, ebenso Krankengymnastik, Massage und Elektrotherapie. Oft wird ein Patient jedoch zum Internisten, Gynäkologen, Neurologen, Psychologenoder Chirurgen weitergeschickt. Auch für den Osteopathen stellt der dumpfe Kreuzschmerz eine Herausforderung dar. Allerdings kann er nach Zusammenhängen suchen, die der Schulmediziner nicht unbedingt kennt. Er wird unter anderem die Beweglichkeit der Wirbelsäule, des Beckens und der inneren Organe überprüfen. Er wird nach statischen Veränderungen suchen, etwa ein verdrehtes Becken finden und mögliche alte Verletzungen ertasten. Vermag er einen konkreten Befund zu erstellen, kann er mit seiner manuellen Therapie beginnen.
Schulter- und Nackenprobleme
    Der Schulter- und Nackenbereich ist aufgrund seiner Vielschichtigkeit ein gutes Beispiel für die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Zugangs.
    Für Probleme im Bereich der Schultern und des Nackens kommen viele unterschiedliche Ursachen in Betracht. Hierzu zählen ein verrenkter Hals, ein gebrochenes Schlüsselbein ebenso wie eine ausgekugelte Schulter. Sehr häufig aber leiden Menschen an Schulter- und Nackenproblemen, deren Ursachen nicht traumatisch bedingt sind. Etwa Personen, die viel im Büro arbeiten oder den ganzen Tag vor dem Computer sitzen. Soweit diese Beschwerden haben, klagen sie meistens über Kopfschmerzen, Nackenverspannungen, Kribbeln in den Händen, Schwindelgefühle, Probleme beim Schlucken oder gar Enge in der Brust. Die Ursachen solcher Beschwerden sind verschieden und setzen eine genaue Kenntnis der Anatomie und Physiologie voraus, um erfolgreich behandelt werden zu können. Der Bereich der Schultern und des Nackens ist nämlich eine äußerst vielschichtige Region und somit ein gutes Beispiel für die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betrachtungsweise des menschlichen Körpers.
Warum dieser Bereich so anfällig ist
    Schulter- und Nackenpartie werden von Hals- und Brustwirbelsäule durchzogen. An der Brustwirbelsäule setzendie zwölf paarigen Rippen an, die den Brustkorb formen. Die sehr bewegliche Halswirbelsäule trägt hingegen den Kopf. Bei eingeschränkter Mobilität der Halswirbelsäule können Probleme an den Übergangsstellen zum Kopf und zur Brustwirbelsäule entstehen, da sich der Körper an diesen Stellen die notwendige Beweglichkeit verschafft. Umgekehrt können die Übergangsstellen zu einer eingeschränkten Beweglichkeit neigen, die die Halswirbelsäule dann mit übermäßiger Beweglichkeit kompensieren muss.
    Je nach Haltungstyp (siehe Kapitel »Die Wirbelsäule«, → S. 51 ) können die Krümmungen im Hals- und Brustwirbelbereich unterschiedlich ausgeprägt sein und zu entsprechenden Spannungen oder Laxheiten führen.
    Knochen und Knorpel der Wirbelsäule können ebenfalls Veränderungen unterliegen, also krankheitsbedingt degenerieren oder aufgrund falscher Belastung abnutzen. Die Höhe der Bandscheiben kann abnehmen. Die Zwischenwirbellöcher, deren Größe unter anderem von der Höhe der Bandscheibe abhängt, können sich dabei verengen. Aus ihnen treten die Nerven aus, die die Arme und Hände sowie die inneren Organe versorgen. Bei einem Druck auf die Arm- und Beinnerven wird ihre Funktion, also die Steuerung der Muskulatur und die Wahrnehmung von Druck, Berührung, Temperatur, Schmerzleitung und Muskelreflexen, permanent beeinträchtigt.
    Der Schultergürtel besteht aus Schlüsselbein und Schulterblatt und weist

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