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Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Titel: Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Newiger
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viele Gelenke auf.
    Auf dem Brustkorb ruht der aus Schlüsselbein und Schulterblatt bestehende Schultergürtel. Der sehr bewegliche Schultergürtel weist eine Vielzahl von Gelenken auf. So verbindet ein Gelenk das Schlüsselbein mit dem Brustbein und ein weiteres dasselbe mit dem Schulterblatt. Letzteres wiederum besitzt eine flache Pfanne, in der der Oberarmkopf sitzt und dem Arm eine große Bewegungsfreiheit ermöglicht. Das Schultergelenk wird durch Muskulatur geführtund gesichert. Aufgrund der großen Beweglichkeit reagiert dieses komplexe System aus Knochen, Gelenk, Muskeln und Bändern jedoch relativ empfindlich. Entsprechend oft kommt es hier auch zu Verletzungen.
    Die Halswirbelsäule fängt die Belastung auf, die zum Beispiel aus einer übermäßigen Belastung der Atemhilfsmuskeln bei einer Bronchitis resultiert.
    Der Schluckmechanismus in Mund und Hals und die Drehungen des Kopfes werden von Muskeln gelenkt, die im Schulter-Nacken-Bereich sitzen. Wichtige Blutgefäße durchziehen die Region und versorgen Organe und Gewebe. Hierzu zählt die Lunge, deren Spitzen bis zum Schlüsselbein hinaufreichen. Erkrankt der Patient häufig an Bronchitis, dann beeinflusst dies die Lungenbelüftung, die abnehmen kann. Die veränderte Lungenbelüftung führt zu einer übermäßigen Nutzung der Atemhilfsmuskeln im Bereich des Schultergürtels und Halses. Da diese Muskeln ihren Ansatz an der Halswirbelsäule haben, muss die Halswirbelsäule aufgrund dieser übermäßigen Nutzung die Belastung »auffangen«.
Wie ein Osteopath nach Ursachen sucht
    All diese Bereiche arbeiten zusammen und beeinflussen sich gegenseitig. Funktionelle Störungen in einem Bereich können, wie beschrieben, Symptome in einem anderen Bereich auslösen. Der Osteopath kennt diese Zusammenhänge, weiß, dass die Schulter oft der Sammelpunkt vieler anderer Probleme ist. Daher wird er bei seinem Befund all diese verschiedenen Bereiche untersuchen. Er wird die Körperhaltung überprüfen und je nach Haltungstyp möglicherweise feststellen, dass die Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich ihre Ursache in einer anderen Körperregion haben. Er wird die Beweglichkeit der Kopfgelenke überprüfen, genauso wie die Faszien, die ja den Zug von einer Körperregion zur anderen übertragen können. Er wird die Lunge und deren Tätigkeit begutachten, die Rippen untersuchen und mögliche Bewegungseinschränkungen der Halswirbelsäule und der oberen Brustwirbelsäule erspüren.
    Durchführung einer Muscle-Energy-Technik an den Rippen
    Diese differenzierte Befunderhebung ermöglicht es ihm, die eigentlichen Ursachen der Beschwerden im Schulter- und Nacken-Bereich genau zu ermitteln. Hier wird er dann seine individuell abgestimmte Therapie ansetzen können. Schmerzen wird er dabei in der Regel manuell behandeln. Soweit die Probleme im Schulter- und Nacken-Bereich mit einer schwach ausgeprägten Muskulatur zusammenhängen, wird der Osteopath den Patienten zum Physiotherapeuten weiterschicken, damit dieser mit dem Patienten ein Muskelaufbautraining durchführt.
    Info
    Schulmedizinische Behandlung von Schulter- und Nackenbeschwerden
    Nicht immer wird ein Schulmediziner so differenziert nach den Ursachen von Schulter- und Nackenproblemen suchen. Oft vertrauen Ärzte auf die Fähigkeiten von Physiotherapeuten, die solche Beschwerden nach eigener Befunderhebung mit Massage, Elektrotherapie, Fangopackungen und Rückenschule behandeln. Diagnostiziert der Arzt dagegen schwerwiegende Beschwerden, etwa Bandscheibenschäden mit Beeinträchtigung der Nerven, Muskelrisse oder massive Verkalkungen im Schultergelenk, wird natürlich auch operativ vorgegangen.
Folgen von Autounfällen
    Osteopathie ist keine Notfallmedizin.
    Die Osteopathie dient nicht der Behandlung von Notfällen. Wenn es bei einem Autounfall zu schweren, gar lebensbedrohlichen Verletzungen kommt, ist die Notfallmedizin gefragt. Innere Verletzungen, Knochenbrüche oder stark blutende Wunden müssen schulmedizinisch versorgt werden. Unfallfolgen, die das Leben des Unfallopfers nicht akut bedrohen, sind bei einem Notfall sekundär.
Schleudertrauma
    Glücklicherweise führen die wenigsten Unfälle zu solchen schwerwiegenden Folgen; meist kommt man glimpflich davon, beispielsweise »nur« mit einem Schleudertrauma. Dabei wird der Kopf mit seinem relativ hohen Eigengewicht durch das abrupte Abbremsen oder Auffahren erst stark nach vorn und dann nach hinten geschleudert. Da dieser Vorgang schnell und unerwartet erfolgt und dabei

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