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OstfriesenKiller

OstfriesenKiller

Titel: OstfriesenKiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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kannte Dr.Waldemar Bill. Seitdem sie bei ihm in Behandlung war, wurde sie nicht mehr krank. Er hatte ihre alten Schutzimpfungen aufgefrischt und riet ihr jedes Jahr zu einer neuen Grippeimpfung.
    Sie war froh, ihn zu sehen. Seine Anwesenheit trug auch dazu bei, Alexa Guhl zu stabilisieren. Alexas Haare standen wirr ab. Sie war barfuß und trug einen blau-weiß gestreiften Männerbademantel, auf dem groß »Sauna« stand. Dr.Bill hatte ihr gerade eine Beruhigungsspritze gegeben, die im Moment ihr Sprachvermögen beeinflusste. Ihre Sätze kamen langsam, schleppend und verzögert. Sie war erleichtert, dass eine weibliche Kripobeamtin hinzukam. Alexa wollte sich nicht mit Rupert oder Weller unterhalten, sie wollte die beiden nicht mal bitten, sich jetzt anziehen zu dürfen.
    Ihre Wäsche lag noch im Flur. Sie schaffte es nicht, dorthin zu gehen, sie aufzuheben und sich im Badezimmer umzuziehen. Sie hätte dazu an der Küche vorbeigemusst. An der Leiche.
    Sie fühlte sich, als seien sie beide bestraft worden für den schönen Fick, den sie gehabt hatten. Als habe es nicht sein dürfen, so viel Glück und Spaß auf einmal. Jetzt fürchtete sie, vorgeführt, bewertet und beurteilt zu werden. Sie wünschte sich ihre Schwester herbei.
    »Sie sind zur Tatzeit hier im Haus gewesen?«, fragte Ann Kathrin so sachlich wie möglich.
    Alexa Guhl nickte stumm.
    »Haben Sie den Mörder gesehen?«
    Alexa schüttelte den Kopf.
    »Wo haben Sie sich zum Zeitpunkt des Mordes genau aufgehalten?«
    Alexa sah die Männer im Raum an. Ann Kathrin verstand sofort, doch ohne dass sie es sagen musste, verabschiedete sich Waldemar Bill, und auch Rupert und Weller verließen das Zimmer.
    »Ich habe … wir hatten …« Nein, sie bekam es nicht heraus.
    Ann Kathrin Klaasen glaubte, auch so Bescheid zu wissen, und fragte: »Haben Sie schon lange eine sexuelle Beziehung zu Herrn Speicher?«
    Alexa Guhl verdeckte ihr Gesicht mit den Händen. »Mein Gott, das ist mir alles so schrecklich peinlich. Ich habe ihn heute erst kennengelernt. Ich wohne mit meiner Schwester auf dem Ferienhof Groot Plaats.«
    Ann Kathrin Klaasen fragte nach: »In Norddeich?«
    Alexa Guhl nickte. »In der Deichstraße. Fast direkt am Meer.«
    Ein Verdacht keimte in Ann Kathrin auf. Sie stellte sich vor, wie ein eifersüchtiger Ehemann durchs Fenster beobachtete, dass seine Frau es mit Ulf Speicher trieb. Er hatte ein Gewehr im Kofferraum. Vielleicht ein Jäger, oder jemand vom Schützenverein. In einer Kurzschlussreaktion tötete er den verhassten Nebenbuhler.
    »Sind Sie verheiratet?«
    »Nein. Ich bin geschieden.«
    »Und Herr Speicher, wissen Sie, ob der verheiratet war?«
    »Er trug jedenfalls keinen Ehering.«
    Sie kannten sich also noch nicht einmal gut genug, um zu wissen, ob er verheiratet war oder nicht, dachte Ann Kathrin. Ging das heutzutage so schnell? Sie spürte Wut in sich aufsteigen, ganz so, als hätte Hero sie nicht mit Susanne Möninghoff betrogen, sondern mit Alexa Guhl.
    »Ist Ihnen irgendetwas aufgefallen? Hat er Ihnen gegenüber geäußert, dass er sich fürchtet? Sind Sie auf dem Weg hierher verfolgt worden?«
    Alexa Guhl schaute sie an, als sei sie durch die Fragen völlig überfordert. Dann antwortete sie wie aus einer fernen Welt: »Es hat geklingelt.«
    »Wann?«
    »Vielleicht eine halbe Stunde, bevor …«
    »Hat Herr Speicher geöffnet?«
    Kopfschütteln. »Nein. Wir waren ganz still. Wir wollten keinen Besuch. – Bitte, kann ich jetzt gehen? Ich möchte zu meiner Schwester.«
    »Ein Beamter kann Sie gleich dorthin fahren. Sind das Ihre Kleider dort im Flur?«
    Jetzt wäre Alexa Guhl am liebsten im Erdboden versunken. Sie wagte es nicht einmal zu nicken. Hoffentlich, dachte sie, ist dieser Albtraum bald vorüber.
    »Nur noch eins: Haben Sie ein Auto gehört? Ich meine, dies hier ist eine sehr ruhige Gegend. Man hört es, wenn ein Wagen vorbeifährt.«
    »Wir hatten Musik an. Die Beatles.«
    »Ich fasse also zusammen: Sie waren mit dem Opfer in einem Raum, haben aber nichts gehört und nichts gesehen. Sie haben uns aber gerufen.«
    »Ja, das habe ich.«
    Ann Kathrin ahnte, wie schwer es der Frau fiel, ihre Wäsche aus dem Flur zu holen. Heiko Reuters, der Kollege von der Spurensicherung, hielt den BH inzwischen in der Hand. Ann Kathrin wies ihn kurz zurecht: »Ich glaube kaum, dass wir hier drin Hinweise auf den Täter finden. Aber draußen will ich alles haben. Jeden Fußabdruck, jede Zigarettenkippe, jede Stofffaser. Wer weiß, wie lange der Mörder

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