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Ostfriesenmoor: Der siebte Fall für Ann Kathrin Klaasen (German Edition)

Ostfriesenmoor: Der siebte Fall für Ann Kathrin Klaasen (German Edition)

Titel: Ostfriesenmoor: Der siebte Fall für Ann Kathrin Klaasen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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Sylvia.
    Ubbo Heide atmete schwer aus. »In dem Punkt sind wir uns wohl alle einig. Wir brauchen eine Aussage von diesem Albers.«

    Obwohl man bei der AWO in Norden sehr hilfreich war und Ann Kathrin Mut machte, ihre Mutter bekäme sicherlich Pflegestufe I, wenn nicht sogar II, und ab dann würde gut für sie gesorgt und sie als Angehörige sei entlastet und könne sich wieder ihrem Beruf widmen, musste Ann Kathrin jetzt zahlreiche Entscheidungen fällen.
    Sie stand in der Wohnung ihrer Mutter. Was sollte verkauft werden? Was einfach weggeworfen? Es war undenkbar, alles, was sich in diesem Hundertfünfzig-Quadratmeter-Einfamilienhaus befand, in fünfundvierzig Quadratmetern bei der AWO unterzukriegen. Zumal eine Küchenzeile dort schon eingebaut war.
    Die Sofaecke. Viel zu groß. Die Sessel. Viel zu klobig. Die Buchregale. Viel zu breit.
    Ann Kathrin musste nichts ausmessen, um zu verstehen, dass es so nicht gehen konnte.
    Die Bilder ihrer Mutter von den Leuchttürmen und die Unterwasseraufnahmen – wo sollte das alles hin?
    Sie zeigte einem Makler das Haus. Der fragte sie nach einer Vollmacht, aber sie konnte keine aufweisen.
    Sie erklärte ihm die Situation, und er verstand sie gut, aber natürlich brauchte er trotzdem eine Vollmacht.
    Nachdem der Makler gegangen war, wollte sie ein paar Schränke leer räumen und einige Kisten packen, aber gleich beim ersten Umzugsstück blieb sie hängen. Es war ein bunt beklebter Karton voller Fotos.
    Sie erinnerte sich, dass sie selbst dieses Schmuckstück gebastelt hatte. Auf dem Boden lagen Fotos, die sie als kleines Kind zeigten, bei der Einschulung, dann kam eine Schicht mit Fotos aus ihrer Pubertät. Sie erkannte Klassenkameradinnen, ehemalige Freundinnen. Ihr fielen ständig neue Geschichten ein.
    Auf ein paar Fotos waren Menschen, offensichtlich Verwandte, die bei Weihnachtsfeiern dabei waren und vor dem Tannenbaum sangen, aber sie hatte keine Ahnung, wer das war.
    Sie steckte ein paar Fotos ein, um sie ihrer Mutter zu zeigen. Vielleicht hilft es ihrem Gehirn wieder auf die Sprünge, dachte sie.
    Am liebsten hätte sie die ganze Kiste mitgenommen, doch sie konnte nicht aufhören, sich die Bilder anzuschauen.
    Ihre Gedanken schweiften ab. Sie war nicht mehr in der Lage, sich zu konzentrieren. Sie saß auf dem Boden, die Schatzkiste zwischen den Beinen, wühlte in Fotos, schwelgte in Erinnerungen, und jedes Bild erschien ihr plötzlich so unglaublich wertvoll.

    Dr. Dietmar Albers wohnte in einem soliden Einfamilienhaus aus den siebziger Jahren. Zwei große, Schatten spendende Kastanienbäume dominierten das Grundstück. Neben der Eingangstür lehnte ein neues Fahrrad, Fully Carbon mit siebenundzwanzig Gängen, offensichtlich kein ganz billiges Modell.
    Im Carport parkte ein fünfzehn Jahre alter BMW, der früher mal knallrot gewesen sein musste und jetzt eher rostbraun war. Der Wagen hatte dringend eine Wäsche nötig. An mehreren Stellen hatte sich Möwenkot eingefressen. Hinten auf der Heckscheibe pappte ein Aufkleber: Bayrischer MistWagen.
    Weller grinste. Dieser Dr. Albers hatte auf jeden Fall Humor. Wer einen BMW mit so einem Aufkleber fährt, kann nicht wirklich stocksteif sein, dachte er.
    Allerdings hielt Weller es auch für möglich, dass der Wagen seit langem überhaupt nicht mehr bewegt worden war.
    Dietmar Albers war ein kleiner, drahtiger Mann, dessen Barthaare genauso lang waren wie sein Kopfhaar. Von beidem hatte er reichlich.
    Weller stellte sich vor, dass der ehemalige Chirurg einen Rasierapparat besaß, mit dem er sich gleichzeitig die Haare schnitt. Dabei veränderte er die Einstellung überhaupt nicht, sondern verpasste seinem Gesicht sozusagen eine Rundum-Kurzhaar-Drei-Millimeter-Frisur .
    Irgendwie stand ihm das Ganze und gab ihm etwas Verwegenes. Sein Gesicht war gebräunt und windgegerbt. Er sah nicht aus wie ein Chirurg, der bei künstlichem Licht operierte, sondern eher wie ein Krabbenfischer, der den Tag auf dem offenen Meer verbrachte.
    Vermutlich, dachte Weller, wird er mehr Rad fahren und das Auto im Carport verschimmeln lassen. Möglicherweise hat er gar keinen Führerschein mehr. Weller nahm sich vor, das herauszufinden.
    Die Wohnung machte auf den ersten Blick einen sauberen und ordentlichen Eindruck. Er bat Weller herein und führte ihn durch in die Küche.
    Weller wusste sofort, dass hier noch wirklich gekocht und nicht einfach Fertiggerichte warm gemacht wurden.
    Auf dem Tisch lagen mindestens drei Kilo Krabben. In einer Schüssel

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