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Ostseegrab

Ostseegrab

Titel: Ostseegrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Clausen
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nickte Ben zu. Anscheinend war er nun entlassen, denn ohne ein weiteres Wort machte er sich auf den Weg zu einem klapprigen Ford Transit. Hartwig klopfte an die erste Wohnmobiltür.
    »Sie befragen alle. Jeden Camper. Und sie schreiben sich die Kennzeichen auf«, murmelte Sophie vor sich hin. Pelle sah sie irritiert an. »Hab nur mit mir selbst gesprochen. Komm, wir holen dir was zu essen.«
    Sie fütterte Pelle neben ihrem Wagen und beobachtete das Geschehen auf der Campingwiese. Die Polizisten klapperten der Reihe nach jeden Bus und jedes Wohnmobil ab. Sie hatten nicht viel Erfolg. Natürlich nicht, dachte Sophie, bei diesem Wetter waren alle auf dem Wasser. Pelle leckte die letzten Krümel aus der Schüssel und sein Frauchen beschloss, aktiv zu werden. Vielleicht würde sie von Ben mehr erfahren. Sie holte Pelles Lieblingsball. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass die Kripobeamten sie nicht sehen konnten, warf sie ihn in Richtung Transit. Ihr Hund stürmte bellend hinterher. Sophie folgte ihm. »Pelle, hierher!«, brüllte sie übertrieben laut. Ihr Plan ging auf. Die Schiebetür flog zur Seite und Ben kam raus. »Ist er abgehauen?«
    Sophie seufzte genervt. »Ja, er hat seine verrückten fünf Minuten. Hatte wohl Angst, dass ich ihm seinen Ball wegnehme, weil er ihn hier sowieso verbummelt.« Pelle kam angerannt und legte das Spielzeug vor ihre Füße. »Ja, ja, jetzt hast du ein schlechtes Gewissen, was?«, lachte sie.« Sie warf noch einmal. »Ist das nicht schrecklich?«, fragte sie dann ernst. Ben nickte. Sophie dachte schon, er würde nichts dazu sagen, als er doch noch antwortete.
    »Es ist unfassbar. Die Bullen scheinen zu glauben, dass hier einer herumrennt und nachts hübsche Frauen ertränkt.«
    »Aber genauso scheint es doch zu sein!«
    Ben schüttelte den Kopf. »Hier ist fast jeden Abend noch Party am Strand. Manchmal sitzen da noch Leute mit einer Kiste Bier. Selbst ein Irrer würde doch nicht so leichtsinnig sein und ein paar Meter weiter einen Mord begehen. Das Risiko, dass jemand noch einen Spaziergang macht, ist viel zu hoch.«
    »Wer sagt denn, dass er es hier in der Bucht getan haben muss?«
    Ben sah sie fragend an. »Und wie hat er sie dann wieder an den Strand gebracht? Mitten in der Nacht? Dazu hätte er einen Wagen gebraucht. Wenn hier nachts jemand mit dem Auto an den Strand fährt, fällt das doch auf. Außerdem gibt es keine Reifenspuren. Das ist doch ne fixe Idee!«
    »Ich glaub nicht, dass die Polizei wegen einer fixen Idee, wie du das nennst, hier so einen Aufwand betreiben würde!« Sie beschloss, alles auf eine Karte zu setzen. »Hast du Sarah in der Nacht noch gesehen?«
    Ben sah sie erschrocken an. Sein Mund öffnete sich, doch er sagte nichts.
     
    Olli saß in seinem Wohnmobil und trank einen Cognac. Er musste sich beruhigen und der Cognac tat ihm gut, auch wenn er sich ärgerte, dass er schon wieder zur Flasche griff. Aber das war wirklich ein Notfall. Jemand hatte Sarah ermordet. Und er hatte den Bullen nicht die Wahrheit gesagt. Was, wenn sie herausbekämen, dass er mit ihr ein Verhältnis gehabt hatte. Vielleicht hatte Sarah verbreitet, dass sie Schluss machen wollte. Dann war er wirklich verdächtig und er hatte kein Alibi. Und er konnte sich nicht erinnern. Was sollte er zu seiner Verteidigung vorbringen? Dass er eigentlich ein netter Kerl war? Dass er Sarah an dem Abend zwar gehasst hatte und sich an nichts erinnern konnte, aber im Grunde halbwegs sicher war, dass er sie nicht unter Wasser gedrückt hatte? Zumindest hatte er nichts mit Sandra gehabt. Sie war nur eine nervige Schülerin. Er durfte jetzt nicht durchdrehen. Als Erstes sollte er Ben fragen, was er den Bullen erzählt hatte. Von seinen Schülern konnte niemand etwas über ihn und Sarah wissen. Sie waren alle erst angereist. Und die Fortgeschrittenen? Scheiße! Die hingen hier schon länger rum. Aber hatten sie was mitbekommen? Nein, Sarah und er hatten nie am Strand geknutscht. Olli verließ das Wohnmobil und hoffte, dass er keinem Schüler über den Weg laufen würde. Er wollte erst mit Ben sprechen, bevor er neugierige Fragen beantworten musste. Falls die Bullen fragen sollten, was er vorhätte, würde er wahrheitsgemäß antworten, dass er den Fortgang des Kurses besprechen musste. Zum Glück nahm niemand Notiz von ihm. Olli blieb erstaunt stehen. Ben plauderte mit dieser Sophie. Was hatten die beiden denn so dringend zu besprechen? Er ging weiter.
    »Das war total bescheuert!«, sagte Sophie. Ben sah

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