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Ostseegrab

Ostseegrab

Titel: Ostseegrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Clausen
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gelangen in den Blutkreislauf. Ich habe Spuren von Kieselalgen gefunden, aber nur geringe.«
    »Und geringe Mengen dieser Kieselalge kommen in Trinkwasser vor?«
    »Bingo!«
    »Hast du sonst noch was?«
    »Aber dann legst du auf! Ich habe ein paar Haare gefunden, auch in den Schamhaaren.«
    »In den Schamhaaren?«, fragte Sophie irritiert.
    »Was ist denn mit dir los? Plötzlich prüde? Ja, Haupthaar im Schamhaar. Kommt gar nicht selten vor. Im Allgemeinen wird es Oralsex genannt.«
    »Ich weiß, was das ist!«
    »Na, da bin ich aber froh. Ansonsten habe ich komische weiße Spuren unter ihren Nägeln gefunden. Weiße Partikel.«
    »Was für weiße Partikel?«
    »Ich hab schon zu viel gesagt.«
    »Hör mal, das kannst du nicht machen! Mir einen Brocken zuwerfen und dann nichts mehr.«
    »Ich weiß es wirklich noch nicht. Die Sache ist im Labor. Genau wie die Proben, die wir entnommen haben, um eventuell Alkohol oder Drogen nachweisen können. Und jetzt lass mich in Ruhe.«
    Sophie versuchte, sich einen Reim auf das eben Erfahrene zu machen. War der Mörder tatsächlich so leichtsinnig, so viele Spuren zu hinterlassen? Oralsex. Das hatte doch nichts mit einer schnellen Nummer zu tun. Sie musste den Täter gekannt haben. Wenn die Todesumstände dieser Sandra ähnlich waren, dann bedeutete das gar nichts Gutes. Es war zu viel Leidenschaft dabei. Ging auf der Insel tatsächlich ein irrer Killer umher? Hatten die Frauen sich gekannt? Da waren noch viele Fragen offen. Und was hatte die Sache mit den weißen Partikeln auf sich? Sophie sah auf die Uhr. Sie musste sich jetzt wirklich beeilen, wenn sie Pelle vor dem Kurs noch ein bisschen den Strand entlangjagen wollte. Sie rannte nach unten.
    Tina stand auf der Terrasse und sah in den Garten. »Ein Mädchen ist ertrunken!«
    Sophie sah sie verwirrt an. »Ja, wahrscheinlich sogar zwei! Ich muss mich beeilen. Pelle!« Der Labrador kam sofort angeschossen.
    »Das meine ich nicht.« Tina kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich. »Es war in der achten oder neunten Klasse. Fenja! Ja, so hieß sie. Sie ist damals ertrunken. Es war schrecklich! Wochenlang ließen wir ihren Stuhl leer. Wie konnte ich das nur vergessen?« Sie grübelte noch immer über etwas nach. »Sie hatte damals einen Freund! Händchenhalten und so, mehr war natürlich noch nicht.«
    »Ja und?«
    »Er hieß Oliver!«
    »Da komm ich gerade nicht mit.«
    Tina sah sie ungeduldig an. »Oliver! Olli! Was ist denn mit dir los, Miss Marple? Olli, dein Kitelehrer!«
     
    Stefan verließ zusammen mit seinem Kollegen Robert Feller das Gebäude der Gerichtsmedizin.
    »Soll ich fahren?«, fragte Robert.
    Stefan nickte nur, ließ sich auf den Beifahrersitz plumpsen und wünschte sich weit weg.
    »Mann, Chef! Das ist die dreckigste Karre, die ich je gesehen habe.«
    Vorhaltungen, egal welcher Art, konnte er jetzt wirklich nicht gebrauchen. Er machte sich selbst schon genug. »Halt die Klappe und fahr!« Robert gab Gas. Stefan war zu müde, um einen klaren Gedanken fassen zu können. In seinem Kopf wirbelte alles durcheinander und um 14 Uhr mussten sie beim Staatsanwalt erscheinen und möglichst ein paar Ergebnisse vorlegen. Viel hatten sie nicht. Beide Frauen waren innerhalb einer Woche ertrunken. Und das nicht freiwillig und definitiv nicht in der Ostsee. Wer zum Teufel hatte was davon, junge Wassersportlerinnen zu ermorden? Sarah war ziemlich erfolgreich und es gab Sponsoren und Konkurrenten, aber dass sie deshalb ermordet worden war, konnte er nicht glauben. Dagegen sprach auch, dass diese Sandra eine Anfängerin gewesen war. Es gab keine Gemeinsamkeiten, nichts, was auf ein Motiv hinwies. Nur die Todesursache trug dieselbe Handschrift. Und beide Opfer waren blond und Mitte 20.
    »Chef! Aufwachen! Wir sind da.«
    Stefan rieb sich irritiert die Augen. Nun bekam er sowieso schon viel zu wenig Schlaf, und wenn er dann mal wegpennte, bekam er es gar nicht so richtig mit. Er versuchte, seinen letzten Gedanken festzuhalten. »Blond und Mitte 20!«
    Robert sah ihn irritiert an. »Ja, find ich auch lecker. Erklärst du mir, was du da faselst?«
    »Beide Opfer entsprachen dem gleichen Typ. Nur mit dieser Sarah hatte er Sex.«
    Sie stiegen aus dem Wagen. Robert schloss ab und warf Stefan den Schlüssel zu. »Vielleicht steigert er sich.«
    »Was?«
    »Na, er probiert immer mehr aus.« Robert sah ihn an, als habe er ein Brett vor dem Kopf. »Er wird mutiger.«
    »Kommst du mir jetzt mit so einer Serienmord-Scheiße?«
    Robert

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