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Otherland 3: Berg aus schwarzem Glas

Otherland 3: Berg aus schwarzem Glas

Titel: Otherland 3: Berg aus schwarzem Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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habe es vergessen.«
    »Orlando G-Gardiner.«
    »Kannst du mich hören, Orlando Gardiner?« !Xabbu beugte sich so weit vor, daß seine Lippen beinahe das Ohr des sich unruhig herumwälzenden Jungen streiften. »Orlando Gardiner, deine Freunde brauchen dich. Wir können dich nicht mehr tragen, und wir fliehen um unser Leben. Komm zu uns zurück, Orlando. Wir brauchen dich. Komm zu uns zurück.«
    Ein Schauder lief Paul über den Rücken. Das glich so sehr dem, was die Vogelfrau zu ihm gesagt hatte, den altehrwürdigen Worten eines Zauberspruchs. »Meinst du, er kann …?«
    !Xabbu bat mit erhobener Hand um Schweigen. »Komm zu uns zurück, Orlando Gardiner«, sagte er langsam und deutlich. »Deine Freunde sind hier.«
    Orlandos Augenlider flatterten. Er stöhnte. !Xabbu stand auf.
    »Wir werden ihn stützen müssen, aber ich denke, er wird gehen können. Es sind, glaube ich, nicht die Beine, die ihm Beschwerden machen – sein Geist ist erschöpft.«
    »Zwing ihn doch nicht, zu Fuß zu gehen«, bat Fredericks kläglich. »Er ist krank!«
    !Xabbu widersprach sanft. »Ich glaube, er würde lieber selber gehen, ganz gleich, wie krank sein Körper ist.«
    »Stütz dich auf uns, Orlando.« Renie griff ihm wieder unter den Arm, diesmal aber so, daß er nach vorn blickte. Paul nahm die andere Seite. Nach einer Weile streckte Orlando die Beine durch und machte mit ihrer Hilfe ein paar stolpernde Schritte. Dicht unterhalb stürzte eine in Flammen stehende Gestalt schreiend eine schmale Straße hinunter, von lachenden Griechen mit Fackeln gehetzt. »Gut so«, sagte Renie gepreßt. »Geh weiter und guck gar nicht hin.«
    Da sie auf Orlando Rücksicht nehmen mußten, kamen sie bergauf nur langsam voran. Schließlich hatten sie fast die Burg des Priamos erreicht, aus deren Dächern Rauch und Flammen quollen. !Xabbu bog ab und lotste sie durch einen gepflegten Hain mit einer niedrigen Steinmauer daran vorbei. Im Innern des Pinienwäldchens, wo sie kurzfristig vom Anblick der Katastrophe verschont waren und wo Nadeln und Zweige den Lärm von Trojas qualvollem Untergang dämpften, war es fast, als wären sie dem Grauen entronnen. Dann stießen sie auf den Hüter des Gartens, der von blutigen Wunden zerfleischt blind zu den fernen Sternen emporstarrte.
    !Xabbu führte sie durch ein Gewirr von schmalen Gäßchen hinter der Burg. Alle Häuser hier waren verlassen, oder die Bewohner hatten in der müßigen Hoffnung, der Aufmerksamkeit der siegreichen Griechen zu entgehen, die Lichter gelöscht. Als sie an diesen engstehenden Fassaden vorbei auf eine Zypressenallee mit großen, niedrigen Gebäuden kamen, erblickte Paul ein Häuflein im Schatten wartender Menschen.
    »Da vorn sind Leute«, flüsterte er.
    »Es sind die anderen«, beruhigte !Xabbu ihn. »Martine!« rief er mit gedämpfter Stimme. »Wir sind da.«
    Die vier Gestalten traten auf die kopfsteingepflasterte Straße. Die größte, in der Paul sogleich T4b erkannte, hielt eine unangezündete Fackel in der Hand. Die anderen drei waren Frauen, von denen zwei mit der dritten rangelten, die so etwas wie einen Anfall zu haben schien.
    Eine dieser beiden hatte das Aussehen einer jungen, gutgekleideten Trojanerin, die andere das einer alten Frau mit einem Verband, der ihren Kopf und ihr Gesicht zu einem großen Teil verdeckte.
    Die jüngere der beiden drehte sich bei ihrem Nahen um, aber behielt die dritte Frau fest im Griff, die weiter weinte und sich wehrte. »Renie?« sagte sie. »Und dies sind wirklich Orlando und Fredericks?«
    »Orlando ist krank, Martine«, erwiderte Renie. »Er ist kaum bei Bewußtsein.«
    »Und Emily dreht durch«, sagte die ältere Frau hart. »Sie will keinen Schritt weiter gehen.« Sie richtete ihr eines gutes Auge auf Paul. »Das also ist Jonas?«
    »Wir haben keine Zeit, uns lange miteinander bekannt zu machen«, sagte Renie. »In der Stadt ist die Hölle los, sie morden und plündern und vergewaltigen. Ja, das ist Paul Jonas.« Sie deutete auf die beiden Frauen. »Das ist Martine, und die mit dem Verband ist Florimel.« Sie runzelte die Stirn. »Das Mädchen, das da weint und verrückt spielt, heißt Emily.«
    »Es tut weh! Bringt mich hier weg!« jammerte das Mädchen und riß sich plötzlich aus Florimels Griff los. Sie tat einen ruckartigen Schritt auf die neu Hinzugekommenen zu, und erst jetzt sah Paul ihr Gesicht.
    »Großer Gott, wißt ihr denn nicht, wer das ist?« Halb davon überzeugt, daß er schon wieder in einen Traum geraten war, trat Paul

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