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Otherland 4: Meer des silbernen Lichts

Otherland 4: Meer des silbernen Lichts

Titel: Otherland 4: Meer des silbernen Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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er sich zurückgemeldet.«
    »Und das heißt…?«
    »Ich glaube, ich habe dir schon erzählt, daß ich bis vor kurzem meine freiwilligen Helfer anhand dieser Anzeichen im Netzwerk lokalisieren konnte. Vielleicht zeigt diese Konzentration der Aufmerksamkeit den Standort der armen Leute an, die ich in Gefahr gebracht habe, der Leute, von denen ich seit Tagen keine Spur mehr habe.« Er schloß die Augen und dachte nach. »Ich will unter anderem deshalb von Jongleurs Ende aus in das System eindringen, weil ich auf die Weise die überaus aggressive Abwehr des Netzwerks umgehen könnte und eine reelle Chance hätte, selbst nach ihnen zu suchen. Und jetzt sehe ich auf einmal, wo sie sind – vielleicht. Gott weiß, wie lange sich diese Gelegenheit bietet.«
    »Das klingt, als wolltest du noch einmal versuchen, Kontakt mit ihnen aufzunehmen.«
    »Ganz recht – falls ich hineinkommen kann. Bei meinen letzten Versuchen hat das Sicherheitssystem nicht einmal geduldet, daß ich Cho-Cho ins Netzwerk einschmuggele.« Er schwieg einen Moment und konsultierte offenbar eine nur ihm zugängliche Informationsquelle. »Mir bleibt noch eine halbe Stunde, bis ich mich wieder bei Frau Pirofsky melden muß. Das müßte für einen Versuch gut ausreichen, selbst wenn er glücken sollte – länger als ein paar Minuten habe ich das Abwehrsystem des Netzwerks noch nie in Schach halten können.« Er deutete mit einem Nicken auf die Zwischentür zum Zimmer der Sorensens.
    »Ich werde deine Hilfe brauchen. Könnte sein, daß es anders läuft, wenn der Junge nicht schläft.«
    »Der Junge?«
    »Natürlich der Junge. Die eingetretenen Veränderungen werden schwerlich so gravierend sein, daß das System mich selbst einläßt.« Er inhalierte wieder durch den Lappen. »Aber wie gesagt, vielleicht läuft es diesmal anders – ich habe es noch nie probiert, wenn Cho-Cho wach war. Du kannst aufpassen, daß er nicht von der Couch fällt.«
     
    Alle drei Sorensens standen in der Tür und machten gebannt-beklommene Mienen wie Zuschauer am Schauplatz eines Verkehrsunfalls, obwohl noch gar nichts passiert war. Vor allem Christabel blickte ängstlich, und Ramsey schämte sich plötzlich. Als Erwachsene hatten sie diesen beiden Kindern gegenüber ziemlich kläglich versagt, zumindest im Hinblick darauf, sie vor den häßlicheren Seiten des Lebens zu bewahren.
    »Oh, bitte«, sagte Sellars gereizt. »Ich kann gar nichts machen, wenn ihr alle so um mich herumsteht. Laßt mich mit dem Jungen allein. Herr Ramsey wird mir zur Hand gehen können, wenn ich etwas brauche.«
    »Ich verstehe immer noch nicht, was du mit ihm vorhast, aber ich weiß, daß es mir nicht gefällt«, erklärte Kaylene Sorensen. »Bloß weil er ein armer, kleiner mexikanischer Junge ist…«
    Ramsey sah, wie Sellars die Galle hochkam. »Madam, er ist genauso Amerikaner wie du, und mit Sicherheit hat er mehr Anrecht darauf, sich einen zu nennen, als ich, der ich noch nicht einmal hier geboren bin.« Sein grimmiger Blick wurde milder. »Tut mir leid, Frau Sorensen. Du hast natürlich alle Ursache, dir Sorgen zu machen. Ich muß mich entschuldigen. Ich bin … sehr müde. Bitte, ängstige dich nicht zu sehr. Wir haben das schon mehrmals gemacht, Cho-Cho und ich. Aber ich muß wirklich ungestört sein, um mich konzentrieren zu können. Uns läuft die Zeit weg. Bitte.«
    Sie setzte zu einer Erwiderung an, nahm dann aber ihre Tochter an der Hand und zog sie von der Tür weg. »Komm, Christabel. Wir gehen nach draußen und setzen uns an den Pool. Du kriegst auch ein Eis.«
    Das kleine Mädchen zögerte in der Tür. »Sei vorsichtig, Herr Sellars«, rief sie. »Und … und paß gut auf Cho-Cho auf, ja?«
    »Das verspreche ich, kleine Christabel.« Sellars erschlaffte ein wenig, als die Kleine und ihre Mutter verschwanden.
    Major Sorensen ging als letzter. »Ich bin nebenan«, sagte er noch, bevor er die Tür zumachte. »Ruft mich, wenn ihr mich braucht.«
    Cho-Cho war ans äußerste Ende der Couch gerutscht und lauerte dort wie ein gefangenes Tier. »Was soll werden, das?«
    »Das gleiche, was wir schon öfter gemacht haben, Señor Izabal. Nur diesmal wirst du wach sein. Ich werde dich in diese andere Welt schicken.«
    »Wieso wach?«
    »Weil ich nicht bis heute nacht warten kann. Bis dahin sind meine Freunde möglicherweise schon wieder woanders.«
    Der Junge zog ein finsteres Gesicht. »Und ich, was soll machen?«
    »Erst einmal leg dich hin.«
    Cho-Cho gehorchte, aber mit einer angespannten

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