Outback Love
der nackt unter dem Wasserstrahl stand und sich einseifte.
Mit einem leisen Seufzen presste sie ihr Gesicht ins Kissen und tröstete sich mit dem Gedanken, dass er seine Zurückhaltung wohl spätestens in der Hochzeitsnacht aufgeben würde.
11
In den folgenden zwei Wochen war Holly vollauf damit beschäftigt, sich um die Einrichtung des Hauses zu kümmern. Sie klapperte mit Cameron, der sein Versprechen wahr gemacht und sich frei genommen hatte, Dutzende von Geschäften ab, und suchte gemeinsam mit ihm die Möbel aus. Ein ums andere Mal fuhren sie nach Mona Vale hinaus, um die Lieferungen in Empfang zu nehmen und sonstige Dinge zu regeln.
Einen kompletten Tag verbrachten sie damit, das Zimmer, welches eigentlich als Büro vorgesehen war, für Noah herzurichten. Sie strichen die Wände in einem zarten Blau, brachten mit bunten Teddybären bedruckte Bordüren an und verlegten einen flauschigen Teppichboden.
Obwohl Cameron für diese Arbeiten zunächst einen Handwerker anheuern wollte, war er letztendlich doch mit Feuereifer bei der Sache, und Holly genoss es, zwischendurch mit ihm herumzualbern.
Allmählich nahm das Haus einen wohnlichen und behaglichen Charakter an, und nachdem auch Strom, Gas und Telefon angemeldet waren, stand dem Umzug schließlich nichts mehr im Wege. Holly fühlte sich wohl in ihren neuen vier Wänden und war rundum zufrieden, bis auf die Tatsache, dass Cameron nach wie vor nicht bei ihr schlief.
Mit seiner Zustimmung hatte sie ein großes, breites Bett in viktorianischem Stil gekauft. Es war aus dunklem Holz, mit halbhohen Pfosten an den Ecken und eingelegten Ornamenten am Kopfteil. Dazu hatte sie zwei passende Nachttischchen sowie eine Spiegelkommode erworben. Vorhänge und Teppiche waren in einem Cremeton gehalten, ebenso wie die Satinbettwäsche, die mit einem dezenten mokkafarbenen Muster durchsetzt war.
Der Raum wirkte gemütlich und lud zum Kuscheln ein, aber zu Hollys Enttäuschung ließ Cameron seine bisherige Schlafzimmereinrichtung in eines der Gästezimmer bringen.
Insgesamt konnte sie sich nicht über ihn beklagen, er war liebevoll und aufmerksam, nahm sie oft in den Arm und küsste sie. Doch wenn er sich abends mit dem inzwischen obligatorischen, immer sehr intensiven Gutenacht-Kuss von ihr verabschiedete, war sie stets äußerst frustriert.
Dennoch wagte sie nicht, dieses Thema anzusprechen, denn sie wollte die Harmonie, die ansonsten zwischen ihnen herrschte, nicht gefährden. Sie verstanden sich ausgezeichnet, hatten in etlichen Dingen die gleichen Ansichten und Vorlieben, lachten viel zusammen, und mit jedem Tag verliebte sie sich ein bisschen mehr in ihn.
Sie freute sich darauf, dass die Hochzeit in nicht allzu weiter Ferne lag, und fand sich damit ab, bis dahin nachts alleine in dem großen Bett zu liegen.
An einem dieser Abende rief Holly Susan an. Nachdem sie Noah schlafen gelegt hatte, zog sie sich mit dem Telefon ins Schlafzimmer zurück.
»Susie, ich bin es«, sagte sie zerknirscht, als die Freundin sich meldete, »ich weiß, ich bin eine treulose Tomate, du darfst mir ruhig den Kopf abreißen.«
»Das werde ich tatsächlich tun, wenn ich dich irgendwann in die Finger kriege«, drohte Susan scherzhaft. »Wie geht es dir?«, fragte sie dann.
»Prima«, erklärte Holly wahrheitsgemäß und sprudelte mit allem heraus, was seit ihrem letzten Telefonat geschehen war.
»Meine Güte«, murmelte Susan schockiert, als Holly geendet hatte. »Du hast dich also bis über beide Ohren in einen Millionär verliebt und wirst in knapp zwei Wochen seine Frau sein«, fasste sie zusammen.
»Ja, ich kann es selbst immer noch nicht richtig fassen«, sagte Holly leise. »Nach der Sache mit Eric hätte ich nicht geglaubt, dass ich jemals wieder einem Mann vertrauen würde.« Dann seufzte sie. »Ach Susan, ich wünschte, du könntest hier sein und ihn kennenlernen. Er ist so liebevoll und fürsorglich … und umwerfend attraktiv.«
Susan lachte. »Vielleicht sollte ich mich davon überzeugen, dass du nicht maßlos übertreibst. Wie wäre es, wenn ich dich zur Hochzeit besuche?«
»Daran habe ich natürlich auch gedacht, ich hätte dich sehr gerne als meine Trauzeugin, aber ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist. Zum ersten Mal seit Monaten fühle ich mich wieder sicher, und falls Eric dich wirklich beobachten lässt, wird er schnell herausfinden, wo ich mich aufhalte.«
»Du hast recht«, murmelte Susan betrübt. »Ach Holly, ich vermisse dich so – denkst du, wir werden uns je
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