Outback Love
Selbstzweifeln.
Rasch griff sie nach dem Brautstrauß aus roten Moosrosen, den Cameron traditionellerweise besorgt hatte, klemmte sich die kleine Tasche unter den Arm und verließ das Gästezimmer.
Draußen vor der Villa stand eine blumengeschmückte Limousine bereit, darin saß schon Camerons Vater mit Noah, und sobald Holly und Eleonor eingestiegen waren, ging die Fahrt los.
Sie durchquerten Sydney in Richtung Watsons Bay, wo sie schließlich vor dem ‚Dunbar House‘ hielten, einem palaisartigen Herrenhaus, in dem die Trauung stattfand.
Holly wurde durch einen Nebeneingang ins Haus geschleust, dort wartete sie, bis man ihr ein Zeichen gab. Dann schritt sie über einen roten Teppich hinaus in den Garten, wo Cameron und die Trauzeugen sowie etwa zwanzig Gäste unter einem großen, alten Eukalyptusbaum versammelt waren.
Mit weichen Knien ging Holly auf Cameron zu, nahm nichts wahr, außer seinen strahlenden Augen, die er fest auf sie heftete. Er lächelte ihr liebevoll entgegen, und als sie vorne angekommen war, griff er nach ihrer Hand und umschloss sie mit seiner.
Wärme durchströmte sie, und alle Zweifel waren vergessen.
Andächtig lauschten sie den Worten des Standesbeamten, danach legten sie die Ehegelöbnisse ab, die sie nach alter Tradition selbst formuliert hatten.
»Holly«, begann Cameron, während er ihr den Ring auf den Finger steckte, »du bist in mein Leben getreten, zu einem Zeitpunkt, als ich schon längst nicht mehr daran geglaubt habe, das Glück zu finden. Als du da im Outback regelrecht vor meinen Truck gestolpert bist, ahnte ich noch nicht, dass du mein Herz im Sturm erobern würdest. Ich wusste nur, dass das, was wir beide dort zusammen erlebt haben, etwas ganz Besonderes war und dass ich dich nicht einfach wieder gehen lassen durfte.
Deswegen stehe ich heute hier, weil ich dich und Noah für immer an meiner Seite haben möchte. Ich will für euch da sein, für euch sorgen und euch beschützen. Ich verspreche, dir ein liebevoller und treuer Ehemann zu sein und deinem Sohn ein guter Vater, und niemals irgendetwas zu tun, das dich oder Noah verletzen könnte.«
Holly hatte einen dicken Kloß im Hals, sie versank in den Tiefen seiner Augen, die sie ernst und offen ansahen, und hatte Mühe, sich an ihre vorbereiteten Worte zu erinnern.
»Cameron«, sagte sie mit brüchiger Stimme, »ich kam hierher, um für Noah und mich einen Neuanfang zu machen. Dass ich dabei den warmherzigsten und liebevollsten Mann finden würde, den ich mir nur vorstellen kann, hätte ich niemals geahnt. Du hast mir Halt und Geborgenheit gegeben, du trägst Noah und mich auf Händen, und ich verspreche, mein Bestes zu tun, um dich genauso glücklich zu machen wie du mich. Ich gelobe, dir treu zur Seite zu stehen, deine guten und deine schlechten Tage mit dir zu teilen und dir nie irgendeinen Schmerz zuzufügen. Mein Herz und meine Liebe gehören dir bereits, und ich möchte dir noch viel mehr schenken, vielleicht sogar irgendwann ein eigenes Kind, wenn du es dir wünschst.«
Froh, dass sie alles ohne Stottern herausgebracht hatte, fiel ihr nicht auf, dass Cameron blass geworden war. Sie konzentrierte sich darauf, den Ring auf seinen Finger zu schieben, auf die letzten Worte des Standesbeamten, das Unterschreiben der Heiratsurkunde, und als sie sich endlich küssen durften, sank sie in Camerons Arme.
Es war ein inniger, zärtlicher Kuss, den Holly am liebsten gar nicht mehr beendet hätte, doch irgendwann ließ Cameron sie los, und seine Eltern sowie die übrigen Gäste versammelten sich um sie herum, um ihnen zu gratulieren.
Danach gab es Champagner, Kaffee und Kuchen auf der Terrasse. Das frischgebackene Brautpaar schnitt die Hochzeitstorte an, einige Reden wurden gehalten, unter anderem von Brian, der mit scherzhaften Bemerkungen über seinen Freund nicht sparte. Erst als die Gesellschaft gegen Abend nach drinnen umzog und Holly und Cameron den Tanz eröffneten, fanden sie Gelegenheit, in Ruhe ein paar Worte miteinander zu wechseln.
»Wie fühlst du dich, Mrs. Conell?«, fragte Cameron, als er Holly in seine Arme zog.
»Gut, Mr. Conell.« Holly hob den Kopf, schaute ihn an, und bemerkte, dass sein Lächeln irgendwie angespannt wirkte. »Du anscheinend nicht – was ist los?«
Sein Adamsapfel hüpfte auf und ab. »Ich …« Er sprach nicht weiter, sondern presste sie fest an sich. »Schon gut«, murmelte er an ihrem Ohr, »es ist alles in Ordnung.«
»Ich muss zugeben, dass ich mich geirrt habe«, gestand Brian
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