Outback Love
dass sie damit die Trennung verhindern wollte, doch ich blieb hart, zumal ich mir nicht einmal sicher war, ob das Kind tatsächlich von mir war.
Ich sagte ihr, dass ich natürlich zu meiner Verantwortung stünde, wenn erwiesen sei, dass ich der Vater bin, aber mit ihr verheiratet bleiben würde ich nicht.
Sie tobte und bettelte, ich ließ mich jedoch nicht erweichen, und setzte sie vor die Tür. Ein paar Monate später kam das Baby zur Welt. Es war ein Junge, Jason, und ein Vaterschaftstest belegte, dass es tatsächlich mein Sohn war.«
Unruhig fuhr er sich mit der Hand durchs Haar, beugte sich nach vorne und stützte die Unterarme auf die Knie. Es fiel ihm sichtlich schwer, über dieses Thema zu sprechen, er räusperte sich mehrmals, dann erzählte er weiter.
»Ich war bereit, alles für Jason zu tun, sowohl finanziell, als auch in anderer Hinsicht. Ich wollte an seinem Leben teilhaben und für ihn da sein, doch Patricia benutzte ihn als Druckmittel. Sie bestand auf den gesetzlich geregelten Besuchsterminen und drohte damit, dass ich ihn gar nicht mehr sehen dürfte, wenn ich die Scheidung nicht zurückziehen würde. Als sie das alleinige Sorgerecht beantragt hat, habe ich Edward beauftragt, meine Interessen durchzusetzen. Es gab eine erbitterte Schlammschlacht, und dann …« Er schluckte heftig. »Sie ist auf einer ihrer heißgeliebten Partys gewesen, zu denen sie auch Jason immer mitgeschleppt hat. Auf dem Rückweg kam sie mit dem Wagen von der Fahrbahn ab und ist einen Abhang hinuntergestürzt. Sie selbst hatte nur ein paar Schrammen, doch mein Sohn ist noch auf dem Weg ins Krankenhaus an inneren Verletzungen gestorben.«
Wütend ballte er die Fäuste. »Zwar hat die Blutuntersuchung nichts ergeben, aber ich bin mir sicher, dass sie irgendetwas genommen hatte. Sie hat mit ihrer Vergnügungssucht mein Kind umgebracht, das werde ich ihr niemals verzeihen.«
Holly hatte Tränen in den Augen. »Es tut mir so leid«, sagte sie leise und streichelte mitfühlend seinen Arm. »Es muss schrecklich für dich gewesen sein.«
»Ja, das war es.«
»Hast du dich deswegen sterilisieren lassen?«
»Ja. Damals schwor ich mir, dass mir so etwas nie wieder passieren würde. Es gibt viel zu viele Frauen von Patricias Kaliber, und ich wollte kein Risiko mehr eingehen. Und das war auch der Grund, weshalb ich dir anfangs nicht gesagt habe, wie vermögend ich bin. Ich wollte sicher sein, dass ich nicht noch einmal den gleichen Fehler begehe.« Er drehte sich ein Stück zu ihr, griff nach ihren Händen und schaute sie an. »Holly, ich versichere dir, ich habe dich nicht wegen Noah geheiratet. Ich gebe zu, dass ich es genieße, mich um ihn zu kümmern. Aber ich hätte dich niemals gebeten, meine Frau zu werden, wenn ich nichts für dich empfände. Ich weiß, es ging sehr schnell, doch ich war bis über beide Ohren in dich verliebt, und hatte Angst, du würdest verschwinden, sobald dein Visum abgelaufen ist.«
»Du warst in mich verliebt?«, fragte sie erstaunt.
»Hast du das nicht bemerkt?« Er schmunzelte. »Nein, konntest du ja nicht, du hast ja alles getan, um mir aus dem Weg zu gehen.«
Verlegen senkte Holly den Kopf. »Weil du mir gefallen hast. Ich fühlte mich zu dir hingezogen, aber ich wollte es dir nicht zeigen.«
»Ja, das ist mir aufgefallen. Und mir ist auch aufgefallen, wie du mich angesehen hast, wenn du dachtest, ich kriege es nicht mit.« Sie wurde rot, und er küsste sie zärtlich auf ihre Nasenspitze. »Ich hätte dich an dem Abend im Hotel nicht geküsst, wenn ich nicht das Gefühl gehabt hätte, dass du mich ebenfalls ein bisschen magst. Und nach diesem Kuss – nun, da war ich mir ziemlich sicher, dass ich dich nicht mehr gehen lassen will.«
»Aber … wieso? Also ich meine, weshalb ausgerechnet ich?«
Ein Lächeln glitt über sein Gesicht. »Ich glaube, ich habe mich schon in dem Moment in dich verliebt, als du da im Truck lagst. Trotz deiner Schmerzen hattest du noch Humor, und du hast mich zum Lachen gebracht – das erste Mal seit vier Jahren.«
»Erinnere mich bloß nicht daran«, murmelte sie, »du weißt ja gar nicht, wie sehr ich mich geschämt habe, mich so vor einem wildfremden Mann zu zeigen.«
»Wenn es dich beruhigt, ich fühlte mich dabei nicht unbedingt viel besser.« Er zog sie in seinen Arm und flüsterte ihr ins Ohr: »Ich bin froh, dass diese Probleme inzwischen behoben sind.«
Erneut schoss ihr das Blut in die Wangen. »Nur weil ich dich liebe.«
»Ich liebe dich auch Holly, mehr als ich dir
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