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Outback Love

Outback Love

Titel: Outback Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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der Welt, verzeihen konnte er ihr jedoch nicht.
Andererseits konnte er sich aber genauso wenig dazu durchringen, sie anzurufen und ihr das mitzuteilen, geschweige denn, einen Anwalt mit der Scheidung zu beauftragen.
Innerlich total zerrissen rang er um eine Lösung, und entsprechend gereizt war seine Stimmung.
»Was willst du?«, fuhr er jetzt Brian an, der gerade sein Büro betrat. »Himmel nochmal, läuft hier überhaupt irgendetwas, ohne dass ich mich darum kümmern muss?«
»Ich wünsche dir ebenfalls einen wunderschönen Morgen«, konterte der Freund gelassen und ließ sich auf einen der Stühle vor Camerons Schreibtisch fallen.
»Nimm deine gute Laune und verschwinde, ich bin beschäftigt«, knurrte Cameron unwirsch.
»Ach ja? Womit denn? Dich selbst zu bemitleiden?«
»Ja, vielleicht. Aber ich habe ja wohl auch allen Grund dazu.«
»Weil Holly es gewagt hat, dich vor die Wahl zu stellen? Oder weil du nicht in der Lage bist, das zu tun, was richtig ist?« Brian seufzte. »Meine Güte, Cam, es war doch klar, dass das nicht ewig so weitergehen konnte.« Als Cameron ihn nur finster anstarrte, warf er ihm die Mappe auf den Tisch, die er in der Hand hielt. »Hier du Trottel, schau dir das an und denk nochmal über ein paar Dinge nach.«
Zögernd griff Cameron nach den Unterlagen und blätterte sie durch. »Diese Statistiken besagen gar nichts«, brummte er dann. »Ja schön, die Quote der Männer, die trotz einer Sterilisation Vater wurden, liegt bei 0,4 Prozent. Und? Wer garantiert mir, dass ausgerechnet ich der eine von vierhundert Fällen bin?«
»Niemand«, erwiderte Brian achselzuckend. »Aber es gibt ebenso wenig eine Garantie dafür, dass es nicht so ist.«
Cameron warf die Mappe auf den Schreibtisch. »Prima, so weit war ich vorher auch schon.« Er schüttelte den Kopf. »Es ist absolut idiotisch, das zu glauben. Wenn es so wäre, hätte doch längst etwas passieren müssen, immerhin ist Holly nicht die erste Frau, mit der ich seit der Sterilisation geschlafen habe.«
»Nun, ich nehme an, dass du in den anderen Fällen immer Kondome benutzt hast, oder?«
»Ja, natürlich, schließlich leben wir im Zeitalter von AIDS«, gab er zähneknirschend zu. Dann seufzte er. »Und was sollte ich deiner Meinung nach jetzt tun?«
»Deiner Ehefrau vertrauen, zum Beispiel.«
»Vertrauen«, schnaubte Cameron. »Du weißt genau, wohin Vertrauen mich schon einmal gebracht hat.«
»Warst du nicht selbst derjenige, der mir vor eurer Hochzeit so vehement erklärt hat, dass Holly nicht so ist wie all die anderen?«, erinnerte Brian ihn grinsend. Dann wurde er wieder ernst. »Holly ist eine tolle Frau, sie liebt dich, und du warst glücklich mit ihr. Wenn du nicht bereit bist, über deinen Schatten zu springen, wirst du sie verlieren – willst du das wirklich? Von mir aus bitte sie um einen Vaterschaftstest, sobald das Kind geboren ist, ich bin mir sicher, dass sie dir das nicht verweigern wird. Aber vergiss jetzt um Himmels willen deinen dummen Stolz und hol sie zurück, bevor es zu spät ist.«
     
    Holly hatte sich auf Roseley eingelebt, als wäre sie nie weg gewesen. Sie war von allen herzlich empfangen und begrüßt worden, man hatte ihr nachträglich zur Hochzeit gratuliert und auch die Nachricht von der Schwangerschaft freudig aufgenommen. Auf die Frage, wo Cameron sei, hatte sie dringende, geschäftliche Angelegenheiten vorgeschoben, die ihn aufhielten, und niemand hatte weiter nachgehakt.
Sie bezog ihr altes Zimmer, das noch unverändert war, und fügte sich sehr schnell wieder in den Alltag auf der Ranch ein. Wie zuvor half sie Loorea in der Küche und im Garten, und ging Morris, der sich an Camerons Stelle um die Verwaltung kümmerte, zur Hand. Sie erledigte die Buchhaltung, führte die Journale mit den Zu- und Abgängen im Viehbestand, vereinbarte Termine mit dem Tierarzt und verhandelte mit Lieferanten.
Die Nachmittage nutzte sie, um mit Noah lange Spaziergänge zu unternehmen, vorwiegend am
Eyre Creek, wo sie oft am Ufer saß und ihren Gedanken nachhing. Sie vermisste Cameron schmerzlich, alles hier erinnerte sie an ihn, und sie hoffte inständig, dass er sich besinnen würde.
Die Nächte waren am schlimmsten. Tagsüber war sie abgelenkt, aber sobald sie abends alleine in ihrem Bett lag, sehnte sie sich nach Camerons Nähe, nach seinen Zärtlichkeiten und nach seinem warmen Körper. Ein paar Mal war sie kurz davor, zum Telefon zu gehen und ihn anzurufen, nur um seine Stimme zu hören. Doch sie unterdrückte diesen

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