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Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Titel: Outback: Unter australischer Sonne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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Geschmack war sie schon zu oft enttäuscht worden und es fiel ihr schwer ihm alles von sich Preis zu geben und damit vielleicht zu riskieren, dass er sich von ihr abwandte.
    Mit einem Seufzer schüttelte sie den Kopf und schlug die Bettdecke zurück. Sie wollte jetzt nicht darüber nachdenken, wie seine Tochter auf die Tatsache reagieren würde, dass Faith und Ian mehr verband als Sympathie. Nackt ging sie in das angrenzende Badezimmer hinüber, drehte das Wasser der Dusche auf und trat unter den Strahl.
    Nachdem sie erfrischt war und sich angezogen hatte, verließ sie Ians Schlafzimmer und machte sich auf den Weg ins Erdgeschoß. Außer der leise zischenden Kaffeemaschine traf sie in der Küche auf keinerlei Zeichen menschlicher Zivilisation. Das ganze Haus schien wie ausgestorben und eine fast unheimliche Stille schien sie einzuhüllen.
    Faith runzelte irritiert die Stirn.
    Ihre Phantasie spielte ihr wieder einmal einen Streich. Vermutlich waren die Anderen auf dem Anwesen unterwegs und arbeiteten, so wie sie es eigentlich auch hätte tun sollen. Ihre Vorbereitungen für Samanthas Nachhilfeunterricht waren merklich ins Stocken gekommen, weil sie sich nur zu gern und zu oft von Ians Verführungskünsten ablenken ließ.
    Letztlich war sie aber nicht hier um Urlaub zu machen und bis zum Mittagessen die Zeit im Bett zu verbringen. Sie hätte schon längst mit der Unterrichtsplanung für Samantha weiter machen sollen.
    Wenn ihre Gedanken nur nicht ständig um Ian kreisen würden oder sie sich an seine Zärtlichkeiten erinnerte. Nach dem ersten gemeinsamen Ausritt hatte er es sich zur Gewohnheit gemacht ihr am späten Nachmittag privaten Reitunterricht zu geben. Zu Faith eigenem Erstaunen stellte sie sich nicht einmal so ungeschickt an, wie sie erwartet hatte.
    Es war schön Zeit mit ihm zu verbringen und sie genoss jede Minute in seiner Nähe. Nur zu gern gab sie sich den Träumereien hin, dass es vielleicht so etwas wie eine gemeinsame Zukunft für sie geben konnte. Aber er sprach nie davon, dass er sich das ebenfalls wünschte, also hielt Faith sich mit laut geäußerten Gedanken in dieser Richtung eisern zurück. Umso mehr genoss sie die Nächte in seinen Armen, wenn er ihr das Gefühl gab sie sei die begehrenswerteste Frau in seinem Leben.
    Während sie sich eine Tasse Kaffee eingoss, versuchte sie ihre Gedanken zu ordnen. Die Zeit drängte. In einer Woche würde Samantha von ihrer Freundin zurückkehren und wäre gewiss nicht erfreut, eine Lehrerin vorzufinden, die ihr einen Teil ihrer Ferien stahl ... und noch dazu mit ihrem Vater schlief.
    Ians Mutter hatte bereits am Tag nach ihrem ersten, gemeinsamen Ausritt bemerkt, dass etwas anders war zwischen ihnen und sie hatte ihren Sohn am Abend ziemlich direkt darauf angesprochen, wie Ian erzählte. Faith war zutiefst erleichtert, dass Elaine ihr gegenüber offenbar dennoch keinerlei Vorbehalte hatte und ihr, im Gegenteil, mit noch größerer Herzlichkeit begegnete. Wenn sie ehrlich war, fühlte Faith sich zum ersten Mal in ihrem Leben, als wäre sie zu Hause angekommen.
    Sie war verliebt in einen wunderbaren Mann, der sie zum Lachen brachte und sie mochte wie sie war. Der Sex mit ihm war phänomenal und immer wieder neu und aufregend. Zwischen ihnen wuchs eine tiefe Vertrautheit und Faith hoffte inständig, ihm irgendwann erzählen zu können, was ihr auf der Seele brannte. Elaine war wie eine Mutter zu ihr und als sei es völlig natürlich, band sie Faith in ihren Alltag mit ein und gab ihr das Gefühl dazu zu gehören.
    Es war schön mit Elaine in der Küche zu stehen und das Abendessen für die Männer vorzubereiten oder mit Ian die Weidezäune abzureiten um mögliche Schäden auszubessern. Nie hatte sie sich lebendiger gefühlt, als in den Momenten wenn sie ihren Blick über das weite Land schweifen ließ und die rote Erde ihr durch die Finger rieselte. Wenn Samantha sie akzeptieren könnte, würde vielleicht die Chance bestehen, dass sie einfach blieb. Faith hatte sich unwiderruflich in diese Menschen und dieses Land verliebt und sie wollte nicht wieder gehen.
     
    Sich einen Ruck gebend, griff sie nach ihrer Aktentasche, um endlich ihre Pläne für Samanthas Unterricht auszuarbeiten. Hier draußen im Outback gab es keine Schule, wie Faith es aus Brisbane gewohnt war. Die Kinder wurden über Internet und Telefon unterrichtet, erhielten ihre Hausaufgaben per Mail oder mit einem der so genannten Road-Trains und die Eltern oder andere Familienmitglieder waren

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