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Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Titel: Outback: Unter australischer Sonne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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sich auf ihre Haut. Mit geschlossenen Augen blieb sie sitzen und konzentrierte sich darauf ihr Frühstück bei sich zu behalten.
    „Wäre es so schlimm?“ Seine harmlos gemeinte Frage versetzte ihr einen tiefen Stich. Er kniete immer noch neben dem Sofa und musterte sie nun aufmerksam, als sie den Kopf hob. In seinen Augen lag so viel Liebe, dass es ihr einen Moment lang den Hals zuschnürte. Sie grub die Zähne in ihre zitternde Unterlippe und schüttelte sachte den Kopf.
    „Nein“, erwiderte sie leise. „Das ist es nicht.“
    Ian rückte näher an sie heran und senkte seine Stimme so weit, dass nur noch Faith ihn verstand.
    „Wieso schaust du dann so traurig? Immerhin ist es nicht unmöglich. Wir waren nicht gerade sorgfältig was die Verhütung betrifft.“
    Mit hochroten Wangen ließ Faith das Kinn auf die Brust fallen und starrte zu Boden. Um genau zu sein hatten sie zu keinem einzigen Zeitpunkt verhütet. Sie wünschte sich kaum etwas mehr als ein Kind von Ian, aber den Glauben an Wunder hatte sie längst verloren.
    Ein Gefühl von Isolation breitete sich in ihr aus. Wie gern hätte sie ihm alles erzählt, sich ihm anvertraut und all den Schmerz geteilt, der in ihr wütete. Aber sie hatte schon einmal erlebt, dass man ihr daraufhin den Rücken zudrehte. Sie würde es nicht ertragen, ausgerechnet in Ians Augen die gleiche Enttäuschung zu sehen, wie in denen ihrer Mutter.
    Stumm schüttelte sie den Kopf und warf ihm einen vorsichtigen Blick zu.
    „Es tut mir leid.“
     
    „Ich kann dich zu nichts zwingen“, entgegnete er ernüchtert. Zum wiederholten Male fühlte Ian sich von Faith ausgeschlossen und es ärgerte ihn, dass sie ihm offensichtlich so wenig Vertrauen schenkte. Mit einer fahrigen Bewegung ließ er den Waschlappen aus seinen Fingern in die Schüssel Wasser gleiten und erhob sich. „Der Arzt wird dich untersuchen, nur um sicher zu gehen, dass dir nichts Ernsthaftes fehlt. Wenn er schon einmal hier ist, kann er auch gleich die Typisierung vornehmen.“
    „Was für eine Typisierung?“
    „Sams Freundin Mel benötigt eine neue Niere. Wir wollen uns alle testen lassen.“
    „Ich wusste nicht, dass sie so krank ist“, bemerkte Faith und warf Samantha einen besorgten Blick zu. Die Vierzehnjährige näherte sich ihr, ließ sich auf der Sofakante nieder und versuchte sich an einem kläglichen Schulterzucken.
    „Als ich meine Ferien bei ihr abgebrochen habe, dachten wir sie hätte sich nur einen Virus oder so eingefangen.“ Sie rang sichtlich um Worte und Ian legte ihr liebevoll eine Hand auf die Schulter.
    „Ihre Eltern haben sich heute Morgen telefonisch gemeldet“, erklärte er. „Mels Zustand hat sich innerhalb weniger Tage massiv verschlechtert. Vorgestern haben die Flying Doctors sie nach Brisbane in eine Klinik gebracht. Ihre rechte Niere ist verkümmert, die linke arbeitet auch kaum noch. Sie suchen nach einem passenden Spender.“
    „Das tut mir leid“, sagte Faith und griff nach Samanthas Hand. „Ich stelle mich auch gern zur Verfügung.“
    „Du musst das nicht tun.“ Ians harscher Ton ließ nicht nur Faith erschrocken aufblicken, auch seine Tochter sah ihn überrascht an. „Du kennst Mel nicht einmal.“
    Er war von sich selbst überrascht, wie verärgert er war. Die Enttäuschung über die Tatsache, wie wenig Vertrauen Faith in ihn hatte, rumorte in ihm.
    „Dennoch kann es nicht schaden, wenn auch ich mich typisieren lasse“, erwiderte Faith leise.
    Ian betrachtete ihr hübsches Gesicht und atmete tief durch. Es fiel ihm schwer seinen Unmut zurück zu drängen. Der Wunsch Faith zu schütteln und anzubrüllen, ihm endlich alles zu erzählen wurde fast übermächtig.
    Warum vertraute sie ihm so wenig? Hatte er in den letzten Tagen nicht oft genug gezeigt und gesagt, dass er sie liebte und sein Leben mit ihr verbringen wollte?
    Mit einem Ruck wandte er sich ab, stürmte aus dem Zimmer und durch die Haustür in den Hof hinaus. Er musste an die frische Luft, ehe er etwas tat, das ihm später Leid tun würde.
     
    Unruhig wanderte Faith im Halbdunkel ihres Zimmers zum Fenster hinüber, zog die Vorhänge auseinander und starrte gedankenverloren in die Finsternis hinaus.
    Der Arzt war gegen Mittag mit seiner kleinen Propellermaschine auf der Ranch eingetroffen. Nach seiner Untersuchung hatte er bei ihr einen leichten Erschöpfungszustand festgestellt und ihr Blut abgenommen, um es zur genauen Analyse mit in sein Labor nach Brisbane zu nehmen.
    Der Schwangerschaftstest, um den

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