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Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Titel: Outback: Unter australischer Sonne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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heftete.
    „Nun, ich denke das ist mein Stichwort, um nochmals auf unser bereits begonnenes Gespräch zurück zu kommen“, bemerke Ian gedehnt. Er wusste das Faith zuhörte, auch wenn sie sich nicht zu ihnen umdrehte. „Sam und ich haben uns mit deiner Mutter bereits bekannt gemacht und ihr erzählt, wie wichtig es uns ist, auch sie als Teil dieser Familie kennen zu lernen.“
    Er stand auf, trat neben Faith und ergriff ihre Hand. Sie wandte sich ihm halb zu und erwiderte seinen Blick.
    „Immerhin haben wir beschlossen unser Leben miteinander zu verbringen, Liebling. Ich hielt es für wichtig, dass sowohl Sam als auch ich deine Mutter treffen.“ Sanft streichelte er mit den Fingerspitzen über ihre Wange. „Das mit deinem Vater tut mir sehr leid, Schatz. Ich hätte gerne auch ein paar Worte mit ihm gewechselt.“
     
    Aufmerksam beäugte sie ihn.
    Ihr war bewusst, dass Ian noch mit keiner Silbe gegenüber ihrer Mutter erwähnt hatte, in welchem Verhältnis Samantha und Faith zueinander standen. Sein sanfter Blick machte ihr klar, dass er jede ihrer Entscheidungen akzeptieren würde. Ob sie Ellen nun zur Rede stellen wollte oder nicht.
    Faith drehte den Kopf zur Seite und blickte zu ihrer Tochter hinüber. Der sonst immer wache Funken Unbeschwertheit in den grünen Augen war erloschen und Faith fühlte sich unendlich schuldig. Sie legte Ian eine Hand auf die Wange, ging auf die Zehenspitzen und küsste zärtlich seine Lippen. Dann trat sie zurück zu Samantha, setzte sich neben sie und umschloss ihre Rechte mit einer Hand.
    Offen sah sie dem Mädchen in die Augen.
    „Ich wollte dir niemals weh tun“, flüsterte Faith. „Es tut mir leid.“
    Samantha biss sich auf die Unterlippe. Ihre Augen glänzten verdächtig, als sie leicht den Kopf schüttelte. Sie brachte keinen Ton heraus. Faith hob eine Hand und strich Samantha mit den Fingerknöcheln über die Wange.
    „Ganz gleich was sein wird, Sam. Du bist etwas Besonderes und das solltest du niemals vergessen.“
    Ellen stellte geräuschvoll ihre Teetasse ab.
    „Ich bin gerührt von soviel Zuneigungsbekundungen“, bemerkte sie mit verkniffenem Mund. Hoheitsvoll nickte sie Ian zu. „Es ist sehr höflich von Ihnen, Mr. Ridgley, dass Sie und Ihre Tochter hergekommen sind, um sich vorzustellen. Ich gehe nicht davon aus, dass ich bezüglich einer möglichen Eheschließung von meiner eigenen Tochter etwas erfahren hätte, wenn ich mich allein auf Faiths Mitteilungsbedürfnis verlassen würde.“ Mit spitzen Fingern entfernte sie eine nicht vorhandene Fluse von ihrem schmalen Rock. Schließlich erhob sie sich und verschränkte die Hände vor dem Schoß. „Nichts desto trotz, Faith, würde ich gerne ein paar Einzelheiten zum Tod deines Vaters mit dir besprechen. Seine Beisetzung findet bereits morgen statt, anschließend ist die Testamentseröffnung.“
    Sie nahm einen verschlossenen Briefumschlag von dem niedrigen Tisch und reichte ihn ihrer Tochter. Faith griff wortlos danach und ließ Ellen dabei nicht aus den Augen. Ihre Finger verkrampften sich um das knisternde Papier und sie nahm nur entfernt die Adresszeile des Anwalts darauf wahr, der ihren Vater immer vertreten hatte.
    „Sam ist meine Tochter.“
    Sekundenlang breitete sich eine Stille in dem hohen Raum aus, die man fast greifen konnte. Es gelang Ellen nur mühsam die Fassung zu bewahren und zu ihrer üblichen ausdruckslosen Miene zurück zu finden.
    „Bitte was?“
    „Das Kind, das du mich damals hast begraben lassen.“
    Ellen wirkte konsterniert, allerdings ließ Faith sich von ihren schauspielerischen Qualitäten nicht beeindrucken. Sie erkannte das verräterische Zucken um die Augen ihrer Mutter.
    „Wovon sprichst du?“
    Als ob sie nicht wüsste, wovon Faith sprach. Ein bitteres Lächeln stahl sich auf ihre Lippen und sie erhob sich nun ebenfalls.
    „Sam ist Lilly.“
    „Liebe Faith. Ich habe keine Ahnung, was du mir damit sagen willst.“
    Faiths Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Irrte sie sich oder versuchte ihre Mutter tatsächlich gerade so zu tun, als hätte es nie ein Kind gegeben?
    „Soll ich tatsächlich Lillys Foto aus meiner Tasche holen?“, fragte Faith leise und musterte ihre Mutter prüfend. „Das Foto, das du mir damals nach ihrer Geburt mit den Worten überreicht hast, ich solle meine Tochter in dieser Erinnerung behalten?“
    Ellens Züge wurden hart und sie verlor an Farbe. Die Hände zu Fäusten geballt starrte Faith sie an.
    „Du hast sogar ihre Beerdigung

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