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Outback

Outback

Titel: Outback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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Newfarm. Nicht unbedingt die ruhigste Gegend in Brisbane. Bis halb eins war alles relativ problemlos verlaufen. Eine Schlägerei zwischen einem eifersüchtigen Ehemann und einem Freund der Ehefrau in einer Pizzeria. Alle hatten mehr als genug getrunken. Die Männer kamen über N acht in die Ausnüchterungszelle. Vorher waren sie von einer besorgten Nachbarin in eine Wohnung im Valley gerufen worden.
    Als er mit Steve dort ankam, hatte ein Mann seine Freundin blutig geschlagen, das Aquarium zertrümmert, den Fernseher aus dem Fenster in den Vorgarten geworfen und noch ein paar andere unschöne Sachen angerichtet. Im Grunde aber war das nichts besonders . Dann aber bekamen sie jenen Anruf, den er seit fünf Jahren nicht vergessen konnte.
    Die Zentrale schickte sie ein paar Straßen weiter, wo ein Mann , bewaffnet mit einem Messer , Amok lief. Shane erinnerte sich noch, wie er und Steve auf der Fahrt Witze über die Freundin eines Kollegen rissen. Der Mann hockte auf den Stufen vor dem Haus. Ein schla ksiger Weißer, der selbst im Sitzen noch riesig erschien. Er starrte ins Leere und murmelte als sie kamen :
    „Ich war’s.“
    Der Lichtstrahl von Steves Taschenlampe fiel auf den Briefkasten, aus dessen Öffnung der Griff eines Bowiemessers ragte. Shane zog es heraus. Bis zum Schaft klebte dunkles Blut daran. Shane ging ins Haus. Es war ein Mietshaus mit zwei Etagen. Er schaltete das Licht an und entsicherte d ie Pistole .
    Die erste Zim mertür war verschlossen, die zw e ite stand einen Spalt offen. E r glaubte, ein leises Röcheln zu hören, es brannte kein Licht. Shane leuchtete durch den Spalt, konnte nichts erkennen und zwängte sich b litzschnell in den Raum. D o r t drückte er sich an die Wand, die Pistole im Anschlag. Als er das Licht anschaltete, sah er auf ein blutiges Stück Fleisch. Der Mann atmete noch. Aus unzähligen Schnitten seines Körpers troff Blut, das in dunkelroten Flecken in den Tep pich sickerte. Über Funk riefen sie die Ambulanz und machte n sich auf den Weg nach oben. Die alten Holzstufen knarrten. Im oberen Stockwerk befanden sich drei Türen. Hinter der ersten lag das Bad, hinter der zweiten ein leerer Raum. Hinter der dritten Tür stand das, was ihn immer noc h bis in seine Träume verfolgte. Zuerst starrte er in ihre aufgerissenen Augen, und eine Zehntelsekunde später auf eine blutige Höhle, deren Wände Muskeln und Sehnen bildete. Die Frau war so gut wie enthauptet. Für einen Augenblick sackten ihm die Knie weg. Er stützte sich auf eine Stuhllehne und kämpfte gegen die Übelkeit an.
    Shane fuhr hoch. Dieselbe Übelkeit kroch wieder nach oben – er stürzte aufs Klo und übergab sich. Der Mann hatte seine Mutter ermordet, die ihn jahrelang gedemütigt hatte.

Andy

    Das Haus erhob sich mitten im wogenden Feld. Von der Straße aus konnte man nur einen Teil des Giebels sehen. Zwei Kilom e ter o rtsauswärts waren sie gefa hren und bogen nun in einen sch m alen Schotterweg ein. Der Himme l hatte sich dunkelviolett gefärbt. Und d ort, wo die s chweren Wolken hingen, sah er sogar s c h on schwarz aus. Seit einer Stunde blies der Wind hef t iger und mit ihm rückten auch die W olken näher.
    Brady p arkte den Wagen direkt vor dem H aus, auf vertrocknetem Rasen. An der S eitenfront war eine große, ü b erdachte Veranda. Das Grundstück sah genauso au s wie das Land entlang der Stra ß e . Büsche, ein paar nie drige Eukalyptusbäume und rissi ge Erde.
    „He, gib Acht!“, sagte Brady, als Andy hinter ihm die Holztreppe hochstieg. „Das Ding muss rep ar iert werden.“ Und Andy konnte sic h gerade noch von der morschen S tufe auf die nächste retten. Brad y zog eine löchrige Fliegentür a u f und trat gegen die Holztür dahinter , die ächzend aufsprang. Brady schaltete das L icht ein. E ine einzelne Glühbirne warf gelbliches Licht auf den schmalen Flur, von dessen Wänden sich eine Blümchentapete ablöste.
    Andy stapfte hi nter Brady her, über einen kleb r i gen Linoleumfußboden, während Brady eine Tür nach der anderen aufriss als wäre er Immobilienmakler .
    „Die Küche!“ Wie in unserem Wohnwagen, dachte er, stapelweise schmutzige s Geschirr.
    „Mein Zimmer.“ Poster von Heavy Metal Bands und Kricket-Stars an den Wänden. Auf dem Bett haufenweise Kleider und Bettzeug, daneben, auf dem fleckigen Teppich, Comic-Hefte. Brady ließ die Tür offen.
    „Und da, Mikes Zimmer.“ Ein schmales Bett, ein hoher Schrank, hinter dessen Türen Klamotten hervorquollen. Spielzeugautos

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