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Outback

Outback

Titel: Outback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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und Plastikfiguren mit Muskeln und Waffen lagen auf dem gewellten und fleckigen Teppich.
    „Und das?“, fragte Andy.
    „Das?“ Brady zögerte einen kurzen Moment . „Das war das Zimmer meiner Eltern. Mein Alter ist schon seit ein pa ar Jahren tot, und unsere Mum mussten wir in die Klapse bringen , Alzheimer.“
    „Tut mir leid .“
    Brady ging hastig an der Tür vorbei.
    Sie standen in einem altmodisch eingerichteten Zimmer mit abgestoßenen Möbeln und vergilbten Tapeten.
    „Du kannst da auf der Couch pennen.“ Er ließ sich auf das zerfledderte Sofa fallen. „Und eine Veranda gibt es auch. Man kann die ganze Nacht draußen sitzen, quatschen, saufen und rauchen. Hab gerade erst das Fliegennetz hier überall geflickt!“ Brady schob die Verandatür auf. Die Dielen waren morsch, man hätte sie längst streichen müssen.
    Andy gefiel es hier. Und es gefiel ihm noch mehr, dass hier keine Eltern wohnten. Er ließ sich in einen der alten Schaukelstühle fallen und zog ein Päckchen Zigaretten aus der Hosentasche. Ja, ihm gefiel es hier.
    Sie rauchten und tranken Bier. Bald würde es dunkel sein. Die Grillen zirpten.
    „Komisches Leben auf so´ner Mine. Muss man wohl für geboren sein. Ich kön nt so was nicht, brauch immer ´n paar Leute zum Quatschen, `ne Kneipe, muss rumfahren ... na ja, was man halt so macht“, sagte Brady. Andy nickte. Genau das hatte ihm auch gefehlt.
    „Ich hab es einfach nicht me hr ausgehalten!“ Andy fühlte si c h endlich verstanden. Da kam Mike.
    „He, ihr Säcke, habt ihr mir auch was übrig gelassen?“ Mike zog einen alten Ohrensessel auf die Veranda. Andy fand, dass er aussah, wie ein nicht ganz fertig gewordener Brady. Alles war ein wenig grober als bei seinem Bruder. Überhaupt wirkte Mike, als wäre er zwar nicht besonders helle, aber ein guter Kumpel. Und schließlich kam es ja darauf an, sagte er sich.
    „Mike sorgt immer für was zu trinken, stimmt`s?“, sagte Brady.
    „Ja, ja.“ Als Mike lachte, sah Andy, dass seine hinteren Ba c ken zähne fehlten.
    „Andy will nach Lamina, Opale finden! Hab ihn aber erst m a l davon abgebrach t!“ Brady öffnete eine neue Flasche.
    „Opale?“ Mike kratzte sich am Hinterkopf.
    „ Ja, d a muss man richtig schuften. Wär nix für mich!“ , sagte Brady und nahm einen Schl uck Bier.
    „ Ist eigentlich ziemlich cool “, erwiderte Andy, „d u bist imm e r im Freien, sitzt nicht von neu n bis fünf im Büro, bist dein eigene r Boss und abends gibt`s Lagerfeuer unterm Sternenhimmel.“ Aber er wusste, dass er das alles beschönigte. Er war ganz und ga r n i cht sein eigenen Herr, und Lagerfeuer gab es nur, wenn jemand sie besuchte.
    „Und dann ist da natürlich der Schotter “, fuhr Andy fort. „Es gibt Gewinner und Verlierer. Die einen finden Opale, die anderen finden nie was.“ Andy zuckte die Schultern. „N i e mand kann dir sagen, woran das liegt. “
    Brady grinste Andy herausfordernd an.
    „Und was bist du? Gewinner oder Verlierer?“ Andy zögerte , lachte dann und sagte: „Gewinner natürlich!“
    „Habt ihr auch so ´nen Kohldampf wie ich?“, fragte Brady. Er stand auf und briet in der Küche ein paar Eier. Sie aßen auf der Veranda. Der Mond schimmerte weiß durch die Wolken. Andy fühlte sich wohl. Das hatte er sich immer gewünscht. Als hätte Brady seine Gedanken gelesen, sagte er:
    „Du kannst hier bleiben, so lange du willst.“
    Irgendwann schleppten sie sich ins Haus, weil es kalt geworden war. Bevor Andy sich auf dem Sofa auf die Seite drehte, dachte er an seine n Vater im Camp. Er verdräng t e die Gedanken, wollte jetzt nicht an seinem Vorhaben zweifeln – und sich nicht selbst den Abend verderben.
    Als er in der Ferne die raue Stimme eines Didgeridoos hörte, überwältigte ihn endlich der Schlaf.
    In der Nacht tastet e er sich im Dunkel n zum Klo. Auf dem Rückweg zur C ouch stieß sein Zeh an etwas H artes, M etallisches. Er fluchte, suchte den Lichtschalter und fand ihn endlich. Das Licht flackerte auf , und er starrte auf einen offenen Kasten mit einer Axt. Erzählten nicht alle von dem Mörder, der seine Opfer mit der Axt enthauptete?
    „He, suchst du was?“ Er drehte sich um. Vor ihm stand Brady in Boxershorts. Breit wie ein Klotz. Die Arme in die Seiten gestemmt.
    „Hab mich in eurem Riesenhaus verlaufen ...“
    Brady musterte ihn mit zusammengekniffenen Augen und klappte mit dem Fuß den Deckel des Kastens zu.
    „Mach nächstes Mal gleich das Licht an.“
    Andy nickte. Hier hat bestimmt

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