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Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Titel: Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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dortigen Richter aufgesucht und verlangt, als Deputy vereidigt zu werden.«
    »Das war nicht Ihr Ernst.«
    »Natürlich nicht. Aber das konnte er nicht wissen. Ich wollte seine Reaktion sehen. Der Kerl ist in Panik geraten. Er hat fast durchgedreht und mir angedroht, die gesamte Einwohnerschaft zu Deputys zu machen. Diese Leute sind wild entschlossen, Fremde fernzuhalten.«
    »Wegen der Militärsachen.«
    »Nein«, sagte Reacher. »Dafür ist die Militärpolizei zuständig. Beim geringsten Spionageverdacht würden Thurmans Leute sie verständigen. Die MPs würden ausrücken, und ein paar Minuten später wäre die Stadt voll von Humvees. Die Einwohnerschaft hätte damit überhaupt nichts zu tun.«
    »Was geht dort also vor?«
    »Mindestens zwei andere Dinge.«
    »Warum zwei?«
    »Weil ihre Reaktionen so widersprüchlich sind. Das bedeutet, dass mindestens weitere zwei Gruppierungen mitspielen – unabhängig voneinander und vermutlich sogar ohne voneinander zu wissen. Wie heute Morgen. Thurman hat mich überprüfen lassen. Eine Kleinigkeit, wenn man Zugang zu den Computern in der Polizeistation hat. Er konnte sehen, dass ich keine Gefahr für ihn darstelle, weil meine Dienstzeit schon zehn Jahre zurückliegt; dann hat er Ihr Kennzeichen überprüfen lassen und festgestellt, dass ich irgendwas mit einem Cop in der benachbarten Stadt zu tun habe. Also hat er den netten Gastgeber gespielt und mich durchs Werk geführt. Aber zur selben Zeit hat jemand, der über diese Informationen nicht verfügte, die Scheiben Ihres Chevys eingeworfen. Und bei einem Wagen, der einem Cop gehört, tut das niemand nur zum Spaß. Also weiß die Linke nicht, was die Rechte tut.«
    »Thurman hat Sie durchs Werk geführt?«
    »Er hat versprochen, mir alles zu zeigen.«
    »Und hat er’s getan?«
    »Nein. Um den Geheimbereich hat er einen weiten Bogen gemacht und behauptet, dort liege nur eine Müllhalde.«
    »Wissen Sie sicher, dass das nicht stimmt?«
    »Vorher ist dort gearbeitet worden. Ich habe Rauch und Funken gesehen. Außerdem ist das Gelände sorgfältig abgeschirmt. Wer täte das, wenn’s nur eine Müllhalde wäre?«
    »Wer sind die beiden anderen Gruppierungen?«
    »Keine Ahnung. Aber diese jungen Typen haben irgendwas damit zu tun. Lucy Andersons Mann und der tote Kerl. Und Lucy Andersons Mann ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die Linke nicht weiß, was die Rechte tut. Sie haben ihm Zuflucht gewährt und ihn fortgeschafft, aber seine Frau wie eine Paria aus Despair vertrieben. Soll das etwa vernünftig sein?«
    »Er ist nicht mehr dort?«
    »Ich habe ihn gestern um fünfzehn Uhr aus der Pension kommen sehen, und um neunzehn Uhr war er fort. Spurlos verschwunden, und kein Mensch wollte zugeben, dass er jemals dort gewesen war.«
    »Das Flugzeug startet um neunzehn Uhr«, sagte Vaughan. »Gibt’s da einen Zusammenhang?«
    »Keine Ahnung.«
    »Spurlos verschwunden?«
    »Nicht die geringste Spur, aber allgemeines Schweigen.«
    »Was geht dort also vor?«
    »Wann war Ihres Wissens zuletzt ein normaler Mensch in Despair und ist dort so lange geblieben, wie er wollte, und aus eigenem Entschluss wieder abgereist?«
    »Weiß ich nicht«, sagte Vaughan. »Das ist bestimmt Monate her.«
    »Der letzte Eintrag im Gästebuch des Hotels ist sieben Monate alt.«
    »Das könnte hinkommen.«
    »Gestern Abend habe ich die Neue kennengelernt«, sagte Reacher. »Nettes Mädchen. Sie heißt Maria. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der tote junge Mann, über den ich gestolpert bin, ihr Freund war. Sie hat mir sein Bild gezeigt und seinen Namen genannt: Er heißt Raphael Ramirez.«
    »Haben Sie’s ihr erzählt?«
    Reacher schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Sie wollte wissen, ob ich ihn gesehen habe. Tatsächlich habe ich ihn nicht wirklich gesehen. Es war stockfinster. Und solche Hiobsbotschaften kann man nicht überbringen, ohne seiner Sache völlig sicher zu sein.«
    »Sie lebt also weiter in Ungewissheit.«
    »Ich glaube, dass sie’s im Innersten weiß.«
    »Was ist mit der Leiche passiert?«
    »Sie liegt nicht in Halfway im Leichenschauhaus. Das habe ich kontrolliert.«
    »Das wussten wir doch schon.«
    »Nein, wir haben gewusst, dass sie nicht direkt eingeliefert worden war. Also habe ich mich gefragt, ob sie weggeschafft und später von jemandem entdeckt worden ist. Das war nicht der Fall. Folglich hat sie das Stadtgebiet nie verlassen. Und der einzige Krankenwagen und die einzige Tragbahre in Despair gehören dem Werk. Und

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