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Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Titel: Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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finden werden.«
    »Was ist mit den Deputys passiert?«
    »Sie liegen jetzt wie ihre Vollzeitkollegen im Krankenrevier.«
    »Alle vier?«
    »Alle sechs. Sie hatten sich vor Ort noch etwas moralische Unterstützung gesichert.«
    »Sie sind eine Ein-Mann-Verbrechenswelle.«
    »Nein, ich bin Alice im Wunderland.«
    Darüber musste Vaughan lachen.
    »Ja, ich weiß«, sagte sie. »Warum unternehmen die nichts gegen Sie? Sie haben acht Männer, darunter sechs Angehörige der dortigen Polizei, krankenhausreif geschlagen und zwei Streifenwagen demoliert – und trotzdem laufen Sie weiter frei herum.«
    »Das ist der springende Punkt«, erklärte Reacher. »Ich bin weiter auf freiem Fuß, aber in Hope, nicht in Despair. Das ist die Ungereimtheit Nummer eins. Diesen Kerlen geht’s nur darum, Leute von dort fernzuhalten. Gesetz oder Recht oder Bestrafung interessiert sie nicht.«
    »Was ist die Ungereimtheit Nummer zwei?«
    »Sie waren zu sechst, und ich bin mit zwei blauen Flecken und schmerzenden Fäusten davongekommen. Sie sind alle krank und schwach. Einer von ihnen konnte gar nicht weitermachen, weil er sich übergeben musste.«
    »Was vermuten Sie dahinter?«
    »Die Frau in meinem Motel hält es für denkbar, dass sie gegen alle möglichen Umweltschutzauflagen verstoßen. Vielleicht gibt’s dort draußen eine Unmenge von Giften und Schadstoffen.«
    »Und das wollen sie tarnen?«
    »Vielleicht«, sagte Reacher. »Aber es ist irgendwie merkwürdig, dass die Opfer mithelfen würden, das Problem zu vertuschen.«
    »Die Leute machen sich Sorgen um ihren Arbeitsplatz«, sagte Vaughan. »Vor allem in einer Firmenstadt, in der es keine Alternativen gibt.« Sie öffnete einen Schrank und nahm einen Kaffeebecher heraus. Er war weiß, völlig zylindrisch, zehn Zentimeter hoch bei ungefähr sechs Zentimeter Durchmesser und bestand aus papierdünnem Porzellan. Als sie ihm Kaffee einschenkte, sagte der Duft Reacher sofort, dass er großartig schmecken würde. Vaughan schaute ins Wohnzimmer hinüber, trat dann aber an den Küchentisch und stellte den Becher vor einen der drei Stühle. Reacher streifte die Umzugskartons und den einzelnen Sessel in dem großen Wohnzimmer mit einem Blick und fragte: »Eben erst eingezogen?«
    »Vor anderthalb Jahren«, antwortete Vaughan. »Ich packe nicht besonders schnell aus, fürchte ich.«
    »Von woher?«
    »Third Street. Wir hatten ein einstöckiges Häuschen, aber dann wollten wir lieber ein Ranchhaus.«
    »Wir?«
    »David und ich.«
    Reacher fragte: »Wo ist er also?«
    »Im Augenblick nicht da.«
    »Sollte ich das bedauern?«
    »Ein bisschen.«
    »Was macht er beruflich?«
    »Nicht mehr allzu viel.« Vaughan setzte sich auf einen der Stühle, vor dem kein Becher stand, und zog den Saum ihres T-Shirts herunter. Ihr Haar trocknete allmählich und wurde dabei wieder lockig. Unter dem dünnen Baumwollhemd hatte sie nichts an, aber das machte ihr nichts aus. Davon war Reacher überzeugt. Sie erwiderte seinen Blick, als wäre ihr klar, dass er das wusste.
    Er setzte sich ihr gegenüber.
    Sie fragte: »Was noch?«
    »Die Frau in meinem Motel glaubt, dass das Unternehmen zu viel Geld verdient.«
    »Das ist allgemein bekannt. Thurman gehört die Bank, und auch Bankprüfer tratschen. Er ist ungeheuer reich.«
    »Die Frau in meinem Motel vermutet, dass er mit seinem kleinen Flugzeug Drogen oder sonst was schmuggelt.«
    »Glauben Sie das auch?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Das ist Ihre Schlussfolgerung?«
    »Nicht ganz.«
    »Was gibt’s also noch?«
    »Ein Viertel der Anlage ist als Geheimbereich abgegrenzt. Ich glaube, dass er einen Vertrag zur Wiederverwertung von militärischem Schrott hat. Daher sein Reichtum. Ein Vertrag mit dem Pentagon ist heutzutage die schnellste Methode, um reich zu werden. Und daher die an der Zufahrtsstraße stationierte MP -Einheit. Thurman verschrottet Geheimmaterial, das viele Leute interessieren würde. Panzerstärken, Zusammensetzung, Bauweise, Computerplatinen, solches Zeug.«
    »Das ist alles? Legitime Staatsaufträge?«
    »Nein«, sagte Reacher. »Das ist nicht alles.«

40
    Reacher nahm den ersten Schluck von seinem Kaffee. Er war perfekt. Heiß, stark, aber mild, in wundervollem Porzellan serviert. Er sah zu Vaughan hinüber und sagte: »Vielen Dank.«
    Sie fragte: »Was geht dort drüben sonst noch vor?«
    »Das weiß ich nicht. Aber es scheint eine Art Bürgerwehr zu geben, die irgendetwas verbergen soll. Nachdem das Police Department entvölkert war, habe ich den

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