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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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klang todunglücklich. »Verschont doch wenigstens Joe. Er hatte damit nichts zu tun.«
    Ein Lachen, grausam und verächtlich. »Oh, ich weiß ganz genau, was Joes Rolle war. Auf meiner Insel herumzukriechen wie Ungeziefer. Mit ihm habe ich ganz spezielle Pläne.«
    Wieder ein gemurmelter Einwand, der mit einem wütenden Knurren unterbunden wurde.
    »Wenn du nach Oxford gefahren wärst, wie es verdammt noch mal ausgemacht war … Du hast dich mir widersetzt,
indem du ohne mein Wissen hiergeblieben bist. Jetzt kannst du auch mit den Konsequenzen leben.«
    Es wurde nichts weiter gesprochen, doch Olivers Eingreifen schien einen gewissen Effekt zu haben. Die Attacke ließ nach, und nach ein paar letzten, lustlosen Tritten spürte Joe, wie Hände an seiner Kapuze nestelten und die Kordel lockerten. Dann wurde die Kapuze weggerissen, und Joe starrte in das Gesicht von Robert Felton.
    Man hatte sie in eine riesige Schlafzimmersuite gebracht, eingerichtet im minimalistischen Stil: endloser heller Teppichboden, gedämpftes bläuliches Licht, eine Wand mit hellem Holz vertäfelt. In die Paneele war ein großer Safe eingelassen, dessen Tür offen stand. Der Safe war leer.
    Robert Felton saß auf dem Bett, das auf einem kreisförmigen Podest in der Mitte des Zimmers stand. Er hatte die Beine übereinandergeschlagen und einen Arm locker über das Knie gelegt; in der Hand hielt er ein Glas Sekt. Ein Bild der Entspannung.
    Joe lag am Boden zwischen dem Bett und einer Sitzecke mit zwei weißen Ledersofas. Oliver Felton saß auf einem der Sofas, ungefähr drei Meter von ihm entfernt. Man hatte ihm die Kapuze und die Handschellen abgenommen, doch er wirkte ebenso hilflos wie die anderen Gefangenen.
    Wie Joe vermutet hatte, lagen zwei weitere Männer neben ihm auf dem Boden. Beide hatten noch die Kapuzen auf dem Kopf, doch er konnte erkennen, dass der eine Liam war, und der andere – derjenige, der auf der Treppe gestolpert war – Valentin.
    Die drei Männer, die sie hergebracht hatten, waren von der Statur und vom Auftreten her fast identisch: drahtig und gedrungen, mit wachsamen Augen. Sie trugen schwarze Uniformen mit schusssicheren Westen und Gefechtshelme
mit eingebauten Headsets. Um den Hals hatten sie Nachtsichtbrillen hängen, und sie hielten Heckler-&-Koch-MP5-Maschinenpistolen mit Mündungsfeuerdämpfern in den Händen.
    Bestimmt Ex-Spezialtruppen, dachte Joe. Gut ausgebildet, gut ausgerüstet und durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Sie ließen Liams Leute wie einen Haufen Amateure aussehen.
    Nicht Liams Leute, korrigierte er sich.
    Valentins Leute.
    Auf Feltons Kommando trat einer seiner Männer auf Liam zu und begann dessen Kapuze zu lockern. In diesem Moment sah Joe, dass noch jemand mit ihnen im Zimmer war.
    Juri. Er lehnte mit dem Rücken an der Tür und starrte Joe mit unverhohlenem Hass an. Joe hielt seinem Blick einen Moment lang stand und wandte sich dann ab. Liam wurde die Kapuze abgenommen, zusammen mit seiner Skimaske, und Joe sah, dass er tatsächlich der Fahrer des Transits war, der am Nachmittag an ihm vorbeigefahren war.
    Als Letzter wurde Valentin von der Kapuze befreit. Sein Blick fiel zuerst auf Liam, eher er sich mit einem ganz leichten Schaudern, das möglicherweise nur Joe bemerkte, dazu zwang, Robert Felton anzusehen.
    Felton dehnte die Spannung noch ein wenig aus. Er stand auf und nickte bedächtig, wie zu sich selbst. Er war so groß wie Oliver, fast ein Meter neunzig, aber wesentlich kräftiger. Nicht direkt fett, aber sehr gut genährt – der Wohlstand troff ihm aus allen Poren. Er trug einen marineblauen Anzug und ein weißes Hemd. Auf sein makellos frisiertes braunes Haar hätte jeder Mann in mittleren Jahren stolz sein können – es war dicht und ohne jede Spur
von Grau. Er hatte volle, feminine Lippen, das Gebiss und die Sonnenbräune eines Hollywoodstars, und große blaue Augen, die vor Amüsement über das Unglück der anderen blitzten.
    Er hob sein Glas zu einem ironischen Toast. »Auf einen produktiven Abend …« Er trank einen Schluck. »Wie ich höre, habt ihr meinen kleinen Brief gefunden?«
    Die Frage war an Valentin gerichtet, der nicht reagierte. Es blieb Liam überlassen, mit einem widerwilligen Nicken zu antworten.
    »Ich bin enttäuscht von Ihnen, Valentin. Habgier ist ja etwas, was ich nachvollziehen kann. Ich weiß, dass Sie ziemlich abgebrannt sind, und da muss Ihnen das wie die ideale Lösung erschienen sein. Aber Dreamscape in die Luft zu jagen, bloß weil Ihnen meine

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