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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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wohl um Feltons Ruf als knallharter, kompromissloser Geschäftsmann, doch er hätte nie gedacht, dass der Mann in seiner Skrupellosigkeit selbst vor Mord nicht zurückschreckte.
    Und doch – die Art, wie ihre Gefangennahme inszeniert worden war, ließ Joe vermuten, dass von vorneherein nichts ausgeschlossen werden sollte. Sie hatten die Garage im Schutz der Dunkelheit überfallen und sichergestellt, dass die Menschen, die darin gefangen gehalten wurden, keine Ahnung hatten, was mit ihnen geschah. Das ließ darauf schließen, dass Felton sich alle Möglichkeiten offenhalten wollte. Er könnte einen Massenmord begehen und mit dem Privatjet oder der Jacht, die ihn hergebracht hatte, unbemerkt nach Frankreich zurückkehren. Niemand würde je erfahren, dass er hier gewesen war.
    Vielleicht hatte Oliver ja recht.

47
    Die Unterbrechung durch Olivers Abgang hatte offenbar keine Auswirkungen auf Valentins Selbstbewusstsein gehabt; nach wie vor schien er sich einzubilden, dass er Felton auf Augenhöhe gegenübertreten konnte.
    »Ich schlage vor, dass wir in Ihr Büro gehen; da können wir uns ungestört unterhalten.«

    »Sie schlagen vor? Wissen Sie, Valentin, eines sollten wir besser jetzt gleich klären. Sie haben hier nichts zu sagen. Absolut nichts.« Felton klopfte sich auf die Brust. » Ich bestimmte hier das Programm, und Sie werden sich daran halten. Ich habe lange auf diesen Moment gewartet, und ich bin entschlossen, ihn zu genießen.«
    Die Zurechtweisung kam in so verächtlichem Ton, dass Joe fürchtete, Valentins Temperament würde mit ihm durchgehen und ihn das Leben kosten. Doch Liam entspannte die Situation, indem er selbst eine Frage stellte.
    »Wie lange genau?«
    »Juri ist wenige Tage, nachdem der Plan gefasst worden war, auf mich zugekommen. Ich wusste sogar noch vor euch davon.«
    Liam nickte, als hätte er sich das schon gedacht. »Ich nehme an, Sie haben ihm ein besseres Angebot gemacht?«
    »Es kann kaum schlechter gewesen sein, oder? Ich wusste, wie schwer Valentin von der Kreditklemme gebeutelt worden war, und Juri wusste es auch. Ich musste ihm nur eine simple Frage stellen: Wozu das Risiko eingehen, dass etwas schiefgeht, wenn er nur zur Konkurrenz wechseln musste, um sich einen fetten Profit zu sichern? Klugerweise entschied er sich für die zweite Alternative und begann mir sämtliche Details eures grandiosen Traums zuzuspielen.«
    Wieder ein hasserfüllter Blick von Juri, als er sah, dass er Joes Aufmerksamkeit hatte. Felton bekam es mit und nickte Juri knapp zu, wie um eine unausgesprochene Frage zu beantworten.
    »Bald«, murmelte er. »Also, weiter im Text.«
    Er leerte sein Sektglas in einem Zug, gab es einem seiner Männer und zog etwas aus der Tasche – ein kleines Elektrogerät.

    »Lassen Sie uns das Ergebnis unserer Besprechung noch einmal überdenken. Vielleicht können wir ja doch gewisse Fortschritte erzielen.«
    Mit einem zuckersüßen Lächeln drückte Felton einen Knopf an dem Gerät, und die Stimme eines Geists erfüllte den Raum.
    Oliver konnte nicht geradeaus gehen. Immer wieder strauchelte er und stieß gegen die Wände, als er den Gang entlanggeführt wurde. Die Verachtung seines Bewachers brannte wie Säure auf seiner Haut.
    Wahrscheinlich glaubte er, Oliver sei betrunken, doch es war nicht der Alkohol, der ihn aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, sondern der Schock. Schock, Wut, Verbitterung, Demütigung: ein Cocktail von Gefühlen, stärker als jede Droge der Welt.
    Sein Zuhause, Terror‘s Reach, stellte nur eine ausgeklügelte Falle dar, aufgestellt, um Valentin, Priya und Liam in eine Position zu locken, in der sein Vater absolute Macht über sie hatte. Die Menschen, die dabei ihr Leben gelassen hatten, waren lediglich Kollateralschäden.
    Oliver überdachte seine eigene Lage. Kümmerte es seinen Vater wirklich, dass er nicht wie geplant nach Oxford gefahren war? Während er darüber nachdachte, erwuchs in ihm der Verdacht, dass sein Vater gewusst hatte, dass er hier war. Seine Schwester hatte ihm mit Sicherheit gleich nach ihrem Telefonat an diesem Nachmittag Bericht erstattet.
    Da hatte Valentin seinen zum Scheitern verurteilten Plan natürlich schon in die Tat umzusetzen begonnen. Für Olivers Vater wäre es weit weniger befriedigend gewesen, dem Ganzen bereits zu diesem Zeitpunkt ein Ende zu machen. Oliver malte sich aus, wie sein Vater die Nachricht
erhalten hatte, dass sein schwieriger Sohn sich weigerte, den Familiensitz zu verlassen. Sein Entschluss war

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