P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)
darüber zu verbergen, dass es seine Ex gewesen war, die das in ihm hervorgerufen und ihm ein besseres Gefühl gegeben hatte.
»Nun, anfangs habe ich dir vorgeschlagen, einiges hier zu machen, um zu versuchen, dich abzulenken …«, setzte sie vorsichtig an, da sie nicht wieder Altes aufrühren wollte.
»Ich weiß, und du hattest ja recht. Aber ich war so darauf fixiert, einen neuen Job zu finden, dass ich einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen konnte.« Er griff über den Tisch nach ihrer Hand. »Es tut mir so leid, dass ich so ein Klugscheißer war, Lee, und vor allem, dass ich so viel an dir ausgelassen habe.«
»He, dafür bin ich doch da«, scherzte sie erfreut, dass er wieder er selbst war.
»Ich weiß, aber erst als Andrea aufgezeigt hat, wie viel du tust, um die Dinge am Laufen zu halten …«
Bei diesen Worten hob Leonie eine Augenbraue. Andrea hatte dies aufgezeigt! Nun, Wunder gab es immer wieder. Und wenn sie daran dachte, dass sie sich kurz Sorgen gemacht hatte, ob sie ernsthaft in Gefahr wäre, Adam an sie zu verlieren … Jetzt schien es, als ob sie Andrea einen Gefallen schulden würde.
»Ich hätte dich nicht als selbstverständlich nehmen sollen«, sagte Adam gerade. »Ich war ein Idiot.«
»Hör zu, du hast mich nicht als selbstverständlich genommen, du warst einfach nicht du selbst«, beruhigte sie ihn. »Und auch wenn ich froh bin, dass wir jetzt wieder im Lot sind, so habe ich mir doch echt Sorgen um dich gemacht. Ich hatte dich noch nie so gesehen, so down und mutlos.«
»Na ja, für mich war es auch kein Spaß«, sagte er mit einem schiefen Lächeln, »aber Gott sei Dank ist jetzt ja alles vorbei. Ich will so etwas nie wieder durchmachen.«
Ich auch nicht, dachte Leonie und dankte im Stillen dem Himmel, dass der alte Adam zurück war.
Danach wurden die Dinge wieder ziemlich normal.
Leonie und Adam nahmen ihre Hochzeitspläne erneut auf und beschlossen, im nächsten Frühling zu heiraten. Dies würde Adam jede Menge Zeit geben, sich in seinem neuen Job einzuleben, und ihm erlauben, die nötigen Vereinbarungen mit dem neuen Unternehmen zu treffen, um Urlaub für die Flitterwochen zu nehmen.
Beide entschieden sich für eine zweiwöchige Reise in die USA. Leonie wollte unbedingt in ihr Geburtsland zurückkehren, und Adam wollte es genauso unbedingt das erste Mal besuchen. »Ich wollte schon immer den Süden erkunden«, hatte er gesagt, als sie über ihre Pläne sprachen. »New Orleans und Mississippi klingen cool, zumindest in den Romanen von Grisham.«
Leonie stimmte zu, war aber auch scharf darauf, hinüber an die Westküste nach Kalifornien zu reisen, einem Teil des Landes, in dem sie noch nie gewesen war, der auf sie jedoch eine große Anziehungskraft ausübte. Auf jeden Fall hatten sie viel Zeit zu entscheiden, und dank Adams neuem Job waren sie finanziell wieder so gesichert, dass sie sowohl die Hochzeit als auch die Flitterwochen bezahlen konnten.
Und nach drei langen Monaten »harten Lebens« wurde Andreas großzügiger Unterhalt (wenn auch in einem etwas geringeren Maße) wiederhergestellt genauso wie Suzannes Taschengeld. Leonie war erstaunt, dass sie fast erleichtert darüber war; es hieß, dass sie Adam und sie jetzt vielleicht in Frieden ließe, so dass sie den Rest ihres Lebens planen konnten.
Doch natürlich war das nur Wunschdenken.
Kaum ein paar Wochen nachdem Adam in seinem neuen Job angefangen hatte, und gerade als er und Leonie sich wieder schön in ihrer Routine eingerichtet hatten, kam ein weiterer »dringender« Anruf.
»Das ist Suzanne«, sagte Adam zu Leonie, nachdem er mit deren Mutter gesprochen hatte. »Andrea fährt nächsten Donnerstag über ein langes Wochenende weg und will wissen, ob wir sie nehmen können. Ich habe ihr gesagt, das gehe in Ordnung, dass ich dich aber zuerst fragen würde. Was meinst du?«
Innerlich stöhnte Leonie auf. Ein paar Tage, in denen ein Teenager in ihrer Wohnung herumhing und schmollte, hatten ihnen gerade noch gefehlt, und da Schulferien waren, würden sie sie und ihre (ebenso launischen) Freundinnen zweifellos oft zu Gesicht bekommen. »Das Wochenende ist in Ordnung, aber da keine Schule ist, wie sollen wir uns um sie kümmern, wenn wir beide arbeiten?«, fragte sie.
Adam verzog das Gesicht. »Daran hatte ich nicht gedacht.«
Aber sicher hat Andrea es sich überlegt, dachte Leonie, und wenn ja, muss sie gewusst haben, dass Adam unter den Umständen kaum Urlaub nehmen kann, um als Babysitter zu fungieren.
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