P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)
Typisch! »Und warte, ist das nicht dasselbe Wochenende wie deine Sache in der Arbeit?«
Das neue Unternehmen hatte ein Wochenende zur Teambildung geplant.
»Du hast recht«, stöhnte Adam. Er griff erneut zum Hörer. »Ich sag ihr besser, dass es nicht passt.«
»Nein, warte. Hat sie irgendwo gebucht?«, fragte Leonie, die dachte, dass der Urlaub in der Karibik wirklich noch nicht so lange her war, den Andrea »so verzweifelt« gebraucht hatte. »Und wieso kommt Suzanne nicht mit ihr?«
»Ich weiß nicht, das hat sie nicht gesagt. Ich nehme an, sie fährt mit Freundinnen weg.«
Oder vielleicht mit dem geheimnisvollen Billy, dachte Leonie.
»Was ist mit Hugo? Wer passt auf ihn auf? Oder bringt sie den auch mit?«
»Das weiß ich nicht, sie hat nichts von Hugo erwähnt …«
Leonie musste lächeln. Typisch Adam, er bekam auch nicht ein Minimum an Informationen heraus. Nicht, dass es sie eigentlich etwas anging, mit wem Andrea zusammen war oder nicht, aber gleichzeitig war sie einfach neugierig.
Trotzdem blieb die Tatsache bestehen, dass jemand da sein musste, um sich um Suzanne zu kümmern.
»Ich denke, ich könnte es machen«, bot sie an. »Ich habe sowieso noch Urlaubsanspruch bei Xanadu, und angesichts der ganzen Überstunden, die ich in letzter Zeit geleistet habe, sollte es kein Problem sein, ein paar Tage zu bekommen.«
»Bist du sicher? Es wird deinen Urlaub wegen der Hochzeit nicht beeinträchtigen?«
»Nein, wie ich schon sagte, mir stehen noch mehr Tage zu, als ich genommen habe, weshalb das eine gute Entschuldigung sein wird, diese zu nützen. Außerdem ist diese Jahreszeit verrückt, und da habe ich nichts dagegen, eine Zeitlang wegzukommen.«
»Lee, du bist ein absoluter Star, das weißt du doch?«, sagte Adam und nahm sie in die Arme.
Leonie kuschelte sich in seine Umarmung. »Wenn du das sagst«, meinte sie grinsend und beschloss, dass sie, wenn ihr Angebot, ein Auge auf Suzanne zu haben, ihn so glücklich machte, es gerne immer wieder tun würde.
Es stellte sich heraus, dass es gar nicht so eine große Mühe machte, sich um Suzanne zu kümmern. Tagsüber überließ Leonie sie so ziemlich sich selbst, sooft sie konnte, ermutigte sie, sich mit ihren Freundinnen zu treffen oder einkaufen zu gehen, was immer ihr lieber wäre. Sie fuhr sie überallhin, und als Folge verbrachte das Mädchen die meiste Zeit in der Stadt oder an ihrem Lieblingsplatz, dem Einkaufszentrum von Dundrum. Es schien, als ob Suzanne wie ihre Mutter zufrieden wäre, solange ihre Taschen regelmäßig gefüllt wurden, und wenn nicht mehr nötig war, damit der ganze erweiterte »Clan« zu einer Art Gleichgewicht fand, dann war Leonie auch glücklich.
Sie machte selbst das Beste aus ihren ungeplanten Urlaubstagen, da das Wetter trocken war, und verbrachte viel Zeit draußen mit Spazierengehen oder rollte sich mit einem Buch auf dem Sofa zusammen. Die letzten Monate waren hart gewesen, und da waren ein paar lockere und müßige Tage willkommen. Doch am besten war, dass ihr Angebot, sich um Suzanne zu kümmern, ihr beachtliche Pluspunkte bei Adam eingebracht hatte, was angesichts ihrer letzten Probleme ein zusätzlicher Nutzen war.
»Ich wusste, ihr beide würdet es durchstehen«, sagte Grace zu ihr, als sie am Freitagnachmittag ihre Freundin besuchte. Suzanne war mit ihren Freundinnen irgendwohin gegangen, hatte Leonie jedoch versichert, rechtzeitig zum Abendessen wieder da sein. »Adam ist verrückt nach dir, und ihr beide seid füreinander gemacht.«
Leonie zog eine Grimasse. »Ich weiß nicht, es stand eine Zeitlang Spitz auf Knopf. Ich habe mich allmählich schon gefragt, ob zwischen ihm und Andrea etwas läuft …«
»Absolut nicht, ich hatte das schleichende Gefühl, dass du alles ein bisschen übertrieben hast«, scherzte Grace. »Und wie ich schon sagte, wenn Adam ein Interesse an ihr hätte, warum ist er nicht mehr mit ihr zusammen?«
»Ja, aber als es zwischen uns nicht so toll lief und sie so viel Zeit miteinander verbrachten … Ich weiß nicht, Männer können manchmal seltsam sein.«
»Das kannst du laut sagen«, tönte Grace. »Manchmal frage ich mich, was in ihren Köpfen überhaupt vor sich geht. Du weißt doch, dass wir im Moment das Bad renovieren?«, fragte sie, und Leonie nickte. »Nun, gestern kam Ray mit einem neuen Duschkopf nach Hause. Offenbar konnte man wählen zwischen einer ›leicht zu installierenden‹ und einer ›nicht so leicht zu installierenden‹ Version, und rate mal, womit er
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