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P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

Titel: P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Hill
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Sekunde lang glaubte Leonie, dass diese spürte, dass eine Menge mehr daran war, als sie ihr sagte. Doch genauso schnell lächelte sie auch. »Das habe ich gehört«, sagte sie und verdrehte die Augen. »Grüne Wiesen sind ja gut und schön, aber gib mir lieber blauen Himmel und Sonne jeden Tag in der Woche.«
    »Genau«, stimmte Leonie zu und kam sich dumm vor, weil sie geglaubt hatte, dass eine völlig Fremde, jemand, den sie gerade erst kennengelernt hatte, irgendeine Ahnung von ihrem Leben haben könnte. Doch auf jeden Fall hielt sie es für das Beste, das Thema zu wechseln. »Sag mal«, fing sie an, da sie fand, dass dies ein guter Zeitpunkt war, um zu fragen, »die Mieterin, die vor mir da oben gewohnt hat, hast du zufällig eine Nachsendeadresse von ihr?«
    »Du meinst das Paar?« Alex runzelte die Stirn. »Um ehrlich zu sein, habe ich sie eigentlich nicht gekannt, habe sie nur gegrüßt.«
    Oh, also hatten sie beide hier gewohnt, stellte Leonie fest. Das war ja interessant.
    »Wie waren sie denn so?«
    Alex zuckte mit den Schultern. »Schwer zu sagen. Ganz nett, glaube ich. Warum fragst du?«
    »Ich bekomme immer noch Post für sie – na ja, eigentlich nur für die Frau, und ich wollte sie weiterschicken.«
    Leonie mochte nicht zugeben, dass sie auch wusste, von wem die Post kam. Einerseits wollte sie nicht, dass Alex sie für eine neugierige Kuh hielt, und andererseits war es, wie Marcy neulich gesagt hatte, ein Vergehen, die Post von jemand anderem zu öffnen.
    »Da kann ich dir leider nicht helfen, aber die Agentur müsste es wissen.«
    »Das habe ich schon probiert«, erwiderte Leonie verzagt. »Die Agentur hatte keine Nachsendeadresse, und so haben sie mir geraten, die Briefe einfach wegzuwerfen.«
    »Nun, dann solltest du es vielleicht auch tun. Ich meine, wenn sie keine Adresse hinterlassen haben, dann wollen sie wahrscheinlich auch nicht …« Alex hielt inne und runzelte die Stirn. »Nein, warte mal, war da nicht was …? Ich erinnere mich, damals etwas darüber gehört zu haben, und wie ich schon sagte, ich habe sie eigentlich nicht gekannt, aber ich glaube, da war irgendeine … Situation.«
    Situation? Fast ohne es zu merken, beugte sich Leonie vor und war nun ganz Ohr. »Was für eine Situation?«
    »Wie ich sagte, ich bin mir wirklich nicht sicher, und es ist eine Weile her, aber ich erinnere mich, es ging einiges vor sich um die Zeit, als sie ausgezogen sind.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann mich nicht genau erinnern, was, aber ich hatte den Eindruck, dass die Sache nicht gut enden würde.«
    »Zwischen Nathan und Helena, meinst du?« In ihrem Bemühen, mehr über das Paar herauszufinden, hatte Leonie vergessen, dass sie eigentlich nichts über sie wissen sollte. »So hießen sie doch, oder?«, fügte sie rasch hinzu. »Das stand zumindest auf den Briefen.«
    »Das weiß ich nicht. Es ist ja eben eine Weile her.«
    »Wann sind sie ausgezogen?« Leonie wurde klar, dass sie das nicht wusste. »Als ich die Wohnung das erste Mal besichtigt habe, hat mir der Makler gesagt, dass jemand noch dort wohnt.«
    »Das glaube ich nicht«, gab Alex kopfschüttelnd zurück. »Soweit ich weiß, hat da ein paar Monate schon niemand mehr gewohnt.«
    Das war seltsam. »Aber es waren noch Sachen da, die ganzen Möbel und Briefe …«
    »Nun, wie gesagt, irgendwas ist vorgefallen, als sie ausgezogen sind. Vielleicht haben sie ihren Kram erst rausgeholt, als der Mietvertrag ablief?«
    »Sie müssen sich dann getrennt haben«, schloss Leonie und wusste, dass genau das passiert war.
    Alex trank von ihrem Kaffee. »Nun, ich muss sagen, das würde mich nicht im Geringsten überraschen bei den Geräuschen, die immer von dort oben kamen.«
    »Wirklich?« Leonie beugte sich erneut vor. »Du hast sie streiten hören?«
    Sie nickte. »Und wie. Ich glaube, sie war nahe daran, ihm Teller an den Kopf zu werfen.«
    »Oh.« Nun musste Leonie Nathan einfach bedauern. Seinen Briefen nach zu urteilen hatte er den Boden unter Helenas Füßen angebetet, und zu denken, dass sie grausam zu ihm war … Aber noch mal, vielleicht hatte sie jeden Grund dazu?
    »Du bist sicher, dass du dich nicht erinnern kannst, wann sie ausgezogen sind?«, fragte sie Alex wieder. Solche kleinen Informationen über das Paar zu hören machte sie nur noch begieriger herauszufinden, was mit ihnen passiert war. »Und du hast keine Ahnung, wo sie jetzt sein könnten?«
    »Keine Ahnung.« Alex schüttelte den Kopf. »Wenn es nach mir ginge, könnten

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