P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)
erkannte, dass sie sich geirrt hatte, als sie ihn für einen Surfer gehalten hatte. Eher war er ein Taucher.
»Das kann ich mir vorstellen«, sagte sie und wünschte, sie hätte die Möglichkeit, hier zu tauchen. Sie und Alex würden bei diesem Besuch keine Zeit dazu haben.
»Waren Sie schon im Aquarium?«, fragte er mit einem leichten Akzent, den Leonie nicht ganz unterbringen konnte.
»Nein, ich bin nur auf einen kurzen Besuch hier, leider«, erzählte sie ihm und erklärte, dass Alex und sie gerade erst angekommen seien.
»Und wie lange bleibt ihr?«
»Nur eine Nacht, aber wir haben eigentlich noch nichts zum Übernachten gefunden«, fügte sie hinzu, nur um etwas zu sagen.
»Na, das ist ja schade«, gab er zurück, und Leonie war sich nicht sicher, dachte aber, sie hörte einen Hauch von Boshaftigkeit in seiner Stimme. Flirtete dieser Typ etwa mit ihr?
Plötzlich verlegen, errötete sie und wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Er war groß, sehr braun und wohl blond, obwohl das schwer zu sagen war, da sein Haar so nass war. Man konnte nicht leugnen, dass er sehr attraktiv war, bemerkte sie und errötete noch stärker.
»Ich kann ein paar Hotels empfehlen, wenn Sie mögen«, sagte er.
»Hm, danke, aber ich gehe besser zurück und suche meine Freundin«, murmelte sie und entfernte sich. »Oh … da ist sie schon.« Zu ihrer ungeheuren Erleichterung entdeckte sie Alex, die gerade auf sie zukam und zerstreut wirkte. »Alex, hierher!«, rief sie, und als ihre Freundin näher kam, bemerkte sie, dass der Typ plötzlich wie angewurzelt stehen blieb.
Genauso wie Alex.
»Nun, wie ist es gelaufen? War sie da oder …« Der Rest von Leonies Satz verebbte, als ihr klarwurde, dass ihre Freundin den Typen im Neoprenanzug mit einem schwer zu deutenden Augenausdruck anstarrte.
»Seth«, sagte sie gepresst.
»Hallo, Alex«, gab der Typ leise zurück. »Es ist eine Weile her.«
14. Kapitel
O kay, reiß dich zusammen, sagte sich Alex. Da war also Seth – ausgerechnet! – aus heiterem Himmel aufgetaucht.
»Wie geht es dir, Alex?«, fragte er locker, als ob sie sich erst gestern das letzte Mal gesehen hätten. Und nach Leonies geröteten Wangen zu urteilen hatte er sich eindeutig kein bisschen verändert.
»Mir geht es gut«, antwortete sie lässig, entschlossen, ebenso entspannt zu wirken wie er.
Leonie sah von Alex zu Seth, während ihr die Erkenntnis dämmerte. »Oh, ihr beide kennt euch.«
»Ja«, erwiderte Seth, während Alex nach dem schnellsten Weg hier weg suchte.
»Und wie war es in Florida?«, fragte sie dann. »Ich habe gehört, du warst vor kurzem dort.« Aber nach den Informationen ihres Anwalts nicht lange.
»Okay.« Er hob die nackten Schultern auf jene sorglose, lässige Art, die sie immer schon wahnsinnig gemacht hatte. Aber verdammt, er sah gut aus, und sie konnte Leonie keinen Vorwurf machen, dass sie verwirrt war. Die ganze Zeit draußen auf dem Meer, wo er Taucherausflüge geleitet hatte, hatte sein Haar heller und seinen Teint dunkler werden lassen, während der Anzug seine schlanke und schlaksige Gestalt betonte. »Aber ich habe die Westküste vermisst«, fügte er hinzu und sah ihr direkt in die Augen.
»Ja, nun, ich bin sicher, du hast das Beste aus deiner Zeit dort gemacht – das tust du ja immer«, sagte sie und konnte der Spitze nicht widerstehen. »Wie lange bist du denn schon wieder da?«
»Erst seit ein paar Wochen. Hier gibt es einen Typen mit einem Taucherladen, dem ich versprochen habe, eine Weile auszuhelfen.« Jetzt sah er ein bisschen beschämt aus. »Ich wollte dich …«
»Ja, sicher.« Alex lächelte angespannt und wollte nicht mal daran denken. »Wir gehen jetzt besser«, sagte sie und drehte sich zu Leonie um.
»Warte – ich höre, ihr sucht nach einer Übernachtungsmöglichkeit?«
»Wir brauchen nichts, danke«, unterbrach ihn Alex, konnte aber ärgerlicherweise immer noch nicht den Blick von ihm abwenden.
Er streckte die Hände bittend aus. »He, du weißt, ich wäre nur zu glücklich, euch beiden in jeder Weise zu helfen, so gut ich kann.«
»Da bin ich mir sicher«, erwiderte sie spöttisch mit einem betonten Blick zu Leonie, »doch wir kommen auch so gut zurecht.«
»Aber ich kenne diesen Ort wie meinen Handrücken und …«
»Es ist gut, Seth, ehrlich«, unterbrach Alex ihn in entschlossenem Ton, und Leonie sah sie fragend an. »Wie ich schon sagte, wir gehen besser.«
»Komm schon, Alex, sei nicht sauer auf mich«, bat Seth. »Ich wollte
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