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P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

Titel: P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Hill
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sie warten? Wir können ja nach ihr Ausschau halten.«
    Alex traute sich selber nicht, wenn es darum ging, in seiner Nähe zu sein, und es war schon schwer genug, ihm heute von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen, ganz zu schweigen davon, dass sie sich hinsetzte und etwas mit ihm trank. Doch irgendwie stimmte sie ihm plötzlich zu: »Gut, aber glaub bloß nicht, dass du so leicht davonkommst«, warnte sie ihn in dem schwachen Versuch, ihre Fassung zu wahren.
    Doch wie es immer mit Seth war, war das verdammt noch mal nicht möglich.
    Er führte sie die Straße entlang zu einer Bar, wo man draußen sitzen konnte. Sie saßen sich an entgegengesetzten Seiten des Tisches gegenüber, und keiner von beiden sah dem anderen in die Augen, während sie auf Leonie warteten. Der Nachmittag war glühend heiß, und deshalb und auch wegen des Schocks, ihn plötzlich wiederzusehen, kippte Alex den größten Teil ihres Corona in einem Schluck hinunter.
    Seth hob belustigt eine Augenbraue. »Typisch für mein Mädchen. Gut, dass du es nicht verloren hast«, meinte er grinsend und kniff die Augen auf die vertraute boshafte Weise zusammen.
    »Treib es nicht zu weit, Seth«, warnte sie ihn, während sie mit dem Flaschenhals spielte. Es war lange her, seit sie gehört hatte, dass er sie so nannte, und verdammt, die beiläufig vertraute Art, in der er das sagte, traf sie immer noch. Sie mied seinen Blick, fischte die Zitronenscheibe heraus und begann darauf herumzukauen, während sie blicklos über die Bucht hinausstarrte.
    »Du machst das immer noch, hm? Nehme an, du hast dich gar nicht verändert.«
    Alex lachte kurz auf. »Mach dir nichts vor. Ich habe mich verdammt verändert, anders als andere Leute.«
    Er stellte seinen Drink ab. »Das heißt?«
    »Das heißt, dass ich dich vorhin mit Leonie gesehen habe. Du hast sie angemacht, bevor ich gekommen bin, oder?« Sie schaute auf und sah, dass er sein Bestes versuchte, einen ernsten Gesichtsausdruck beizubehalten.
    »Hallo, ich weiß nicht, wovon du redest.«
    »Du kannst es genauso gut zugeben. Es ist ja auch nicht so, als ob es mich irgendwie stören würde.«
    »Ich war nur freundlich …«, behauptete Seth hartnäckig, schaffte es aber nicht, das lausbubenhafte Lächeln zu unterdrücken, das sich auf seine Lippen stahl.
    Alex schüttelte den Kopf. Sie kannte diesen Blick nur zu gut. »Du kannst es einfach nicht lassen, was?«
    »Nun ja, vielleicht habe ich – nur ein kleines bisschen«, gab er mit einem Zwinkern zu. »Sie ist irgendwie süß, aber eigentlich nicht mein Typ.«
    »Nicht dein Typ …« Alex verdrehte ungläubig und ziemlich belustigt die Augen. »Ich habe nicht gedacht, dass es so etwas gibt.«
    »Natürlich«, protestierte er. »Warum – bist du etwa eifersüchtig?«
    »Mach mal einen Punkt.« Sie hätte fast vergessen, wie verdammt aufreizend er sein konnte; fast wie ein Fünfjähriger, der versuchte, sich aus der Schlinge herauszuwinden, überlegte sie und trank das, was von ihrem Bier übrig geblieben war. »Du bist wirklich manchmal unglaublich, weißt du das eigentlich?«
    Wieder blitzten diese blendend weißen Zähne auf. »Aber danke, Liebes«, sagte er und übertrieb seinen texanischen Akzent, bevor er auf die leere Flasche zeigte. »Noch eins?« Er war schon aufgestanden, bevor Alex antworten konnte, und in seiner Abwesenheit saß sie allein am Tisch und versuchte herauszubekommen, wie sie sich fühlen sollte.
    Ein ganzes Jahr …
    Und doch fühlte es sich an, als ob es erst gestern gewesen wäre, nein, verbesserte sie sich schnell, Seth gab ihr das Gefühl, als wäre es erst gestern gewesen, als ob alles, was in der Zwischenzeit geschehen war, unwichtig wäre. Aber so war er eben, oder?
    Seth kehrte mit zwei neuen Corona an den Tisch zurück.
    »Wohnst du immer noch in der Green Street? Hallo, ich mache doch nur Konversation«, fügte er unschuldig hinzu, als Alex ihm einen Blick zuwarf, der besagen sollte, dass ihn das gar nichts anging. »Ich weiß aber, dass du immer noch beim Sender bist. Ich habe in letzter Zeit ein paar deiner Sendungen mitbekommen. Sie sind gut.«
    »Danke.« Sie kam sich komisch vor, fast ausgeliefert, wenn sie daran dachte, dass er sich über ihre Arbeit auf dem Laufenden hielt. Wieder sah er ihr in die Augen, doch diesmal schaute sie nicht weg.
    »Alex, ich …«
    »Leonie, hierher!« Alex, die plötzlich ihre Freundin auf der anderen Straßenseite entdeckt hatte, stand auf und winkte ihr zu. Gerade noch rechtzeitig,

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