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P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

Titel: P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Hill
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Helena,
    ich wollte Dich nur wissen lassen, dass ich immer noch an Dich denke und hoffe, es geht Dir gut. Ich hoffe auch, dass Du nichts dagegen hast, dass ich Dir immer noch schreibe; falls doch, werde ich damit aufhören. Um ehrlich zu sein, bin ich nicht sicher, warum ich diese Briefe immer noch schreibe, aber ich nehme an, es ist, weil sie mir helfen, mir alles von der Seele zu schreiben. Und ich habe stets mit Dir über alles reden können, was ich mit niemandem sonst teilen konnte, und das ist eine Gewohnheit, die ich nur schwer ablegen kann. Hier passieren Dinge, von denen ich wünschte, ich könnte sie mit dir teilen, aber das werde ich nicht. Du musst das einfach nicht wissen.
    Außerdem scheint die Zeit im Moment so langsam zu vergehen. An diesem Ort scheint die Zeit manchmal fast stillzustehen. Nun ja, für mich jedenfalls, für Dich mag es vielleicht ein bisschen anders sein.
    Wie läuft denn alles? Wie ich schon sagte, ich hoffe, Dir geht es gut, und ich hoffe vor allem, dass Dein Mann Dich gut behandelt. Ich weiß, ich habe am Anfang gesagt, dass Du jemand Besseren verdient hast, jemanden, der Dir die Welt zu Füßen legt, und eine Zeitlang habe ich geglaubt, ich könnte dieser Mensch sein.
    Ich denke, auch da habe ich mich geirrt.
    Nathan.
    PS: Verzeih mir.«
    Leonie rannte hinunter in Alex’ Wohnung und wedelte aufgeregt mit dem Brief. »Du wirst es nicht glauben!«, rief sie, als Alex die Tür öffnete.
    »Was?«, fragte sie und trat zurück, um sie hereinzulassen.
    »Helena war verheiratet! «
    Alex wirkte ungerührt. »Na und?«, meinte sie schulterzuckend und ging zurück in die Küche, um sich ein Thunfischsandwich zu machen. »Wir haben uns doch schon gedacht, dass sie verheiratet waren.«
    »Aber nach diesem Brief nicht miteinander.«
    Damit hatte sie Alex’ Aufmerksamkeit. »Was?«, wiederholte sie. »Du machst Witze.«
    »Nein.« Leonie setzte sich auf den Hocker vor Alex’ Frühstückstheke. »Das steht alles hier in diesem Brief. Ich weiß nicht, warum ich immer annahm, dass sie miteinander verheiratet waren, nicht für eine Sekunde habe ich geglaubt, dass sie eine Affäre hatten.« Sie sah Alex an. »Jetzt wissen wir also, dass wir unsere Zeit verschwendet haben. Es hatte nie einen Sinn, nach Nathan Abbott zu suchen, weil Abbott Helenas Name sein muss. Und bevor du fragst, ich habe keine Ahnung, wie ihr Mann heißt, im Brief wird er nur als ›Dein Ehemann‹ bezeichnet.«
    Alex schnitt das Sandwich durch. »Nun, ich denke, das war’s dann, oder?«, fragte sie locker. »Rätsel gelöst.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich denke, das hat Nathan so leidgetan. Es hat ihm leidgetan, dass sie ihren Mann betrogen hat.«
    »Nein, nein, das kann nicht sein.« Leonie schüttelte herausfordernd den Kopf. »Hier, lies den Brief selbst.«
    Alex nahm die Seite und überflog den Text schnell, während Leonie wartete.
    »Nun ja, er scheint nicht viel von dem Ehemann zu halten, oder?«
    »Ich würde sagen, beide nicht«, antwortete Leonie überzeugt. »Ich glaube, dass die Ehe Probleme hatte, noch bevor Nathan ins Bild kam, denn es klingt nicht so, als ob Helena irgendwelche Schuldgefühle deshalb gehabt hätte …«
    »Leonie, denk dran, dass wir das alles nur aus Nathans Perspektive erfahren«, mahnte Alex. »Und wie auch immer du es betrachtest, ich glaube, wir sind uns beide einig, dass der Typ ziemlich verknallt zu sein scheint. Vielleicht will er also nur glauben, dass Helena ihr Mann egal war?«
    »Das weiß ich ja, aber etwas sagt mir, dass er ihr nicht so wichtig war wie Nathan – zumindest bis alles falsch lief.« Leonie war überzeugt, dass dies der Fall war. »Warum sonst sollte er sich so nach ihrer Vergebung sehnen?« Sie legte den Brief auf die Theke. »Das hier meine ich: Das Paar, das oben wohnte, war nicht Helena und Nathan, sondern Helena und ihr Mann. Und er war der unheimliche Kerl, der dich mit seinen Blicken ausgezogen hat.« Leonie war über diese Erklärung viel glücklicher; sie hatte Nathan nie als so eine Art Mann sehen können. Zu glauben, dass es der Ehemann war, ergab also sehr viel mehr Sinn.
    Alex nickte. »Okay, das ist sicher eine Möglichkeit. Und wenn sie sich nicht verstanden, würde das wohl auch die viele Schreierei erklären«, fügte sie hinzu.
    »Genau. Jetzt wissen wir also, dass wir auf dem völlig falschen Dampfer waren. Das Problem ist, dass wir immer noch kein Stück näher sind, wie wir die beiden auftreiben können. Diese Frau aus Monterey hat noch

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