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P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

Titel: P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Hill
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ließ ihre Taschen auf den Boden fallen.
    »Für mich bitte Tee, wenn das geht«, sagte Leonie freundlich.
    »Leider haben wir dieses Getränk nicht im Haus«, erwiderte Andrea in einem ernsten Ton, der Leonie das Gefühl vermittelte, sie habe nach einer Linie Koks gefragt.
    »Kein Problem.« Sie zuckte mit den Schultern. »Kaffee ist in Ordnung.«
    »Hallo, Hugo, kleiner Mann – wie geht es dir?«, grüßte Adam und setzte sich neben Suzannes Halbbruder an den Küchentisch. »Du bist ja groß geworden, seit ich dich das letzte Mal gesehen habe. Wie läuft es in der Schule?«
    »Gut«, antwortete der kleine Junge und beäugte Adam wachsam. Da Suzanne meistens zu ihm kam, besuchte Adam das Haus nicht sehr oft, so dass das Kind ihn wahrscheinlich nicht sehr gut kannte, nahm Leonie an. Er ist ein süßes Kerlchen, dachte sie, während sie beobachtete, wie er mit seitlich aus dem Mund heraushängender Zunge weiterzeichnete.
    »Hallo, du«, sagte sie und ging zu ihnen. Sie setzte sich an den Tisch und nahm eine der Zeichnungen zur Hand. »Wow, das sind ja echt tolle Zeichnungen. Bist du das?«
    »Ja.« Hugo nickte fröhlich, bevor er auf ein weiteres Strichmännchen zeigte, diesmal mit seltsam rosafarbenem Haar und einem schmollenden Gesicht. »Das ist Thuzanne.«
    Leonie versuchte ein Kichern zu unterdrücken. »Das ist ja ein hübsches Bild von deiner Schwester«, sagte sie zu ihm. »Du bist sehr gut im Zeichnen, nicht wahr?«
    Hugo nickte wieder und lächelte schüchtern.
    »Er wird ein weltberühmter Künstler werden, wenn er groß ist, nicht wahr, Liebling?«, säuselte Andrea, die mit einem Tablett mit Kaffee und Keksen herüberkam.
    »Apropos weltberühmt, wie geht es Suzanne mit den Gitarrenstunden?«, fragte Adam sie.
    »Oh, die hat sie doch schon vor einer Ewigkeit aufgegeben«, gab sie lässig zurück. »Du kennst doch Suze, man bekommt sie nicht dazu, was zu machen, was sie nicht will.«
    Ganz sicher, dachte Leonie bei sich, entsann sich jedoch genauso schnell an etwas. »Aber der ganze Kurs wurde doch im Voraus bezahlt, oder?«, erkundigte sie sich und erinnerte sich sehr gut an den Gesamtbetrag, da der Scheck sie und Adam kurzzeitig in die roten Zahlen hatte rutschen lassen.
    »Ja, aber was soll man machen?«, antwortete Andrea mit einem beiläufigen Schulterzucken. »So etwas passiert eben.«
    So etwas passiert? Ihre so offen wegwerfende Art brachte Leonies Blut zum Kochen. So eine Frechheit. Diese Stunden hatten ein verdammtes Vermögen gekostet! Genauso wie die Tanzstunden und der Tennisunterricht und alle anderen Hobbys, die auszuprobieren sich Suzanne in den Kopf gesetzt hatte.
    Unter dem Tisch legte Adam besänftigend eine Hand auf ihren Schenkel, in der Hoffnung, sie zu beruhigen. Sie hatte wirklich genug von der Blutsaugerei dieser Frau und hatte es obenhin satt, wie sie Adam ausnahm. Gott weiß, dass sie Suzanne den Unterhalt nicht missgönnte, doch das ging zu weit. Aber wie immer ihre Gefühle Andrea gegenüber waren, sie würde nicht im Traum daran denken, sie zu äußern, und schon gar nicht vor dem Kind.
    »Nun, dann sollten wir vielleicht sehen, ob wir etwas von dem Geld zurückerhalten, Andrea«, sagte Adam diplomatisch sehr zu Leonies Erleichterung, »oder zumindest versuchen, Suzanne dazu zu bekommen, den Kurs zu beenden.«
    »Gerne«, erwiderte Andrea mit einem selbstzufriedenen Lächeln, und ihr Ton besagte, dass es nicht den Hauch einer Chance gab, dass dies passieren würde. Leonie war sich nicht sicher, aber es sah fast so aus, als ob die Frau sich darüber freuen würde, dass das Thema verschwendetes Geld aufgekommen war. War sie sich bewusst, dass Leonie damit ein Problem hatte, und war sie deshalb nur zu froh, es ihr unter die Nase zu reiben? Sicher nicht, da sie diese Gefühle nie jemand anderem gegenüber als Adam geäußert hatte, und der würde doch sicher nicht Staub aufwirbeln, indem er es Suzannes Mutter weitererzählte.
    In Person fand sie Andrea noch furchtbarer als in ihrer Vorstellung und fragte sich, wie um alles in der Welt sie den Rest des Besuchs durchstehen sollte. Wenigstens war es nur für eine Nacht, obwohl sie es vorgezogen hätte, in einem B & B zu übernachten und nicht unter Andreas Dach.
    »Aber es ist doch jede Menge Platz in dem Haus, und sie möchte wirklich, dass wir bei ihr wohnen«, hatte Adam vorher behauptet. »Und ich weiß, Suzanne würde es auch sehr gefallen«, fügte er hinzu. Wie also sollte Leonie da nicht zustimmen?
    Wieder sah sie auf Hugos

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