P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)
gesagt habe, ich würde dich anrufen. Ich hatte geplant, wieder in die Stadt zu kommen, musste aber zuerst jemandem im Süden einen Gefallen tun.«
»Der Job im Tauchshop?«
»Ja. Ich habe den Typen in Miami kennengelernt. Er war dort im Urlaub, und wir kamen ins Reden, und er erwähnte, dass er eine Wohnung an der Westküste hat. Ich hielt das für einen perfekten Vorwand, zurückzukommen. Vielleicht ein paar Wochen dort zu arbeiten, während ich den Mut aufbrachte, dich anzurufen.«
Alex starrte ihn an und glaubte ihm kein Wort. Einmal ein Spieler, immer ein Spieler. Etwas anderes ging hier vor, und dank dem, was Leonie vorhin gesagt hatte, war sie sich nun ziemlich sicher, was das war.
Jon. Es ergab tatsächlich einen Sinn. In der Vergangenheit hatte sich Seth ihr gegenüber immer als sehr besitzergreifend erwiesen, und damals hatte ihr das nicht so viel ausgemacht, sie hatte es fast als Kompliment angesehen. Dabei war es nur ein Beweis für Seth’ gigantisches Ego.
»Der perfekte Vorwand«, wiederholte sie ausdruckslos. »Aber wenn du dir so sicher warst, dass du zurückkommen würdest, warum brauchtest du dann einen Vorwand?«
Er schenkte ihr seinen besten seelenvollen Blick. »Ich nehme an, ich war noch nicht ganz bereit, dir gegenüberzutreten. Die Dinge mit uns haben damals so schlecht geendet … Ich glaube, ich wusste nicht, wie du reagieren würdest.«
»Du wusstest nicht, wie ich worauf reagieren würde? Darauf, dass du einfach hier auftauchst, nicht nur auf der Schwelle, sondern dass du tatsächlich reinkommst, als würde dir die Wohnung gehören? Oder darauf, dass du mir am letzten Wochenende wieder ins Gesicht gelogen hast, was die Unterzeichnung der Scheidungspapiere angeht, ganz zu schweigen davon, dass du ihnen zwölf Monate lang ausgewichen bist«, schloss sie bitter.
Wieder der Dackelblick. »Es tut mir leid, aber du hast mich völlig überrascht. Ich denke, ich habe nie geglaubt, dass du das durchziehen würdest, ich meine, nicht ohne dass wir zuerst darüber gesprochen haben.«
»Du hast nie geglaubt, dass ich die Scheidung durchziehen würde?«, fragte sie ungläubig. »Seth, du bist fast ein ganzes Jahr verschwunden gewesen! Was hast du gedacht, dass ich tun würde, einfach dasitzen und auf deine Rückkehr warten?«
»Ich weiß nicht, ich habe wohl gedacht, wir brauchten etwas Abstand voneinander, und dann könnten wir es mit einer Beratung versuchen oder so …«
»Ich kann nicht glauben, was ich da höre! Ich kann es einfach nicht glauben … Seth, bist du noch bei Verstand? Obwohl, nein, warte, ich muss den Verstand verloren haben, wenn ich mir diesen Scheiß auch nur einen Augenblick lang überlege, wo du das Ganze doch nur erfindest, damit du dich wieder einschleichen kannst, als ob nichts davon deine Schuld wäre!«
»Ich habe nie gesagt, dass nichts davon meine Schuld war, aber wir waren zwei …«
»Seth, ich will es einfach nicht wissen, okay? Deine dummen Ausreden haben damals nichts bedeutet und bedeuten jetzt sogar noch weniger. Zu denken, dass du nach alldem einfach weggegangen bist und mich mit allem alleine hast klarkommen lassen …« Sie schüttelte den Kopf, entschlossen, ihn nicht wieder an sich heranzulassen. Es war so lange her, und sie stand nun wieder auf ihren eigenen Beinen. »Wie kannst du es also wagen, herzukommen und mir zu sagen, du vermisst mich, wo du dich doch nur darum sorgst … Nun, um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, worum zum Teufel du dich sorgst, aber ich denke, es hat eine Menge mit deinem Ego zu tun.«
Seth sah verletzt aus. »Mein Ego? Wieso?«
»Weil ich über dich hinweg bin, lange schon, und weil ich mit jemand anderem zusammen bin. Das hast du nicht erwartet, oder? Nein, du hast erwartet, dass ich einfach, der Himmel weiß, wie lange, mit gebrochenem Herzen dasitze. Und dann, als du herausfindest, dass ich das nicht getan habe, tauchst du plötzlich aus dem Nichts auf und redest los, wie sehr du mich vermisst! Für was für eine Idiotin hältst du mich eigentlich?«
»Ich halte dich gar nicht für eine Idiotin. Ja, es war hart zu erfahren, dass du nun mit einem anderen zusammen bist, aber ich hatte eigentlich auch nichts anderes erwartet. Jeder Typ wäre glücklich, dich zu haben.«
Alex legte eine Hand auf ihre Hüfte und fragte sich, wie viel von diesem Unsinn sie noch hinnehmen müsste. »Hör auf, Seth, ja? Ich kenne den wahren Grund nicht, aus dem du hier bist, aber lass uns eines klarstellen. Ich habe das letzte Jahr
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