P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)
reden müssen, aber so wie ich es sehe, kann sie kaum von uns erwarten, dass wir weiter den gleichen Unterhalt zahlen. Suzannes Taschengeld ist ein Luxus, den wir uns nicht länger leisten können.«
Adam wirkte tief beschämt, und Leonies Herz war ganz bei ihm.
»Wir werden ein paar Opfer bringen müssen, zumindest zeitweise«, sagte sie und versuchte die Worte sorgfältig zu wählen. Sie hoffte, Adam stimmte ihr zu, denn auf keinen Fall, auf gar keinen Fall konnten sie weiter gleichzeitig für zwei Haushalte aufkommen.
»Ich bin aber nicht sicher, ob wir mit den Unterhaltszahlungen aufhören können«, wandte Adam ein. »Was, wenn sie mich dann vor Gericht bringt oder so?« Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar, und Leonie erkannte, dass er mit jeder Minute verzweifelter wurde.
»Nun, ich schlage ja nicht vor, die Unterhaltszahlungen ganz einzustellen, aber wenn du und ich wegen dieser Lage sparen müssen, ist es doch sicher nur gerecht, dass Andrea das auch tut, oder?«, meinte sie und versuchte vernünftig zu klingen.
»Ich denke, ja. Ich weiß nur nicht, was ich tun soll …«
»Ich aber schon. Bis du etwas anderes gefunden hast, werde ich die Einzige sein, die ein Gehalt hat, und unsere Priorität muss uns beiden als Paar gelten.«
Adam nickte. »Ich weiß. Ich rufe sie später an, um alles zu besprechen«, sagte er, und Leonie war erleichtert, dass er zu begreifen schien, dass es keine andere Wahl gab.
»Du machst wohl Witze, Adam!« Obwohl Leonie ein paar Meter entfernt von ihm auf dem Sofa saß, konnte Leonie Andreas empörte Schreie am anderen Ende der Leitung hören.
»Ich kann nichts tun, Andi, du musst es doch in den Nachrichten gehört haben.« Adams Blick traf Leonie, und er schüttelte verzweifelt den Kopf. »Ich weiß, und es tut mir leid, aber es heißt, dass wir alle Opfer bringen müssen – zumindest kurzfristig. Es ist nicht ideal, aber was kann ich tun? Ja, natürlich werden wir einen Beitrag leisten können, nur nicht auf demselben Niveau und … Was? Warum?«
Er hielt den Hörer von seinem Ohr weg und runzelte die Stirn, dann gab er ihn an Leonie weiter. »Sie will mit dir sprechen.«
Leonie hob eine Augenbraue. Was wollte Andrea von ihr? »Hallo?«, sagte sie etwas zögernd.
»Das ist völlig unakzeptabel«, begann Andrea mit ihrer üblichen jammernden Stimme. »Ja, es ist empörend.«
Leonie war leicht überrascht, dass Andrea genauso erregt über die Schließung des Unternehmens zu sein schien wie sie beide. Vielleicht hatte sie sie doch falsch eingeschätzt. »Ich weiß, es ist schockierend, nicht wahr, aber …«
»Ich sage dir, mir gefällt das nicht. Mir gefällt es nicht, wie du versuchst, Suzanne so beiseitezuschieben. Ich habe es zwar immer erwartet, aber …«
Bei diesen Worten wurden Leonies Augen groß. So viel zu ihrem Verständnis! »Andrea, ich habe niemals auch nur versucht, sie beiseitezuschieben, sie ist hier immer willkommen. Aber Adam hat heute seinen Job verloren! Hältst du mich dafür auch für verantwortlich?« Bei diesen Worten fuhr Adams Kopf wütend hoch.
»Ich glaube, dass du bereit bist, die Lage zu deinen Gunsten auszunutzen. Es ist doch offensichtlich, dass du immer ein Problem mit uns hattest, und das ist nun die perfekte Gelegenheit, es uns unter die Nase zu reiben.«
Leonie bebte vor Wut und ließ sich von Adam das Telefon wegnehmen. Wie konnte sie es wagen? Zu denken, dass die dumme Kuh die Frechheit besaß, ihr hierfür die Schuld zuzuschieben? Erkannte sie nicht, dass sie und ihre kostbare Tochter gar nichts bekämen, wenn es ihr Gehalt nicht gäbe?
»Das war völlig unangemessen, Andrea …« Nun war Adam wieder am Telefon und versuchte an das bessere Ich seiner Ex zu appellieren.
»Es tut mir leid«, sagte er danach und klang völlig down. »Sie ist total unvernünftig.« Er hob beide Hände an sein Gesicht. »Es tut mir so leid, dass ich das alles verursacht habe, Leonie.«
»Es ist nicht deine Schuld«, versuchte Leonie wieder ihn zu beruhigen, aber innerlich machte sie sich sehr große Sorgen.
Wenn Adam das alles jetzt schon schwer fand, wie um alles in der Welt sollten sie es dann durchstehen, wenn die Zeiten wirklich hart wurden?
23. Kapitel
»Meine liebste Helena,
es tut mir leid, aber ich musste Dir einfach noch mal schreiben, da ich unbedingt jetzt jemanden brauche und Du die Einzige bist, die es vielleicht verstehen könnte.
Es wird hier jetzt hart, und manchmal fühle ich mich sehr einsam und habe unglaubliche
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