Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow

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seine Bestrafung fast überstanden habe, sofern er sie überleben würde und dass viele Menschen ein lebenswertes Leben auch ohne … etc. etc. … so war er anschließend doch recht schockiert, als wir ihm die Erde in den Mund stopften – ebenfalls ein Sonderwunsch meiner mexikanischen Auftraggeber – aber ich denke, auch einigermaßen erleichtert, als ihn endlich die tödlichen Kugeln trafen.
    »Womit wir bei Ihnen wären, Mr. Daniels«, sagt Jones.
    Wie ausgesprochen töricht, wie unvorsichtig von Ihnen, sich mit Leuten einzulassen, die das Baja-Kartell viele Millionen Dollar hätten kosten können. Mr. Daniels, ich habe Menschen unsagbare Qualen zugefügt, die lediglich den Verlust geringer Kleinstbeträge zu verantworten hatten. Haben Sie irgendeine Ahnung, was ich mir für Sie vorstelle?«
    Jones zieht Boone das Klebeband herunter.
    Boone blinzelt und blickt in bebrillte Augen, die ihn direkt ansehen. Blassblau, hell und lodernd vor bösartiger sexueller Energie. Jones ist ein Mann Ende fünfzig, hellbraunes Haar, am Ansatz bereits ausgedünnt, Falten um die Augen. Er ist glatt rasiert und trägt trotz Augusthitze eine Strickkrawatte, ein weißes Button-Down-Hemd und einen sportlichen Mantel aus Leinen.
    Ein echter Gentleman.
    »Warum sehen Sie mich so seltsam an?«, fragt Jones.
    Vielleicht, weil er einen grellroten Punkt auf der Stirn hat.

147
    Johnny geht gerade die Dokumente durch, als er draußen im Gang etwas hört. »Haben Sie eine Badewanne?«, fragt er Petra.
    »Wie bitte?«
    »Legen Sie sich rein«, sagt Johnny und löst die Schnalle des Holsters an seiner Hüfte.
    »Das werde ich nicht tun.«
    Es klingelt an der Tür.
    Eine Männerstimme sagt: »Petra? Boone hat mich geschickt. Ich soll nachsehen, ob’s dir gutgeht.«
    »Eine Sekunde«, sagt sie. »Ich zieh mir nur schnell was über.«
    Johnny dirigiert sie mit dem Kinn Richtung Badezimmer. Sie steht vom Sofa auf und geht.
    Die Tür fliegt auf.
    Sie sind zu dritt.
    Los Niños Locos.
    Die verrückten Jungs, die Crazy Boys.
    Der Erste sieht Johnny, dessen hochgehaltene Dienstmarke und die Pistole in seiner anderen Hand, und fällt eine Kurzschlussentscheidung.
    Er hebt seine Waffe und drückt ab.
    Johnny schießt zurück – zwei schnell aufeinanderfolgende Schüsse –, und der Crazy Boy bricht zusammen.
    Die anderen beiden steigen über ihn hinweg.

148
    Das rechte Brillenglas zerspringt, eines der beiden strahlend blauen Augen verschwindet in einem roten Sprühregen, und dann fällt Jones um, so dass Boone ihn nicht mehr sehen kann.
    Zwei weitere Schüsse folgen, jeder davon trifft einen der beiden Schlägertypen ins Gehirn. Der Fahrer sackt tot über dem Lenkrad zusammen. Der andere greift nach seiner Pistole, aber die Kugel erwischt ihn mitten in der Bewegung, und anschließend ist es still.
    Die Tür des Transporters wird aufgeschoben.
    »Alles klar, Bruder?«

149
    Die nächsten beiden Schüsse, die Johnny abfeuert, nieten den Crazy Boy um, der als Nächster durch die Tür kommt, aber der darauffolgende – der, den sie Chainsaw nennen – wirft sich auf den Boden, rollt nach rechts und springt schießend wieder auf.
    Johnny lässt sich fallen, kippt den Wohnzimmertisch vor sich um, aber viel Deckung bietet der nicht, die Salve aus der kleinen Maschinenpistole fegt knapp darüber hinweg und lässt Glas- und Holzsplitter durch den Raum spritzen.
    Als Johnny wieder aus der Deckung kommt, sieht er den Schützen nicht mehr.
    Chainsaw sieht allerdings ihn und will gerade eine weitere Salve abfeuern, als es ihm das Herz zerreißt.
    Petra steht an der Wand.
    Mit beiden Händen hält sie eine Pistole.

150
    Boone bittet um ein Handy und Rabbit gibt ihm eins. »Wen rufst du an, die Brittita?« »Er ruft die Brittita an.«
    »Boone ist verknallt.«
    »Verknahallt.«
    Sie geht gleich beim ersten Klingeln dran.
    »Pete?«, fragt Boone. »Verschwinde sofort aus deiner Wohnung. Sofort.«
    »Schon gut, Boone«, sagt sie. »Johnny ist hier. Aber komm bitte ins Revier. Ich brauche dich da, bitte.«
    Im Hintergrund hört Boone Sirenen.

151
    Boone steht neben dem Transporter.
    Drei Leichen liegen drin – zwei Crazy Boys und Jones.
    Rabbit wirft Boone einen Jogginganzug zu. »Steig aus den nassen Klamotten, Bruder.«
    »Nasse Klamotten.«
    »Eddie will nicht, dass du dir ne Scheißerkältung holst oder so«, sagt Rabbit.
    »Oder so.«
    Boone schält sich aus den nassen Klamotten und zieht den Jogginganzug an. Er passt – Red Eddie achtet auf Details, er ist