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Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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dem bevorstehenden Ende des Sommers eine gewisse Traurigkeit an.
    Die beiden Freunde sitzen da und reden Blödsinn.
    Boone erzählt Dave nicht, dass er an dem Fall Corey Blasingame arbeitet.

28
    Außerdem arbeitet Boone immer noch an einem anderen Fall, nämlich dem von Rain Sweeny. Rain war sechs Jahre alt und Boone war Cop, als sie aus dem heimischen Vorgarten verschwand.
    Der Hauptverdächtige war ein Pädophiler namens Russ Rasmussen. Boone und sein damaliger Partner, Steve Harrington, fanden Rasmussen. Harrington wollte Antworten aus ihm herausprügeln, aber Boone ließ es nicht zu. KurzeZeit später schied Boone aus dem Polizeidienst aus, aber Harrington blieb und arbeitete sich zum Sergeant der Mordkommission hoch.
    Rasmussen hat nie gesagt, was er mit Rain Sweeny gemacht hat.
    Er kam frei und verschwand vom Radar.
    Rain Sweeny wurde nie gefunden. Beim San Diego Police Department galt Boone seitdem als Ausgestoßener und zog wenig später die Reißleine.
    Das war vor fünf Jahren und Boone hat nie aufgehört, Rain Sweeny zu suchen, obwohl er weiß, dass sie mit ziemlicher Sicherheit tot ist.
    Jetzt setzt er sich an seinen Computer und durchsucht einen bestimmten E-Mail-Ordner nach neuen, noch nicht identifizierten Mädchenleichen, die Rains Alter und Beschreibung entsprechen. Jedes Jahr lässt er per Computer und gegen Bezahlung ein Bild erstellen, das simuliert, wie Rain inzwischen aussehen könnte, und jetzt vergleicht er das »Foto« von ihr als Elfjährige mit Bildern aus Leichenschauhäusern in Oregon und Indiana.
    Keines der bedauernswerten Mädchen ist Rain.
    Boone ist erleichtert. Jedes Mal, wenn ein Foto erscheint, bleibt ihm das Herz stehen, jedes Mal, wenn es nicht Rain ist, toben widerstreitende Gefühle in seiner Brust. Natürlich ist er froh, weil nach wie vor nicht feststeht, dass sie tot ist, aber er ist auch traurig, weil er nichts tun kann, um ihren Eltern dabei zu helfen, damit »abzuschließen«.
    Danach ruft er unter einer anderen Adresse Nachrichten über Russ Rasmussen ab.
    Durch Johnny Banzai und auch seine eigenen Beziehungen steht Boone in Kontakt mit den Sittendezernaten fast aller größeren Städte sowie sämtlichen Bundespolizeibehörden. Schweine wie Rasmussen schlagen nicht nur einmal zu, und früher oder später wird er erwischt werden,wenn er durch einen Park oder an einem Schulhof vorbeischlendert.
    Wenn es so weit ist, wird Boone wenig später da sein.
    Für diesen Fall hat er eine .38er in der Schublade liegen.
    Heute Abend, wie an allen anderen Abenden, ist nichts.
    Rasmussen bleibt verschwunden.
    Ebenso wie Rain.
    Weg.
    Trotzdem schreibt Boone an drei weitere Polizeibehörden, mailt Fotos von Rain und Rasmussen herum, Letzteres für den Fall, dass es der Ratte gelungen sein sollte, die Identität zu wechseln, so dass er jetzt vielleicht unter einem anderen Namen in Gewahrsam sitzt. Dann haut sich Boone aufs Ohr und versucht zu schlafen.
    Das fällt ihm nicht immer leicht.

29
    Die Dawn Patrol am darauffolgenden Morgen ist, was die Brandung betrifft, mal wieder eine triste Angelegenheit.
    Das Meer ist spiegelglatt – jeder halbwegs kompetente Chirurg könnte bei diesem Seegang auf einem Longboard sitzend einen komplizierten Eingriff am offenen Gehirn vornehmen. Michelangelo könnte sich auf ein Brett legen und die Sixtinische Ka… na ja, Sie haben’s verstanden.
    Johnny versucht, die Monotonie zu durchbrechen.
    »Schwimmen Enten«, fragt er, »wirklich in einer Reihe hintereinander her?«
    »Enten?«, fragt Dave. »In einer Reihe? Wieso?«
    »Wieso ich frage, oder wieso sie hintereinander herschwimmen?«
    »Wir haben noch gar nicht geklärt, ob sie überhaupt hintereinander herschwimmen«, sagt Tide. »Dave fragt also, wieso du fragst. Hast du das gefragt, Dave?«
    »Ja, ich hab gefragt, warum JB wissen will, ob Enten in einer Reihe hintereinander herschwimmen …«
    Boone steckt den Kopf ins Wasser. Als er wieder auftaucht, sagt Johnny: »Ihr kennt doch den Ausdruck ›im Gänsemarsch‹. Ich frage mich, ob sich das auch auf schwimmende Enten beziehen lässt und eine zoologische Realität beschreibt oder bloß Blödsinn ist.«
    »Wenn schon, dann wär’s eine ornithologische Realität«, sagt Boone, »keine zoologische.«
    »Klar erkannt, B«, sagt Dave. »Jetzt wissen wir endlich, welche Frage Banzai bei der Aufnahmeprüfung an der Uni vermasselt hat.«
    »Lass gut sein, Dave.«
    »Und«, fragt Johnny, »hat einer von euch schon mal Enten in einer Reihe

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