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Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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viel dazu, denkt Boone. Jetzt weiß er, dass er Donna Nichols beschatten muss, und hofft auf Teufel komm raus, dass die Fährte ihn nicht an das Bett eines anderen Mannes führen wird. Wäre eigentlich das schönste Ergebnis, wenn er Dan mitteilen könnte, er sei ein paranoider Blödmann, der lieber ein paar Blumen kaufen und aufhören sollte, so bescheuert unsicher zu sein.
    »Okay«, sagt Boone. »Ich häng mich dran.«
    »Bist ein Gentleman und ein echter Held.«
    Weder noch, denkt Boone, aber egal. »Ich muss ein bisschen was an Technik besorgen.«
    »Was immer nötig ist.«
    Er wird einen Sender brauchen, den er an der Stoßstange von Donnas Wagen befestigen kann.
    »Was fährt Donna normalerweise?«, fragt Boone.
    »Einen weißen Lexus SUV«, sagt Dan. »Ein Geburtstagsgeschenk.«
    Toll, denkt Boone. Zu meinem letzten Geburtstag hab ich von Tide Sex-Wax-Surferwachs und ein paar Gutscheine für Jeff ’s Burger bekommen und von Dave eine Karte auf der stand: »Fick dich selbst«.
    »Auf wen ist der Wagen zugelassen?«, fragt Boone.
    »Auf mich«, antwortet Dan. »Na ja, die Firma.«
    »Logisch.«
    Steuerkram, denkt Boone. Unternehmer kaufen nie irgendwas selbst, wenn sie’s vermeiden können. Alles, was auch nur peripher geschäftlich von Belang ist, kann abgeschrieben werden. Aber das Geburtstagsgeschenk für die eigene Frau?
    Dan sagt: »Donna ist bei mir angestellt.«
    Spielt keine Rolle, denkt Boone – es ist trotzdem vollkommen koscher, wenn Dan einen Sender an einem Wagen anbringt, der seiner Firma gehört, das muss er Donna nicht mitteilen, auch nicht, wenn sie bei ihm angestellt ist. Boone beschreibt den Sender, der an einem kleinen, aber starken Magneten befestigt ist. »Den hängst du einfach unter die hintere Stoßstange.«
    »Ohne dass sie mich dabei sieht«, sagt Dan.
    »Das wäre eindeutig besser, ja.«
    Der Sender ist besser, als ihr ständig folgen zu müssen, weil das eine langwierige Angelegenheit werden könnte.
    »Ich besorge das Zeug und wir treffen uns dann irgendwo zur Übergabe«, sagt Boone.
    »Cool.«
    Nein, uncool, denkt Boone und kommt sich jetzt schon wie ein ekliger Schnüffler vor.
    Sehr uncool.
    Sie paddeln zurück.
    Boone lässt den Sundowner aus, weil er’s eilig hat.
    Er hat jetzt noch genau einen freien Tag, um mehr über Corey Blasingame herauszufinden.

31
    Er fährt zu Coreys ›Arbeitsplatz‹, wie es in den Polizeiberichten heißt. Corey war Pizzalieferant.
    Er fuhr in einem dieser kleinen Wagen mit Schild oben drauf durch die Gegend, brachte College-Kids, Nichtstuernund Eltern, die abends zu viel zu tun haben, um ihren Kindern was zu kochen, extra große Spezialpizzen für zwölf Dollar das Stück.
    Ja, okay, aber warum hat der reiche Sproß Corey für einen Minilohn und Minitrinkgeld Pizza ausfahren? Wenn man Samstagabends im Mille Fleures an den Tischen bedient, kann man einiges an Trinkgeld machen, aber nicht, wenn man Pizza Salami in die Studentenwohnheime schiebt. Coreys Daddy hat sich die Hälfte aller Luxusbehausungen, die die Küste verschandeln, unter den Nagel gerissen, und der Junge fährt mit komischer Kopfbekleidung in einem Lieferwagen herum und lässt sich freiwillig zusammenfalten, weil er nicht zwanzig Minuten früher da war?
    Es stellt sich heraus, dass Corey den Job sowieso fast schon wieder los geworden wäre.
    »Warum?«, fragt Boone den Filialleiter, Mr. McKay.
    »Sein Job war Pizza ausfahren«, sagt Mr. McKay. »Und er hat sie nicht ausgefahren.«
    Schlimmer noch, er hat sie geklaut. McKay hatte Corey im Verdacht, dass er alle seine Freunde anrufen und Pizza bestellen ließ, und wenn er sie dann ›abliefern‹ wollte, verweigerten sie die Annahme. Bevor die Pizza schlecht wurde, aß er sie dann selbst. Das ging so weit, dass McKay schließlich darauf bestand, dass Corey die verschmähte Extra-großmit-allem-außer-Sardellen wieder in den Laden zurückbrachte, wo sie offiziell entsorgt wurde.
    »Außerdem glaube ich, dass er breit war«, sagt McKay.
    »Womit?«
    McKay zuckt mit den Schultern. »Ich verstehe nichts von Drogen, aber mir kam’s vor, als wär er auf Speed oder so. Ehrlich, ich wollte ihn gerade rausschmeißen, als …«
    Er beendet den Satz nicht.
    Niemand spricht gerne über den Mord an Kuhio.
    Deprimierend, denkt Boone, als er zu Coreys alterHighschool fährt. Der Typ hat einen Job als Pizzalieferant und klaut die eigene Ware. Wenn man sowieso ständig mit Pizza zu tun hat, will man dann wirklich noch welche essen?
    Boone geht in

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