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Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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weil ich es für einen beschissenen Scheiß halte, wenn ein rassistisches Arschloch jemanden umbringt und dafür noch Rabatt bekommt?Ja, na ja, vor Gericht vielleicht, bei Red Eddie nicht, bei dem erwartet ihn die Höchststrafe, ohne dass vorher zwanzig Jahre lang Gnadengesuche verfasst und Mahnwachen abgehalten werden.
    Also reg dich ab, sagt er sich. Dieser ganze bescheuerte juristische Mist spielt keine Rolle, völlig irrelevant, wie man so schön sagt, ein Kartenspiel, das hinfällig wird, weil Eddie russisch Roulette mit vollem Magazin spielen will. Aber macht dich das froh?, fragt sich Boone. Bist du jetzt zur Bürgerwehr übergelaufen? Dann wird ihm klar, dass das gar nicht seine eigene Stimme ist, die er da hört, sondern die von K2, der ihm sachte Fragen stellt, seine sokratische Buddha-Nummer durchzieht.
    Boone will das aber jetzt gerade gar nicht hören, also regt er sich einfach noch mal über Pete auf. Was zum Teufel fällt ihr ein, ihm Rain Sweeny aufs Brot zu schmieren? Und wo wir schon mal dabei sind, was zum Teufel fällt Sunny ein, ihr davon zu erzählen? Ist das so ein Ding unter Schwestern oder was, sich gegen den Kerl zu verbünden? Ihn zu zwingen, über seine Gefühle zu sprechen?
    Donna bleibt ein bisschen über eine Stunde in dem Wellness-Salon und als sie rauskommt, sieht sie noch besser aus, sofern das überhaupt möglich ist. Irgendein neuer Makeup-Look oder eine Hautbehandlung oder so. Er wartet, bis sie ausgeparkt hat, und kontrolliert dann auf dem Bildschirm, wohin sie fährt.
    Downtown.
    Sie fährt in südlicher Richtung über die 163, den Park Boulevard runter und biegt links in den Balboa Park ein. Langsam schlängelt sie sich die schmalen, kurvigen Straßen entlang und parkt vor Speckels Amphitheater.
    Boone tritt aufs Gas, um sie einzuholen, und findet gerade noch rechtzeitig eine Parklücke, um zu sehen, wie sie in nördlicher Richtung die El Prado hochspaziert. Er folgt ihram Zen-Garten vorbei bis zum Prado Restaurant, wo sie drei andere Frauen trifft und mit ihnen hineingeht.
    Ladies beim Lunch, denkt Boone. Er kauft eine Zeitung, setzt sich auf eine Bank in der Nähe des botanischen Gartens auf der gegenüberliegenden Straßenseite und wartet. Er ist verschwitzt und hungrig, weshalb er die Monotonie durchbricht, indem er zu dem Kiosk vor dem Prado Restaurant geht, sich eine Brezel und eine Flasche Mangosaft kauft, wieder zurückkommt und sich hinsetzt – wie jeder andere x-beliebige arbeitslose Hänger, der den Nachmittag im Balboa Park totschlägt.

62
    Mary Lou Baker ist gut drauf.
    Andererseits ist sie das aber immer. Eine glückliche Kriegerin.
    Jetzt sieht sie Alan Burke an, der ihr gegenüber sitzt und sagt: »Ach, Alan, bitte. Heben Sie sich Ihr geheimnisvolles Katze-und-Kanarienvogel-Lächeln für ein junges Küken auf, das sich von Ihrem Renommee beeindrucken lässt. Ich habe das Geständnis Ihres Klienten, fünf Zeugen und den Bericht des Gerichtsmediziners, dem zufolge Kelly an einem schweren Schlag auf den Kopf gestorben ist. Sie haben … lassen Sie mich mal nachdenken … genau, Sie haben gar nichts.«
    Alan behält sein Katzenlächeln bei, wenn auch nur, um sie noch mehr in Rage zu bringen. »Mary Lou«, sagt er, als würde er zu einer Jurastudentin im ersten Semester sprechen, »ich bringe den Gerichtsmediziner dazu, auszusagen, dass der schwere Schlag auf den Kopf durch den Aufprall auf die Bordsteinkante verursacht wurde. Ich bringe drei Ihrer Zeugen dazu, einzugestehen, dass ihnen im Gegenzug für ihre Aussagen Strafmilderung in Aussicht gestellt wurde. Und was das sogenannte ›Geständnis‹ angeht – kommen Sie schon, Mary Lou, das können Sie ebenso gut gleichzerreißen und im Büroklo versenken, denn es ist für nichts zu gebrauchen.«
    »Detective Sergeant Kodani hat einen einwandfreien Ruf …«
    »Wenn ich mit ihm fertig bin, nicht mehr«, sagt Alan.
    »Schön«, erwidert Mary Lou. Sie lehnt sich zurück, legt die Hände hinter den Kopf und sagt, »wir verzichten auf die ›besonderen Umstände‹.«
    »Die wird Ihnen der Richter sowieso streichen«, sagt Alan.
    »Würden Sie drauf wetten?«
    »Ich lasse es drauf ankommen.«
    Mary Lou lacht. »Okay, was wollen Sie?«
    »Sie gehen auf Totschlag runter und wir kommen langsam ins Gespräch.«
    Mary Lou springt auf, reißt die Arme in die Höhe und sagt: »Finden Sie, ich sehe aus wie der Nikolaus?! Ist Weihnachten jetzt schon im August?! Hören Sie, wir verschwenden unsere Zeit. Wenn Sie glauben, hier

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