Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Packeis

Packeis

Titel: Packeis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
Vom Netzwerk:
Missionen durchgeführt hat, aber die NUMA verfügt über Dutzende von Technikern, die bei der Durchführung von Suchaktionen um einiges fähiger sind als ich. Warum haben Sie ausgerechnet mich angefordert?«
    Adlers Miene wurde ernst. »Im Ozean ist etwas höchst Seltsames im Gange.«
    »Das ist nichts Neues«, erwiderte Austin. »Das Meer ist um einiges fremdartiger als der Weltraum. Über die Sterne wissen wir viel mehr als über den Planeten, auf dem wir stehen.«
    »Darin gebe ich Ihnen uneingeschränkt Recht«, sagte Adler.
    »Es ist nur so, dass mir einige ziemlich verrückte Ideen im Kopf herumgehen.«
    »Joe und ich haben schon vor langer Zeit lernen müssen, dass die Grenze zwischen verrückt und rational ziemlich schmal ist.
    Wir würden uns gerne anhören, was Sie zu erzählen haben.«
    »Das werde ich auch beizeiten gerne tun, aber ich würde damit lieber warten, bis wir die
Southern Belle
gefunden haben.«
    »Wir haben es nicht eilig. Erzählen Sie uns vom Verschwinden der
Belle
. Soweit ich mich erinnere, war sie im Atlantik unterwegs. Sie sendete SOS mit dem Hinweis, dass sie in Schwierigkeiten sei, und dann verschwand sie spurlos.«
    »Das ist richtig. Innerhalb weniger Stunden wurde eine intensive Suche eingeleitet. Das Meer schien sie verschlungen zu haben. Es ist hart für die Familien der Besatzungsmitglieder, nicht zu wissen, was ihren Angehörigen zugestoßen ist. Von einem rein praktischen Gesichtspunkt aus betrachtet, sind die Eigner daran interessiert, juristisch auf der sicheren Seite zu sein.«
    »Schon vor Hunderten von Jahren sind Schiffe spurlos verschwunden«, sagte Austin. »Es passiert immer noch, und das sogar bei den direkten und weltweiten Kommunikationsmöglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen.«
    »Aber die
Belle
war nicht irgendein Schiff. Wenn überhaupt so etwas möglich ist, dann traf auf sie wie auf kein anderes Schiff die Einstufung ›unsinkbar‹ zu.«
    Austin grinste. »Irgendwie kommt mir das bekannt vor.«
    Adler hob einen Finger. »Ich weiß. Das Gleiche wurde auch über die
Titanic
gesagt. Aber seit dem Untergang der
Titanic
wurden im Schiffsbau Riesenfortschritte gemacht. Die
Belle
war ein völlig neuer Typ Hochseefrachter. Sie war widerstandsfähig genug, um auch dem schwersten Wetter zu trotzen. Sie meinten, es sei nicht das erste Mal, dass ein solide gebautes Schiff verschwand. Das ist absolut richtig. Ein Frachtschiff namens
München
verschwand 1978 in einem Unwetter, während es den Atlantik überquerte. Genauso wie die
Belle
sendete es SOS und meldete, es befände sich in Schwierigkeiten. Niemand konnte nachvollziehen, was einem derart modernen Schiff hatte zustoßen können. Siebenundzwanzig Matrosen wurden vermisst.«
    »Tragisch. Wurde von dem Schiff jemals eine Spur gefunden?«, fragte Austin.
    »Gleich nach dem SOS wurden Rettungsversuche gestartet.
    Mehr als hundert Schiffe durchkämmten den Ozean. Sie fanden einige Wrackteile und ein leeres Rettungsboot, das einen verwertbaren Hinweis lieferte. Das Boot hatte auf der Steuerbordseite an Bolzen mehr als zwanzig Meter über dem Wasser gehangen. Man stellte fest, dass die Stahlbolzen von vorne nach hinten verbogen waren.«
    Zavalas technisch geschulter Verstand erkannte sofort die Bedeutung dieses Schadens. »Die Erklärung liegt auf der Hand«, sagte er. »Eine etwa zwanzig Meter hohe Krafteinwirkung hat das Rettungsboot aus seiner Halterung gerissen.«
    »Das Seefahrtsgericht entschied, dass das Schiff gesunken ist, als schlechtes Wetter einen ›ungewöhnlichen Vorfall‹ ausgelöst hat.«
    Austin gestattete sich ein verhaltenes Kichern. »Das klingt, als hätte das Seefahrtsgericht sich um die zutreffende Schlussfolgerung drücken wollen.«
    »Die Seefahrtexperten, die von der Entscheidung des Gerichts erfuhren, waren derselben Meinung wie Sie. Sie waren empört.
    Sie wussten genau, was den Untergang der
München
bewirkt hatte. Seeleute erzählten schon seit Jahren von ihren Begegnungen mit fünfundzwanzig bis dreißig Meter hohen Wellen, aber die Wissenschaftler schenkten ihren Berichten keinen Glauben.«
    »Ich habe auch schon Geschichten von Monsterwellen gehört, habe aber selbst noch nie eine mit eigenen Augen gesehen.«
    »Seien Sie froh, denn wenn Sie einem solchen Ungeheuer begegnet wären, würden wir jetzt nicht diese Unterhaltung führen.«
    »In gewisser Weise mache ich dem Seefahrtsgericht keinen Vorwurf, mit seinem Urteil vorsichtig zu sein«, sagte Austin.
    »Seeleute haben den Ruf,

Weitere Kostenlose Bücher