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Packeis

Packeis

Titel: Packeis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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kopfschüttelnd.
    »Die Sensationsmaschine läuft auf vollen Touren. Die Eliten erklären, es sei ein reiner Zufall, dass die Störungen mit dem Weltwirtschaftstreffen zusammenfielen. Sie sind zwar besorgt, aber die Narren haben unsere Warnung nicht ernst genommen.«
    »Zeit für einen weiteren Schuss vor den Bug?«
    Margrave stand auf und ging zum Tisch. Er kam mit dem Laptopcomputer zurück, setzte sich wieder in den Sessel und drückte auf einige Tasten. Die einzige kahle Wand im Raum erwachte zum Leben, leuchtete auf und zeigte eine riesige elektronische Karte von den Ozeanen und den Kontinenten.
    Das globale Bild setzte sich aus Daten zusammen, die von Satelliten, Meeresbojen und Dutzenden von Bodenstationen rund um den Erdball aufgesammelt und zusammengetragen worden waren. Kontinente erschienen als schwarze Silhouetten im Blaugrün der Meere. Zahlen von 1 bis 4 blinkten im Atlantik, zwei oberhalb des Äquators, zwei unterhalb. Ein ähnliches Muster zeigte sich im Pazifik.
    »Die Zahlen zeigen an, wo wir den Meeresboden untersucht haben. Das von mir programmierte Computermodell sagt aus, dass wir den gewünschten Effekt auslösen, wenn wir all unsere Ressourcen in diesem Bereich des Südatlantiks konzentrieren.
    Die Zeit für Warnungen ist verstrichen. Die Eliten sind entweder zu dumm oder zu arrogant. In beiden Fällen sollten wir den dicken Hammer herausholen.«
    »Und wann soll das geschehen?«
    »Sobald wir alle Vorbereitungen abgeschlossen haben und zuschlagen können. Die einzige Sprache, die die Eliten verstehen, ist die Sprache des Geldes. Wir müssen ihnen tief in ihre Brieftaschen greifen.«
    Barrett nahm seine Brille ab und blickte, offensichtlich tief in Gedanken versunken, ins Leere.
    »Was ist los, Spider?«
    »Ich denke, wir sollten die ganze Angelegenheit abblasen«, antwortete Barrett.
    Margraves Gesicht machte eine erstaunliche Veränderung durch. Die V-förmigen Augenbrauen und sein Mund zeichneten sich noch schärfer ab. Der teuflisch schelmische Ausdruck war verschwunden. An seine Stelle trat nackte Bosheit. »Dir kommen offensichtlich Bedenken.«
    »Wir reden hier nicht von irgendeinem Studentenulk, Tris. Du weißt genau, mit welchen Schäden zu rechnen ist, wenn das Ganze außer Kontrolle gerät. Es könnte Millionen Todesopfer geben. Es käme in der Wirtschaft und in der Natur zu gigantischen Störungen, von denen die Welt sich jahrzehntelang nicht erholen würde.«
    »Wie sollte die Sache außer Kontrolle geraten? Du sagtest, du hättest alles im Griff.«
    Barrett schien in sich zusammenzusinken.
    »Ich hab mir selbst etwas vorgemacht. Nach dieser Geschichte mit dem Frachtschiff bei Punkt Eins habe ich mich wieder ans Zeichenbrett gesetzt. Danach habe ich eine Mini-Version unserer Anlage im Puget Sound getestet. Die Mörderwale haben verrückt gespielt. Sie haben eine ganze Schar Kinder angegriffen. Und einen Typen hätten sie sicherlich aufgefressen, wenn ich ihn nicht rechtzeitig aus dem Wasser gefischt hätte.«
    »Hat jemand den Zapper gesehen?«
    »Ja, ein Mann namens Kurt Austin. Ich habe seinen Namen schon mal in der Zeitung gelesen. Er arbeitet für die NUMA und führte ein Kajakrennen an, das gewaltsam beendet wurde. Er hat das Gerät nur ganz kurz gesehen. Er hat nicht die geringste Ahnung, wofür es da ist.«
    Abermals schien eine düstere Wolke Margraves Gesicht zu verdunkeln. »Hoffentlich hast du Recht. Anderenfalls müssen wir Mr. Austin nämlich eliminieren.«
    Barrett riss entsetzt die Augen auf. »Das soll wohl ein Scherz sein!«
    Margrave lächelte. »Natürlich habe ich nur einen Scherz gemacht, alter Junge. Ich habe die Berichte von dem Angriff der Orcas gesehen. Was willst du mir erzählen, Spider, dass Orcas Raubtiere sind?«
    »Nein, ich sage, dass mein Experiment ihre sensorischen Fähigkeiten beeinflusst hat, weil ich das elektromagnetische Feld nicht steuern konnte.«
    »Na und?« Margrave zuckte die Achseln. »Niemand ist zu Schaden gekommen.«
    »Hast du vergessen, dass wir eins unserer eigenen Schiffe verloren haben?«
    »Es war von vornherein ein Todeskommando. Die Besatzung kannte die Gefahr. Sie wurden alle fürstlich für das Risiko bezahlt.«
    »Was ist mit der
Southern Belle?
Diese Leute haben kein Geld gekriegt, um an unserem Experiment teilzunehmen.«
    »Das ist doch längst Geschichte. Es war ein Unfall, mein Freund.«
    »Verdammt noch mal, das weiß ich. Aber wir waren für ihren Tod verantwortlich.«
    Margrave beugte sich in seinem Sessel vor.

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