Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)
WEISE!
Und ohne diese, würde mir kein Amts-Idiot Hilfe leisten, z u mal die Geschichte ziemlich aus den Fingern gesaugt war und selbst in meinen Ohren äußerst u n glaubhaft klang. Ein weiterer Aspekt musste ebenso bedacht werden. Wenn diese Kerle auch scharf auf meinen Arsch waren, so müsste ich es zumindest geschafft haben, sie zu verunsichern, nach alldem was ich bi s her geleistet hatte.
Bis heute hatten sie gedacht, keinerlei Spuren hinterlassen zu haben und doch hatte ich sie aufgespürt, was mich wieder zu der Frage brachte, warum mir Bodo übe r haupt etwas davon erzählt hatte, wenn er doch so offenkundig an der Sache bete i ligt war.
Nach der bescheuerten Nachricht, die ich ihnen mit auf den Weg gegeben hatte, könnten sie nervös werden und sich schnellstens aus dem Staub machen. Das wü r de mich ganz schön zurückwerfen, wenn es so käme. Wie viel Zeit würden sie benötigen, um die Koffer zu packen und sich einen neuen Tempel zu suchen? Schlimmstenfalls wären sie noch im Laufe des Tages verschwunden und was dann? Noch einmal würde ich nicht so leicht an sie ran kommen, denke ich. Was tun? Billy, die dumme Sau , anrufen? Er würde meiner G e schichte keinen Glauben schenken, womöglich eher die Frage ste l len, ob ich Drogen nähme. Es sah ganz so aus, als stünde ich allein in dieser Angelegenheit. Könnte ich es mit zwanzig bewaffn e ten Männern aufnehmen? Ich und meine Schuhe? Ja. Ich denke schon. O b wohl, so ganz ohne Rückendeckung sollte es nun auch nicht sein müssen. Mir kam da so eine Idee. Nennen wir es einmal... Plan C .
Kapitel 7
Zum dritten Mal in den letzten Stunden riskierte ich meinen Führe r schein und raste mit fast h undertvierzig Sachen durch die Stadt. Diese Schmalspurganoven würden mich kennen le r nen. In Gedanken ging ich noch einmal meinen genialen Plan C durch und vergewisse r te mich, auch ja nichts vergessen zu haben. Ich kam mir vor, wie ein Flugkapitän kurz vor dem A b flug.
Check: Bewaffnung
Check: Bekleidung
Check: Telefonanrufe
Check: Frisur
Check: Werkzeug
Alles paletti, dachte ich und lächelte mich im Rückspiegel an. Die Frisur saß. Laden und sichern. Es konnte losgehen. Ac h tung. Gleich würde ich an einer beliebten Ecke für Blitzgeräte vorbeischießen. Ich konnte meine Exkollegen schon von we i tem sehen und stellte mir ihr Grinsen vor, das sie aufgesetzt hatten, seit sie mich heranbrausen sahen. Sie schüttelten sich sicher bereits die Hände und freuten sich, einen Superraser zu erwischen. Aber diesen Orden gönnte ich ihnen natürlich nicht. Ich drückte noch einmal das Gaspedal durch und überschritt die hundertsechzig, mein Ford erreichte fast seine Leistung s grenze und freute sich, endlich mal die Sau rauslassen zu kö n nen. Die Freizeitrambos hatten das Gestell mit der Schnap p schusskamera hinter dem Stamm einer stattlichen Eiche aufg e stellt und dachten wahrscheinlich, damit einen Geniestreich vollbracht zu h a ben, doch der dunkelblaue BMW, den sie als Zivilfahrzeug mitg e bracht hatten stand auffällig wenige Meter weiter rechts auf dem Se i tenstreifen. Ich kannte diesen Posten, da wir ihn damals nicht selten benutzt hatten, um Raser zu e r wischen und ich wusste, was zu tun war. Ich raste bis auf den von mir errechneten Bremsweg heran und schlug dann gewal t sam auf die Bremse. Das Quietschen meiner Re i fen war so ohrenbetäubend, dass es sogar mein laut gestelltes Radio übe r tönte. Ich schätze, dieses früh e Freizeitvergnügen kostete mich gut die Hälfte meines Reifenpr o fils, aber man gönnt sich ja sonst nichts, oder?
Mein Ford schluckte die bittere Pille und drosselte sekunde n schnell von hunder t fünfundsechzig auf dreißig herunter, dann tuckerte ich an den zwei Beamten vorüber, die mich mit w ü tenden Blicken verfol g ten, während ich lauthals lachte und ihnen zuwinkte. Kaum hatte ich die Blitzpatrouille passiert, presste ich das Gasp e dal bis auf den Boden durch und düste, immer noch lachend, davon wie ein Gewi t ter mit dröhnender Musik als Beifahrer.
Toll. Das Eis war gebrochen. In wenigen Minuten würde ich am Ziel ankommen und hätte schon wieder Spaß. Heute war wohl mein Glückstag.
Nach einer Weile fuhr ich mit Schrittgeschwindigkeit an der alten Villa vorüber und bog, wie beim ersten Mal, die Nächste rechts ab, um mein braves Mädchen in sicherer Entfernung abzustellen.
Ja. Sie haben richtig gehört. Ich liebe meinen Ford, auch wenn Sie mich nun auslachen mögen.
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