Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)
Man kann viele schlechte Di n ge über Ford behaupten. Er rostet gern, er verabredet sich mit Vorliebe mit dem Mechaniker der Autowerkstatt und er macht meist dann Urlaub, wenn Sie sich gerade mal auf der Autobahn befinden, aber mein altes Mädchen ist und bleibt meine beste Freundin. Sie macht jeden Spaß mit und hat mich persönlich noch nie im Stich gelassen, auch wenn ich bei jedem proph y laktischen Werkstattbesuch eine höhere Rec h nung begleichen muss, als geplant. Außerdem nimmt sie es mir nicht übel, wenn ich sie nicht wasche, ihr kein Öl gebe und ihr keine Streiche l einheiten zukommen lasse. Ich mag ein wenig verrückt sein, aber dieses Auto ist mir irgendwie ans Herz gewachsen, de n ken Sie, was Sie wollen.
Wie auch immer, nachdem ich das Auto abgestellt hatte, mac h te ich mich ung e bremst auf den Weg. Glauben Sie nicht, ich wäre etwa geschlichen, langsam und leise, nein, ich ging in normalem Tempo, als wäre ich beim Shoppen, ich hielt auch nicht an, als ich die Ei n fahrt zwischen den Hecken erreichte. Ich ging z ielgerade auf die Villa zu und blickte mich nicht ei n mal um. Für all diesen Quatsch hatte ich nicht die geringste Geduld. Ich erreichte rasch den Eingang, mit den zwei Säulen und den fünf Stufen, hüpfte hinauf und zückte meinen Die t richsatz mit dem ich in weniger als zwanzig Sekunden das jämmerliche Schloss geöffnet hatte. Nach e i nem leisen Klick schob ich die Tür einen Spalt weit nach innen, dann blickte ich mich noch einmal um. Alles war ruhig. Ein Auto fuhr vorüber, wahrscheinlich jemand, der verspätet seinen Arbeitsweg au f nahm. Die Sonne wärmte die Stadt mit ihren Strahlen und warf blendendes Licht auf die Straßen. Dann ging ich rein. Die Tür ließ ich weit offen stehen.
Ein flüchtiger Rundum b lick verschaffte mir eine schnelle Übe r sicht. Keine Sau zu sehen. Pennen die alle noch, oder sind die Vögel schon ausgeflogen?
Ich stand in einer größeren Halle, die früher sicher einmal als Em p fang gedient hatte. Die Bewohner hatten kein Interesse an Wohnlichkeit, denn es gab keinerlei Dekoration. Ein alter, le e rer Schirmstä n der stand neben der Tür und das war schon alles, was in dieser Halle zu finden war. Kein e Möbel, keine Bilder an der Wand, nix. Diese Pfeifen brauchten dringend einen I n nenausstatter.
Vor mi r lag ein breiter Rundbogen-Durchgang und dahinter sah ich zu meiner Rechten drei Türen und zur Linken eine Treppe, die in den ersten Stock führte, und geradeaus führte der Gang zu dem Raum mit der nach hinten ausgelegten Gla s wand, die auf die Terrasse führte, die ich bereits vor wenigen Stunden von außen gesehen hatte. Links vor dem Rundbogen konnte ich einen Teil der Küche erkennen, die sich weit nach hinten au s dehnte. Alles konnte ich nicht einsehen, denn die Küche b e schrieb eine Kurve, aber schließlich war ich nicht zum Kochen hier, also marschierte ich geradewegs auf den Rundb o gen zu. Die drei Türen waren es, die mich interessierten. Als ich die erste Tür erreichte, drückte ich ohne zu zögern die Klinke he r unter und trat ungefragt ein.
Es handelte sich um eine Art Aufenthaltsraum und er war Me n sche n leer. So ein Pech. Ich hoffte, dass sich nicht alle zwanzig Mitglieder in einem Raum versammelt hatten. Das würde me i ne Chancen um einige Prozentpunkte verringern, aber egal. Mein Interesse meldete sich ab und ich warf nur einen kurzen Schwenk durch den Raum. Eine kleine, billige Eckbank stand mit einem Tisch und zwei Stühlen zu meiner Rechten. Auf der gegenüber liegenden Seite stand ein halb gefülltes B ü cherregal aus dem Baumarkt. Wahrscheinlich lauter Schrott. Ich verließ den Raum schnell wieder und trat zur nächsten Tür.
Ich weiß nicht, wieso ich das tat, vielleicht meine gute Kinde r stube, die sich alle paar Jahre ohne Voranmeldung bei mir meldete, auf j e den Fall klopfte ich diesmal an und wartete kurz ab. Diese Methode zeigte mir, dass es sich gelegentlich lohnt, ein wenig Höflichkeit an den Tag zu legen. Eine männliche Stimme bat höflich, doch bitte einzutreten, in dem sie „Herein“ rief. Ich folgte dem Ruf und trat ta t sächlich ein. Alles wie bei gesitteten Leuten.
Brav, wie ich bin, schloss ich hinter mir die Tür und lächelte höflich. Wer weiß, wozu es gut ist, aber die zwei Männer, m i t te Dreißig e t wa, starrten mich völlig überrascht an. Ich kannte sie nicht und wusste auch nicht so recht, warum sie dermaßen ü berrascht wirkten, also fragte ich:
„Komme ich
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