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Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)

Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)

Titel: Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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Ebay bestellen? Und was noch schlimmer war, welche Gesellschaft würde kleine, lebende Jungfrauen über Ebay anbieten? Ich war völlig fertig.
    „Bodo. Was erzählst du da? Ebay ist eine der größten Plattfo r men, die das Internet überhaupt zu bieten hat. Ist dir klar, was du da sagst?“
    „Ich sage nur, was ich mitgekriegt habe.“
    „Mann Junge. Wenn das stimmt, dann ist Ebay im Arsch, ve r stehst du? Ein Mill i ardengeschäft kann man nicht einfach so angreifen. Die schicken uns f ünfzigta u send Anwälte auf den Hals, wenn wir das herumerzählen. Die bauen uns eine R a kete und schicken uns zum Mond, das zahlen die nebenbei aus der Kaffeekasse und keiner wird je was davon erfahren, also halt bloß die Fresse, wenn dich einer fragt, oder hast du etwa B e weise?“
    „Klar hab ich die. Ich habe das Kennwort gesehen, als es ei n getippt wurde. Ich stand direkt hinter ihm. Er hat sich bei Ebay eingeloggt und ich habe gesehen, was er eingetippt hat.“
    Ich musste mir an die Stirn greifen, um zu überprüfen, ob ich Fieber hatte. Ich glaubte zu fantasieren. Das alles musste ein Traum sein, eine Halluzination, eine Fata Morgana oder irgend so ein Scheiß. Das konnte einfach nicht wahr sein. Ebay . Ich hatte schon viele Male bei diesem Internet-Laden eingekauft. Zweimal hatte ich sogar etwas verkauft. Für mich war es i m mer ein Erlebnis, eine seriöse, virtue l le Welt des Kaufens und Verkaufens. Wäre es möglich, ohne aufzufa l len, derlei perverse Geschäfte abzuwickeln? Bodo wusste entschieden zuviel über diese Vi r gos. Es war ein Wunder, dass er noch lebte.
    „Bodo, du musst dich jetzt wirklich konzentrieren. Wie kamen diese Bestellungen zustande?“
    „Weiß nicht.“
    „Bodo, bitte. Diese Menschenhändler haben drei Teenager en t führt und es gab nur einen Grund dafür. Sie wollten Jungfrauen haben. Das ist ihr Name. Virgo ist das l ateinische Wort für Jungfrau. Verstehst du das? Die werden weitermachen. Wir müssen sie aufhalten. Was hast du noch gesehen, als diese Verbrecher das Ken n wort eingegeben haben?“
    „Nichts. Ich musste dann abhauen.“
    „Ich fasse es nicht. Gut. Schön. Ganz ruhig. Der Chef, ja, g e nau, hast du den mal gesehen?“
    „Ja. Klar. Aber ich glaube, der war nicht der echte Chef. Der hatte noch einen über sich. Der war aber nie da. Die haben oft telefoniert.“
    „Mann Bodo. Konzentrier dich. Wie sah der Typ aus?“
    „Der Chef? Ein großer Blonder mit kurzen Haaren der keine Auge n brauen hatte, hat ihn mal mitgebracht. Ein alter Mann, sicher über fünfzig, etwas kleiner als ich, weißes Haar. Der Blonde ist, glaube ich, seine rechte Hand, oder so.“
    Bumm. Gerade waren meine Eier die Hosenbeine herunterg e rutscht. Keine Augenbrauen. Das hatte ich schon einmal g e hört. Dieser ve r fluchte, augenbrauenlose Typ wollte mir das Leben schwer machen und ich hatte ihn noch nie gesehen. Toll. Das Spiel wurde immer perverser.
     
    „Bodo, weißt du, um wie viel Geld es ging?“
    „Nein, keine Ahnung.“
    Ich kramte einen Zettel aus der Hose und bat Christine um e i nen K u gelschreiber. Dann legte ich beides vor Bodo auf den Tisch und sa g te:
    „Bodo, schreib mir jetzt die Zugangsdaten auf diesen Zettel.“
    „Was für Daten?“
    „Die Zugangsdaten. Du hast gesagt, du hast gesehen, wie diese Ve r brecher sich bei Ebay eingeloggt haben. Schreib’s auf.“
    „Ach so. Das Kennwort lautet Zwei-siebzig – Sechs-neunzehn - Fünfundsiebzig“
    „Und der Benutzername?“
    „Der was?“
    „Sag mal, Bodo, kennst du dich mit Computern aus?“
    „Nicht viel. Wieso?“
    Langsam wurde ich wütend und ich wurde ungewollt lauter.
    „Weil du einen Benutzernamen brauchst um überhaupt ein Kennwort eingeben zu können.“
    „Tut mir leid, das wusste ich nicht.“
    „Schon gut, Bodo. Schon gut.“
    Ich wusste jetzt, warum er noch lebte. Diese Kerle wussten, dass er viel zu dämlich war, als dass er gefährlich werden könnte. Ich war überrascht darüber, dass er sich an das Ken n wort erinnern konnte und fragte mich, wie sich ein so b e schränkter Charakter, nach mehr e ren Tagen an ein achtstelliges Kennwort erinnern konnte. Es grenzte an ein Wunder, oder Bodo verbarg geheime Qualitäten, von denen ni e mand wusste und die ihm vor allem niemand zutraute. Diese Bande von Menschenhändlern hatte ihn richtig eingeschätzt, ihn ausg e nutzt soweit es ging und ihn dann fallen lassen. Sie hatten ke i nerlei Ängste vor ihm oder dass er sie verraten könnte. Sie trauten ihm

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