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Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)

Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)

Titel: Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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im selben M o ment sah ich im Rüc k spiegel den Schlenker, den mein letzter Verfolger durc h führte. Er hatte wohl nicht bemerkt, dass ich längst davon geschossen war und führte ihn aus, als wäre ich noch neben ihm, wie dumm für ihn. Er raste ungebremst in die linke Seitenbegre n zung, durchschlug sie wie nichts und flog über den Graben, im Flug senkte sich der Wagen im Wind und schlug mit der rechten Seite auf dem Maisfeld auf. Sein Fah r zeug rutschte seitlich durch das hoch gewachsene Feld, verlor seinen Seitenspiegel und schlug eine Schneise hinein, die für die Landebahn eines Airbusses geeignet gewesen wäre. Da war’n se alle weg! Scheißdreck.
    „Drück den roten Knopf!“, schrie Jimmy panisch, als das T a chometer an der Dre i hundert – Grenze festklebte und nicht mehr weite r konnte. Ich wollte gerade fragen, warum , da sah ich die Kreuzung, die in Sekundenschnelle auf uns zukam und mit roten Ampeln nur so gespickt war. Ich prügelte wieder einmal den roten Knopf und stemmte mich auf das Bremsp e dal, dass es im Boden verschwand. Mein Bremsweg war nicht mehr abschätzbar und ich ließ von der Bremse ab, weil ich nicht wusste, wie ich den Wagen in der Spur halten sollte, wenn ich so weiter bremste, außerdem zog ich eine dichte Rauchwolke hinter mir her, die den Blick im Rückspiegel ko m plett verschleierte. Sie schien von den Bremsen zu kommen und ich befürchtete, dass sich demnächst dieselben verabschi e den würden, sollte ich nicht damit aufh ö ren. Die Ampel an der Kreuzung verlangte, dass ich anhielt, doch ich brachte den Wagen nicht mehr zum Stehen und drückte deshalb die Hupe. Zwei Wagen sta n den auf der grünen Seite und bemerkten mich, zumindest hoffte ich es und ließ den Wagen weiter rollen. Der Tacho zeigte immer noch Hu n dertvierzig an und die Bremsen rauchten nach wie vor wie der Schlot einer Fabrik. Als wir die Kreuzung erreichten, hatte ich beiläufig über h undert Sachen drauf und wir schossen blitzartig hinüber, während der Gege n verkehr laut schimpfend auf die Hupen drückte und uns mit Fanfaren verabschiedete.
    Wow! Das war knapp. Komisch. Dieses Gefühl hatte ich in letzter Zeit immer öfter, oder?
    Nach der Kreuzung drückte ich das Gaspedal wieder bis zum A n schlag durch und düste davon. Von Verfolgern keine Spur, war ja klar, düste ich weiter durch die Geschichte. Jimmy war nicht begei s tert.
    „Geh vom Gas, Mann. Deine Bremsen kochen immer noch“, b e merkte er, doch ich gab Gummi, nur für alle Fälle.
    Fünfzehn Minuten später erreichten wir unser Domizil und ich versteckte den ra u chenden Wagen hinter dem Haus. Eine weißgraue Rauchwolke strömte gen Hi m mel, als der Probe GT1991 endlich stand und die Temperaturanzeige sich auf höchster Ebene bewegte. Wir stiegen alle aus, Christine immer noch mit halb g e schlossenen Augen, Bodo schneller als sonst und Jimmy mit seinen Mechanike r augen. Er stellte sich neben den Wagen und beäugte ihn kritisch.
    „Pacman!“
    Ich sah zu ihm: „Was?“
    „Du hattest es mir versprochen!“
    „Was?“
    „Auf diesen Wagen besser aufzupassen, als auf deine Letzten.“
    „Ups! Hatte ich fast vergessen!“
    Jimmy sah mich demütig an. „Na gut. Hab ich verstanden. Sind wir quitt?“
    „Einen Scheiß sind wir. Du hättest mir vom roten Knopf erzä h len sollen. Deine t wegen wären wir fast draufgegangen und das nur, um deinen Arsch zu retten.“
    Jimmy drehte sich, nach Unterstützung heischend, zu den and e ren um. Christine war immer noch dabei, sich die Angst vom Körper zu schütteln und Bodo rüttelte nur seinen Kopf. Dann sah mich Jimmy durchdringend an:
    „Meinen Arsch retten, j a? Mein Arsch wäre ohne dich nie in Gefahr gewesen! Du hast mir einen Drogenverseuchten BMW untergejubelt, oder nicht?“
    Ich setzte gekonnt nach:
    „Hättest du mein Handy nicht eingeschaltet, wäre alles glatt gelaufen. Habe ich dir gesagt, du sollst mein Handy einscha l ten? Habe ich das?“
    Jimmy überlegte kurz. „Mann, Junge. Du bist nur schwer zu schlagen. Echt jetzt. Ich gebe auf. Du hast recht. Ich habe u n recht. Du bist der Bessere, ich der Schlec h tere. Du bist schön, ich bin hässlich. Du bist schlau, ich bin dumm...“
    Ich musste einfach lachen. Dieser Kerl war unerschütterlich. Ich ha t te ihn durch meinen Wagen und meine speziellen Feinde in den Knast gebracht, hatte ihn unter spektakulären, undef i nierbar gefährl i chen Einsätzen befreit, ihn gezwungen, dabei mitzumachen und ihn in meine

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