Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)
alles klar?“
Jimmy nickte stumm, aber sichtlich erleichtert. Ich war mir nicht sicher, ob er in der Lage war, auf einen Menschen zu schießen und im Augenblick sah ich dazu auch keine Notwe n digkeit. Ich lief schnell den dunklen Gang in Richtung der Haupttür durch, als ich schon die Schritte vernahm. Jimmy holte auf und postierte sich hinter mir. Nur die alte, knorrige Holztür, die den Hausflur von der Straße separierte, trennte uns noch von den beiden Kerlen und ich war neugierig, herausz u finden, ob ich von den Bullen oder von weiteren Killern b e schattet wurde. Wahrscheinlich war es egal, denn vermutlich steckten sie ohnehin alle unter einer Decke.
Die Tür ließ sich nur nach innen öffnen, also drückten sie die beiden Unbekannten in meine Richtung. Freundlich, wie ich nun mal bin, zog ich die Tür ganz auf und begrüßte die beiden Fremdlinge.
„Hallo Freunde. Ihr wollt nicht zufällig zu mir?“
Beide zuckten instinktiv nach ihren Waffen, doch ich hielt i h nen meine Achtun d dreißiger entgegen.
„Lass stecken. Ich hab schon eine.“
Resignierend entspannten sie ihre Hände wieder.
„Reinkommen und Pfoten in den Himmel“, befahl ich in ruh i gem Ton. Dann scha l tete ich das Ganglicht ein.
„Na, wen haben wir denn da? Pat und Patachon? Oder Stan und O l lie?“
Sie sahen mich mit wutverzerrter Miene an.
„Also, Freunde. Das Ganglicht schaltet nach ein paar Minuten aut o matisch wieder ab. Bis dahin muss ich wissen, wer ihr sein, anson s ten seid ihr nicht mehr“, erklärte ich während ich sie abtastete und ihrer beiden Pistolen entledigte. In der Inne n tasche von Patachon fand ich sogar einen Schalldämpfer. U n erhört. Als ich ihn in der Hand hielt sagte ich:
„Aus Rücksicht zu den Nachbarn, was? Wir könnten auch ein Schild ans schwarze Brett kleben: Bitte leise töten! Also los. Wer seid ihr? Bullen?“
„Lassen Sie uns gehen, Pacman. Billy hat uns den Job aufg e halst, wir machen nur unsere Arbeit und das schon seit Tagen ohne Ablöse.“
Ich holte mit meiner Pistole aus und schlug ihm den Griff auf die Schläfe. Knock out. Er knickte ein und brach bewusstlos zu Boden. Der andere starrte mich fr a gend an:
„Was soll das, Mann. Er sagt die Wahrheit.“
„Halt die Fresse, Arschloch. Ich war selber Bulle. Eure Waffen stammen aus Rus s land, nicht wie die üblichen Dienstwaffen und der Schalldämpfer gehört auch nicht zur Standardausrü s tung. Aber eines glaube ich euch wirklich. Das Billy, die du m me Sau , euch geschickt hat. Aber ihr wisst natürlich nicht, w a rum er mich tot sehen will, nicht war?“
„Natürlich nicht“, sagte er grinsend. Ich schlug auch ihm den Griff meiner Pistole auf seinen blöden Schädel, dann durc h suchte ich ihn erneut und entledigte beide ihrer Brieftaschen. Ich steckte sie Jimmy zu und zwinkerte mit den Augen. Dann gingen wir zum Auto. Christine erwartete uns bereits sehnsüc h tig.
„Wo sind die beiden?“, fragte sie nervös.
„Die schlafen schon“, erklärte ich, startete den Motor und fuhr los, nicht ohne auf die Geschwindigkeitsbegrenzung zu achten. Jimmy zählte derweil das Geld aus den Brieftaschen.
„Danke für die Warnung“, lobte ich Christine.
„Wo geht’s jetzt hin?“, fragte sie.
„Hey, heute ist mein Glückstag“, jubelte Jimmy. „Zweihu n dertfün f zig Euro. Gute Ausbeute!“
Ich musste über seine Euphorie lächeln.
„Denkst du wirklich, heute ist dein Glückstag?“, fragte ich ihn.
„Wieso? Was hast du vor?“
„Wir benötigen ein anderes Fahrzeug. Dieses hier ist seit de i nem Ausbruch zu prominent .“
„Oh Nein. Nicht noch ein Wagen.“
„Diesmal passe ich besser auf, ich schwöre.“
„Das kenne ich schon.“
Kaum zwanzig Minuten später fuhren wir auf das Gelände des Schrottplatzes. Ich rollte im Schritttempo über den knirsche n den Kies und suchte alle in Frage ko m menden Verstecke ab. Es schien niemand hier zu sein, obwohl ich erwartet hätte, dass auch der Schrottplatz observiert wurde. Dann hielt ich direkt vor dem langen Schuppen, indem die Autos versteckt waren. Den Wagen drehte ich gleich um, den Motor ließ ich laufen und die Scheinwerfer leuchteten uns den Weg.
„Was hast du für uns?“
Jimmy lief zu seiner Hütte. „Wir nehmen den Dreier, ich hole den Schlüssel. Dann verschwand er in seinem Holzverschlag.
„Ein BMW? Na, da bin ich aber gespannt.“
„Ist doch egal, welchen er nimmt. Du fährst ihn in den näch s ten vie r undzwanzig Stunden sowieso zu
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