Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)
Angelegenheiten hineingezogen und er machte dennoch seine Scherze darüber. Ich konnte ei n fach nicht anders, als ihn in den Arm zu nehmen und feste z u zudrücken. Ich mochte diesen Kerl.
„Bist’n Spitzenkumpel. Nicht böse sein. Ich hab dich in diese Sche i ße reingezogen, weil ich ein Arschloch bin. Ich weiß nicht, wie ich das wieder gut machen kann, aber wenn ich es kann, werde ich es tun. Ich schwöre es“, erklärte ich ihm.
„Und was ist mit meinem Wagen?“, fragte er leise.
Natürlich. Ich hatte ihm seinen Ford genommen und nun wurde mir bewusst, dass meine Gegenleistung, ein angeschlagener BMW, von der Polizei beschlagnahmt worden war. Er hatte nichts mehr in der Hand und zudem hatte ich seinen Ford be i nahe zu Schrott verarbeitet. Während ich überlegte, betrachtete er den erhebl i chen Schaden, den ich, wohlgemerkt bewusst, angerichtet hatte, um meinen Spaß zu haben. Meine zahlre i chen, kleinen Schlenker hatten den Wagen an beiden Se i ten schwer angekratzt und der Aufprall, den ich von hinten abb e kommen hatte, sah auch nicht gerade chic aus. Die Bremsen hatten mittlerweile zwar aufgehört zu Qualmen, aber das sollte nicht heißen, dass sie keinen Schaden genommen h a tten, z u dem war durch meine Bremsaktionen das Profil der Reifen auf ein Minimum geschrumpft. Das Ergebnis meines kleinen Ve r gn ü gens war in jedem Fall teurer, als ich es mir leisten konnte. Hinzu kam noch, dass Jimmy von nun an ein Ausbr e cher war und dementsprechend bei der Polizei bekannt wäre. Ich bekam allmählich ein schlechtes Gewissen und war froh, dass Christ i ne das Schweigen durchbrach.
„Wir sollten reingehen und uns ausruhen. Ein kühles Bier und ein bisschen En t spannung werden unsere Gemüter beruhigen. Was meint ihr?“
Alle nickten und wir gingen ins Altersheim. Sicherheitshalber ve r schloss ich die Tür wieder von innen und wir trabten in die Küche. Bodo öffnete den Kühlschrank und verteilte das restl i che Bier vom Vorabend, welches wir uns redlich verdient ha t ten. Der Tagesplan war zwar noch nicht erfüllt, aber in allen bisher durchg e führten Punkten erfolgreich. Das war doch ein Bierchen wert, oder?
Christine schien nicht begeistert zu sein. Sie merkte an, dass mittle r weile sämtliche Bullen im gesamten Landkreis nach uns suchen würden und ich sprach die Em p fehlung aus, den kleinen Fernseher einzuschalten, um die aktuellen Nachrichten zu ve r folgen, obwohl mir klar war, dass es nichts interessantes zu sehen geben würde. Die Str a tegie meiner Feinde ließ es nicht mehr zu, mich ins Spiel zu bringen, da sie meinen Ruhm als Held nicht in Frage stellen wollten, und da sie diese Strategie von Anfang an verfolgten, konnten sie ihren Plan nun nicht mehr ändern. Jimmy’s Flucht würde nichts daran ändern. Sie würden es totschweigen und der Presse nichts davon mitgeben, ich war mir sicher.
Bodo schaltete das Gerät ein und wir blickten gespannt auf den Bildschirm, während wir unsere Bierdosen leerten. Der Nac h richtenkanal überraschte uns erneut. Sie verloren keine Silbe über unsere Verfolgungsjagd, stattdessen gab es eine Dok u mentation über die jüngsten Ereignisse der Entführung eines dreizehnjährigen Mädchens, das gerade als vermisst gemeldet wurde. Die vierundzwanzigstündige Frist des Vermissens war abgelaufen, das Mädchen nicht wieder au f getaucht und die Presse knüpfte an die Ereignisse meines letzten Fa l les an, der all das verursacht hatte, was ich derzeit durchlebte. Es ging wieder los...
Kapitel 20
Je nuller die Uhr, desto mitter die Nacht, lautet ein Spruch, den ich mal irgendwo gehört habe. Als die Uhr zwölf schlug schlich ich mich aus dem Bett und traf mich mit Jimmy in der Küche. Ich ließ die Rollläden runter, damit man das Licht von draußen nicht sehen kon n te, dann prüfte ich mein Werkzeug und meine Pistole, schob Jimmy eine Achtunddreißiger zu und lächelte ihn an.
„Nur für den Fall...“, murmelte ich.
„Was für ein Fall?“, sagte er grinsend.
„Dass man auf uns wartet“, erklärte ich.
„Wohin geht’s denn?“
„In meine Wohnung. Wir müssen ein paar Sachen holen. M u nition, kugelsichere Westen, Taschenlampen, so ein Zeug e ben.“
„Verstehe.“
„Los geht’s“, sagte ich und ging zur Küche raus... Stopp!!!
„Pacman!“ sagte Christine strengen Blickes.
Oh je. Jetzt kam Das wieder. Sie stand im Türrahmen und hatte die Hände in die Hüften gestemmt, wie eine Mutter, die ihren Sohn bei etwas
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