Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)
mü s sen und sich kurzerhand in das Alterheim eingenistet, weil ihr Architekt seinen Zeitplan nicht eingehalten ha t te, denn diese Pläne zeigten alles, was zu einem solchen Unterne h men nötig wäre in absoluter Perfektion. Das Altersheim war also nur eine Zwischenstation, eine Notlösung, sozusagen. Der Bungalow in der Heinestraße war der ursprüngliche Plan gewesen, soviel war s i cher und der Grund zu dieser Annahme war völlig klar.
Wir blickten auf die geheimen Pläne eines unterirdischen Ke l lerg e wölbes, das mehrere, komplett eingerichtete Zimmer bot. Die Vogelperspektiven der Pläne, die wir uns ansahen beinha l teten einen gr o ßen Wohnraum und ein Badezimmer, sowie mehrere Schlafräume, die in einem eckigen Rundverlauf ang e legt waren. Wie die unterirdischen Katakomben eines alten Schlosses lagen die Zimmer labyrinthäh n lich in einem Achteck angelegt, mit vielen Säulen versehen und in der Mitte war eine Wendeltreppe.
Auf den nächsten Seiten entdeckte ich die Pläne des Erdg e schosses genauso, wie ich sie kannte, mit einem kleinen Unte r schied. Ein schwerer Fehler in der Planung sozusagen. Dort, wo einst ein riesiges Badezimmer geplant war, oder sogar g e wesen ist, befand sich ein Raum mit vielen Regalen. Eine Bi b liothek vielleicht und an der Südwand führte die Wendeltreppe nach unten in den umgebauten und erweite r ten Keller, genau dort, wo ich die Bücherregale gesehen hatte, als ich Böhler einen Besuch abstatten wollte und ihn nicht a n getroffen hatte. Ein geheimer Zugang, ich wusste es. Die vielen geparkten A u tos, die ich bei meinem letzten Besuch gesehen hatte. Sie w a ren alle da gewesen, ich hatte nur im falschen Stockwerk g e sucht.
In Gedanken malte ich mir aus, wie dieser Keller genutzt we r den würde. Wäre alles glatt gelaufen, wären alle Umbau-Termine ei n gehalten worden, so hätte die Virgo-Gruppe die entführten Mädchen von Anfang an in diesem Keller unterg e bracht und von dort aus verkauft. Nur die Unfähigkeit des A r chitekten hatte die Gruppe gezwungen, auf das ehemalige A l tersheim auszuweichen um ihre Ebay-Termine einzuhalten. Ich musste annehmen, dass die bisher entfüh r ten Mädchen nur deshalb e ntführt worden waren, weil sie bereits Ersteigert w a ren. Da dieses Gebäude nun fertiggestellt war, würde die Vi r go-Gruppe ihre Bestellungen ausli e ferungsfertig machen, wenn ich es einmal so ausdrücken darf.
Das bedeutete, dass das jüngst entführte Mädchen nur eines von Dreien sein würde. Weitere zwei müssten folgen um die bestehenden Aufträge zum Abschluss zu bringen. Christine riss mich aus meinen Gedanken.
„Was denkst du?“
Ich blickte mich um. Jimmy sah mich ebenso ernst an wie Christine. Sie warteten darauf, dass ich eine Entscheidung traf, also traf ich sie. Ich prägte mir die Pläne ins Gedächtnis und sah mich erneut um.
„Ich habe genug gesehen. Sie dürfen nicht erfahren, dass wir hier waren und die Pläne kennen. Legt alles wieder zurück an seinen Platz und lasst uns verschwinden. Ich muss nachde n ken“, erklärte ich und ging zur Tür. Ich war völlig fertig und ließ sie machen, in der Hoffnung, dass sie den Raum so verla s sen würden, wie wir ihn betreten hatten. Ich vertraute ihnen blind und wartete vor der Tür, wä h rend sie ihr Bestes gaben. Einige Minuten später traten auch sie aus der Tür und warfen sie ins Schloss. Christine nahm mich in den Arm und flüsterte mir zu:
„Wir schnappen sie, glaub mir.“
„Hauen wir ab“, sagte ich und stieg in den Wagen. Nachdem meine Helfer zug e stiegen waren drückte ich aufs Gas und schoss nach Ha u se, das heißt, in unser Versteck.
Als wir nach einer halben Ewigkeit dort ankamen, jammerte Bodo lautstark da r über, dass wir ihn nicht mitgenommen hatten und wir bemühten uns ernsthaft, ihn wieder zu besänftigen. Wir hatten auf dem Weg ein paar Dosen Bier eingekauft und einiges an Lebensmitteln, sodass wir gute Bestechungsarg u mente anführen konnten, die ihn letztendlich beruhigten. Wir saßen um den Küchentisch herum, tranken Bier und unterhie l ten uns über die neuesten Erkenntnisse. Nach einer Weile fra g te mich Jimmy, was als nächstes passieren würde und ich blic k te durch die Runde. Dann sagte ich:
„Finale!“
„Was meinst du damit?“, fragte Christine erstaunt.
„Wir zerstören die Virgo-Gruppe. Bertfried Böhler und seine Leute verstecken sich in dieser Villa und wir werden sie bes u chen.“
Christine zuckte zusammen und starrte ihren
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