Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)
Bruder Bodo an. Der sah mir in die Augen und sagte:
„Du meinst es ernst, oder?“
Ich nickte und er erkannte den Ernst in meinen Augen.
„Und wie willst du das machen? Einfach da reinmarschieren und Hallo sagen?“
Ich lächelte. „Leute, ihr dürft mir eines glauben. Solche Spiele spielt man nicht mit der Fernbedienung. Das ist ein Spiel, bei dem es keine Gewinner gibt. Oder anders gesagt... es ist ein Krieg. Wir könnten die Augen schließen und geschehen lassen, was geschieht, wir kön n ten einfach abhauen, uns verstecken bis Gras über die Sache gewachsen ist, ins Flugzeug steigen und genau das tun, was sie von uns erwarten, nach Hawaii oder sonst wohin fliegen und den Schwanz ei n ziehen. Falls ihr das wollt, dann tun wir es. Sagt es aber jetzt und nicht später, sagt es jetzt. Wollt ihr abhauen?“
Jimmy blickte mich fragend an und sagte:
„Was kommt auf uns zu, wenn wir uns dagegen entscheiden? Wie sieht dieser Krieg aus, von dem du sprichst?“
„Ich will ehrlich sein. Die Chancen, dass wir diesen Krieg ü berleben sind ziemlich gering. Ich würde schätzen... Eins zu Tausend. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir unverletzt da raus kommen ist gleich null. Wir haben es mit einflussreichen Le u ten zu tun, versteht ihr? Die Bullen hängen mit drin und wir können niemandem ve r trauen. Wir haben es mit wenigstens zwanzig bewaffneten Gegnern zu tun, die nicht zögern werden, euch zu erschießen, wenn ihr euch gegen sie stellt. Die Frage, ob ihr in der Lage seid, diese Männer zu töten, stellt sich gar nicht erst. Solltet ihr euch entscheiden, mitzumachen, müsst ihr schießen und töten. Könnt ihr das?“
Alle Augen blickten mich an. Von Christine vermutete ich, dass sie tun würde, was die Situation verlangt, doch Jimmy und Bodo schi e nen mehr als nur unsicher zu sein. Würden sie auf einen Menschen schießen, wenn es die Situation erfordert? Wahrscheinlich nicht Jimmy, bei Bodo konnte ich es mir j e doch vorstellen...
Es lag an mir, wie immer, die Entscheidung zu treffen oder sie zumindest zu beei n flussen, aber, was ich auch tun würde, sie würden mir folgen, wenn ich es verlangte. Es war meine Ve r antwortung und es waren meine Freunde, deren Leben ich aufs Spiel setzte. Es lag an mir und ich wollte es nicht entscheiden, ohne wenigstens das Risiko zu verringern, soweit ich es kon n te, also sah ich mich gezwungen, eine weitere Option zu e r wähnen, die ich bisher verschwiegen hatte.
„Also schön“, eröffnete ich, „keiner will sich verpissen, das spricht für euch und euren Mut. Ich will euch nicht verschwe i gen, dass ich da jemanden kenne, der mir noch einen Gefallen schuldig ist. Una n genehmerweise handelt es sich um einen Genossen der russischen Gesellschaft, der in dieser Gegend keinen guten Ruf g e nießt. Schlimmer noch, er gilt mit seinen Leuten als äußerst tödlich und ich nehme seine Dienste nur ungern in Anspruch. Dennoch handelt es sich um eine verläs s liche Bekanntschaft, die mich nur einen Anruf kostet, damit sie uns zu Hilfe eilt. Das macht die Sache zwar sicherer für uns, aber sie sichert auch den blutigen Ausgang dieses Krieges. Wenn wir die Sache durchziehen, dann sehe ich mich gezwu n gen, diese Männer hinzuzuziehen. Seid ihr damit einversta n den?“
Jimmy starrte mich entsetzt an.
„Du willst die russische Mafia mit einbeziehen?“
„Sie wird uns den Rücken decken“, erklärte ich.
„Natürlich. Und hinterher stehen wir in ihrer Schuld. Nein Danke!“
„Mach dir keine Sorgen. Ich halte euch da raus.“
Christine warf mir einen liebevollen Blick zu.
„Wenn sich unsere Überlebenschancen damit verbessern , sol l ten wir es tun.“
Ich nickte ihr dankend zu und blickte Bodo an. Er nickte. „Ruf sie an!“
Kapitel 22
Vladimir war so freundlich, sich alle Informationen gewisse n haft zu notieren, die ich ihm mitteilte. Die Zielperson bestand aus einer Gruppe namens Virgo, die in einem Bungalow in der Heinestraße zu finden war. Ihr Anführer, Bertfried Böhler, zie r te diese Gruppe mit seinen Initialen in Form zweier ineinander verschlungener B’s.
Vladimir zeigte kein Interesse daran, zu erfahren, warum wir es auf diese Gruppe abgesehen hatten. Das war auch gar nicht seine Aufg a be. Er teilte uns höflichst eine Summe mit, die zu bezahlen wäre, sobald der Auftrag erledigt sei und wollte nun noch wissen, ob es irgendwelche Besonderheiten gäbe, die zu berücksichtigen wären.
„Nein“, log ich und erhielt die übliche
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