Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)
Wartezeit von zwei Stunden, die ich auf seinen Rückruf zu fristen habe, dann legte er, ohne eine Antwort abzuwarten auf und ich sah die anderen an.
„Jetzt rollt der Ball“, sagte ich. Meine Freunde nickten stumm, sahen mich aber irgendwie kritisch fragend an. Ich wusste, was in ihren Köpfen vorging und begann mit meiner Geschichte.
„Also gut, Leute. Ihr wollt wissen, was ich mit der russischen Mafia zu tun habe, stimmt’s?“
Alle nickten wieder.
„Ich möchte zu Protokoll geben, dass ich nichts mit dieser Gruppe zu tun habe und ebenso wenig ein Sympathisant de r gleichen bin. In meinen Zeiten als Polizist hatte ich im zweiten Amtsjahr eine Obse r vation durchzuführen. Der Auftrag kam direkt von o ben. Der Chef unserer Abteilung hieß Boch und seine Abteilung wurde von Meiers, den ihr ja schon kennen gelernt habt, angeführt. Zum ersten Mal erhielt ich meine O r der nicht von meinem direkten Vorgesetzten, Me i ers, sondern von Boch Höchstselbst. Er ließ mich in sein stinkendes Büro antanzen und teilte mir mit, dass diese Observation Top Secret sei und da s s möglicherweise ein paar Kollegen an einer He h lergeschichte beteiligt sein könnten. Mein Partner in dieser Sache war, nicht zum ersten Mal, Peter Billiter, genannt Billy, die dumme Sau . Boch gebot uns, in dieser Sache, sozusagen inkognito zu arbeiten und den Kollegen nichts davon mitzute i len. Er habe schon dafür g e sorgt, dass wir für die nächsten fünf Tage aus der Abteilung freigestellt wurden. Eine Ausbildung s kiste oder ähnliches, ich weiß es nicht genau.
Es ging um eine Person namens Vladimir Cesko, die wir unb e dingt beobachten sollten, ohne jedoch einzugreifen. Wir sollten ihn lediglich beschatten und herau s finden, mit wem er sich so trifft. Freunde, Bekannte, Verwandte und so weiter. Fotos und Notizen wollte er haben, wenn möglich auch Namen, aber sonst nichts. Kein Eingre i fen, keine Action.
In Zivilkleidung machten wir uns also auf den Weg dieses langweiligen Auftrages, ohne auch nur zu ahnen, wie Aufr e gend er werden würde. Boch hatte uns ein ziv i les Fahrzeug zur Verfügung gestellt und wir fuhren los. Billy, die dumme Sau , war damals noch ein ec h ter Freund und geschätzter Kollege, den ich noch respektvoll beim Vornamen ansprach und nicht mit Spitznamen und eigentlich freute ich mich über den Au f trag, vor allem, da ich ihn mit Peter bearbeiten durfte, war er doch derjenige, mit dem ich mich am besten verstand, doch er stöhnte über diese Aufg a be und teilte mir mit, dass ihm das gar nicht recht sei. Derlei Geheimaufträge ernten oft Undank und bringen meist nur Ärger mit den Kollegen. Dennoch fügte er sich der Aufgabe, wenn auch mit einer gewissen Portion Unb e hagen.
Boch hatte uns den bevorzugten, abendlichen Aufenthaltsort dieses Vladimir Cesko mitgeteilt und wir landeten am frühen Abend vor dem DanceTower. Ich glaube, Bodo war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bei Hammer als Türsteher ang e stellt, aber egal.
Ich muss dazu sagen, dass auch ich noch keine Ahnung hatte, wer Michael Ha m mer war. Ich wusste lediglich von Boch, dass Hammer der Geschäftsinhaber sei und möglicherweise als Hauptdealer fungiert, seinen Laden also missbraucht um Dr o gen oder ähnliches zu verticken und dieser Vladimir ihm die Ware verschafft. Es klang von Anfang an wie das übliche Verbrechen in unserer Stadt und wir sol l ten es aufklären.
Wir parkten also vor dem Lokal, noch bevor es geöffnet hatte und warteten stu n denlang, immer mit Blick auf den Eingang, um zu be o bachten, wer im Laufe des Abends alles hineinging. Ein Foto von Hammer und auch von Vladimir lag neben uns auf der Ablage und wir verglichen es mit beinahe jedem, der uns verdächtig erschien. Immer wieder nahm ich Ceskos Foto in die Hand und blickte dann zu Peter, doch nie waren wir uns sicher. Was, wenn er sich verkleiden würde? I r gendwann warf Peter ein, dass es sich doch um Verbrecher handele und dass diese niemals den Vordereingang benutzen würden um Drogen in den Laden zu schle u sen. Ob es nicht sinnvoller wäre, nach einem Hintereingang Ausschau zu halten. In diesem Auge n blick kamen wir uns vor, wie die ersten Menschen. Blutige Anfä n ger, die den schlimmsten Fehler gemacht hatten, den ein Ermittler m a chen kann. Wie blöd von uns. Natürlich würde es einen Hinterei n gang geben. Wir hofften beide, dass niemals jemand erfahren würde, dass wir Stunden damit zugebracht hatten, den Vordereingang einer Diskothek zu beobachten um
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