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Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Titel: Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Kepler
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Vater und dessen Trauer erzählte, als der berühmte große Bruder John mit seiner Ehefrau Esther unddem kleinen Sohn in einer Novembernacht im See Vättern, nur ein paar Hundert Meter vom Hafen in Hästholmen entfernt, ertrank.
    Drei Generationen später bekamen John Bauers Gemälde ein eigentümliches Spiegelbild in der Wirklichkeit. Saga erinnert alle an die schimmernde Prinzessin Tuvstarr, die ganz ohne Furcht vor den großen dunklen Trollen steht.
    Saga weiß, dass sie eine kompetente Kommissarin ist, obwohl sie bisher noch nicht eine Ermittlung eigenständig zu Ende führen durfte. Sie ist daran gewöhnt, dass man ihr die Arbeit wegnimmt, sie ist daran gewöhnt, nach wochenlangem Engagement abgezogen zu werden, sie ist daran gewöhnt, überfürsorglich behandelt und bei Einsätzen übergangen zu werden.
    Sie ist daran gewöhnt, aber das heißt noch lange nicht, dass es ihr auch gefällt.
    Saga Bauer wurde zunächst an der Polizeihochschule ausgebildet und erreichte Bestnoten, erhielt anschließend beim Staatsschutz eine Spezialausbildung in Terrorbekämpfung, ist mittlerweile Kommissarin und widmet sich sowohl ermittelnden als auch operativen Aufgaben. Sie ist stets darauf bedacht gewesen, sich fortzubilden und gleichzeitig ein hartes körperliches Training zu absolvieren. Sie läuft täglich, zwei Mal in der Woche ist sie beim Sparring oder bestreitet Kämpfe und mit ihrer Glock 21 und dem Scharfschützengewehr 90 der Polizei macht sie jede Woche Schießübungen.
    Saga wohnt mit Stefan Johansson zusammen, der in einer Jazzband spielt, die sich Red Bop Label nennt und auf dem Label ACT Music sieben Platten veröffentlicht hat. Für die wehmütige Improvisationsplatte »A Year Without Esbjörn« wurde die Gruppe mit einem Grammy ausgezeichnet. Wenn Saga von ihrer Arbeit oder vom Training nach Hause kommt, lümmelt sie meistens auf der Couch, isst Süßigkeiten und sieht sich einen Film ohne Ton an, während Stefan stundenlang Klavier spielt.
    Saga kommt aus der Sporthalle und sieht ihre Gegnerin an den Betonpollern warten.
    »Ich wollte mich für den Kampf bedanken und dir gratulieren«, sagt Svetlana.
    Saga bleibt stehen.
    »Danke gleichfalls.«
    Svetlana errötet leicht.
    »Du bist verdammt gut.«
    »Genau wie du.«
    Svetlana senkt den Blick und lächelt. Zwischen den kantig geschnittenen Sträuchern rund um den Parkplatz vor dem Eingang liegt Müll.
    »Nimmst du den Zug?«, fragt Saga.
    »Ja, ich muss jetzt wohl mal los.«
    Svetlana nimmt ihre Tasche, bleibt dann aber stehen, hat noch etwas auf dem Herzen, zögert jedoch.
    »Saga … Ich möchte mich bei dir für meinen Freund entschuldigen«, sagt sie schließlich. »Ich weiß nicht, ob du gehört hast, was er da so alles gerufen hat. Das war jedenfalls das letzte Mal, dass er mitkommen durfte.«
    Svetlana räuspert sich und geht los.
    »Warte mal«, ruft Saga ihr hinterher. »Wenn du willst, fahre ich dich schnell zum Bahnhof.«

39
    Weiter weg
    Penelope läuft den Anstieg hinauf, stolpert auf den losen Steinen, rutscht weg und stützt sich mit der Hand ab, sodass der Stoß ihr in Schulter und Rücken fährt, sie schürft sich die Haut auf und stöhnt. Schmerz strahlt von ihrem Handgelenk aus. Sie ist außer Atem, hustet und wirft einen Blick zurück, zwischen die Bäume unter ihr, in das Dunkel zwischen den Stämmen, voller Furcht, dort abermals ihren Verfolger zu sehen.
    Björn kommt zu ihr, Schweiß läuft ihm die Wangen herab, seine Augen sind rot unterlaufen und wirken gehetzt, er murmelt etwas und hilft ihr auf.
    »Wir dürfen nicht stehen bleiben«, flüstert er.
    Sie wissen nicht mehr, wo ihr Verfolger ist, ob er ganz in ihrer Nähe lauert oder die Spur verloren hat. Vor nicht allzu vielen Stunden lagen sie noch auf dem Fußboden einer Küche, während er zum Fenster hereinsah.
    Jetzt laufen sie aufwärts, zwängen sich durch ein Fichtengehölz, riechen den warmen Duft der Nadeln und rennen Hand in Hand weiter.
    Es raschelt im Unterholz, und Björn wimmert vor Angst, macht einen jähen Schritt zur Seite, woraufhin ihm ein Ast ins Gesicht schlägt.
    »Ich weiß nicht, wie lange ich das noch durchhalte«, keucht er.
    »Denk nicht daran«, erwidert Penelope.
    Sie gehen ein kleines Stück. Füße und Knie schmerzen. IhrWeg führt durch dichtes Gestrüpp und raschelndes Laub in einen Graben hinab. Sie staken durch Unkraut und gelangen auf einen Kiesweg. Björn schaut sich um, flüstert ihr zu, mitzukommen, und läuft nach Süden, in Richtung Skinnardal,

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