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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
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weniger benachbarter Häuser, und aus offenen Fenstern waren gedämpft die Geräusche von Fernsehern und Geschirrspülern, Musik oder Stimmen zu hören. Sam fragte sich, ob sie sich jemals wieder sicher fühlen, ob sie jemals wieder ihre Fenster öffnen und einen kühlenden Windhauch einlassen und dem Schrillen der Zikaden lauschen würde – oder ob sie sich für immer starr vor Angst in ihrem Haus verbarrikadieren würde.
    Du darfst nicht zulassen, dass John dir das antut,
ermahnte sie sich selbst,
lass ihn nicht als Sieger aus diesem Zweikampf hervorgehen!
    Mehrere Autos parkten entlang der Straße, einige kannte sie, andere nicht.
    Offenbar hatte Ty bemerkt, dass sie die Fahrzeuge prüfte. »Der zweite auf der linken Seite, das ist die Zivilstreife«, erklärte er. »Dein persönlicher Leibwächter.«
    »Du kannst das erkennen?«
    »Ich war selbst Bulle, hast du das vergessen?«
    »Nein«, sagte sie, stieg in den Volvo und schlug die Beifahrertür zu, »aber im Grunde ist das so ziemlich alles, was ich von dir weiß. Der Rest ist reichlich verschwommen.«
    Er schenkte ihr ein entwaffnendes Lächeln. Dann steuerte er den Wagen die halbkreisförmige Zufahrt hinunter und auf die Straße. »Hey, ich bin ein offenes Buch. Was interessiert dich?«
    Wer A sagt, muss auch B sagen,
dachte sie und legte den Sicherheitsgurt an. »Zunächst einmal: Gehe ich recht in der Annahme, dass es keine Mrs. Wheeler gibt?«
    »Nur meine Mutter. Sie lebt in San Antonio und ist Witwe.«
    Im Seitenspiegel sah Sam, wie sich der Wagen der Zivilstreife vom Bordstein löste. Das Scheinwerferlicht flammte auf.
    »Nicht gerade unauffällig, was?« Ty blickte in den Rückspiegel. »Ich war vor langer Zeit mal verheiratet. Mit einem Mädchen, das ich schon in der Highschool kennen gelernt hatte. Die Ehe mit einem Polizisten war nicht nach ihrem Geschmack. Wir haben uns scheiden lassen, ohne Kinder bekommen zu haben, und seitdem hatte ich nie wieder das Verlangen, vor den Altar zu treten.«
    »Wie steht’s mit Freundinnen?«
    »Eine in jedem Hafen«, scherzte er, wurde dann jedoch wieder ernst. Die Innenbeleuchtung des Wagens spiegelte sich in seinen Augen. »Ich hatte einfach keine Zeit dafür. Willst du sonst noch was wissen?«
    »Ich glaube schon, aber darüber mache ich mir später Gedanken.«
    Er riss das Steuer herum, bog auf seine Zufahrt ein, schaltete den Motor aus und zog den Zündschlüssel ab. Sam wollte die Tür öffnen, doch er packte ihren Arm und hielt sie zurück. »Hör zu, Samantha, ich gebe zu, dass meine Gründe, mich dir zu nähern, nicht unbedingt lauter waren. Ich habe dich belogen, das weißt du ja inzwischen. Und das war ein Fehler. Ich hatte wirklich nicht geplant, etwas mit dir anzufangen. Und eins musst du mir glauben: Ich habe nichts vor dir zu verbergen, okay? Es gibt kein düsteres Geheimnis, das ich dir vorenthalte. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, wäre ich von vornherein ehrlich zu dir, aber leider hat es sich nicht so ergeben.« Er zog sie an sich und hauchte einen keuschen Kuss auf ihre Lippen. Sein Atem strich warm über ihr Gesicht. »Vertrau mir, Liebling, ja? Ich will alles tun, um dich aus diesem Schlamassel zu holen. Wirklich alles.« Mit einem Finger folgte er den Konturen ihres Kinns, dann ließ er die Hand sinken. »Ich werde das Gefühl nicht los, dass all das, was dir und diesen anderen Frauen passiert ist, meine Schuld ist.« Schmerz stand in seinen Augen, und seine Mundwinkel spannten sich an. Die Sehnen an seinem Hals traten hervor. »Ich schwöre dir … ich tue alles, was in meiner Macht steht, um dich zu beschützen. Ehrlich. Hab nur ein bisschen Vertrauen.«
    Als sie in seine dunklen Augen blickte, war ihre Kehle wie zugeschnürt. Er wirkte vollkommen aufrichtig, zu allem entschlossen. Und schuldbeladen. »Das habe ich«, entgegnete sie, gestattete es sich jedoch nicht, noch mehr einzugestehen, zum Beispiel, dass sie rettungslos in ihn verliebt war. Die Worte hätten albern und oberflächlich geklungen, und im Grunde war sie sich ihrer eigenen Gefühle nicht sicher.
    Scheinwerfer blitzten auf, und die Zivilstreife fuhr langsam vorüber. »Wir sollten uns besser beeilen«, sagte Ty und ließ sie los.
    Zusammen betraten sie kurz darauf das Haus, und Sam hatte den Eindruck, dass eine halbe Ewigkeit vergangen war, seit sie gestern Nacht voller Wut Reißaus genommen hatte. Seitdem war so viel geschehen …
    Da hatte Leanne vielleicht noch gelebt.
    Mit schwerem Herzen folgte sie Ty ins

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