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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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war, und sie selbst, die Unabhängige, rannte ständig finsteren, gefährlichen Typen nach.
    Aber bald würde alles besser werden. Morgen wollte sie noch einmal Trish LaBelle von WNAB anrufen. Sie war noch immer nicht zu ihr vorgedrungen, doch Melanie gab nicht auf. Weder die Jagd auf ihren Freund noch die auf einen besseren Job würde sie aufgeben – sei es nun bei WSLJ oder bei einem Konkurrenzsender.
    Es war an der Zeit, beruflich weiterzukommen. Sie lächelte. Sah sich selbst als Moderatorin von ›Mitternachtsbeichte‹ hinter dem Mikrofon. Die zwei Wochen, die Samantha in Mexiko verbracht hatte, waren die besten Wochen in Melanies Leben gewesen … Sie war quasi in Dr. Sams Haut geschlüpft, hatte sogar die Nächte in Sams Haus verbracht. Nur eine Woche zuvor hatte sie ihren neuen Freund kennen gelernt, und es hatte auf Anhieb gefunkt zwischen ihnen … Sie dachte daran, wie er sie in Sams breitem Bett geliebt hatte, und selbst jetzt noch schauderte es sie bei der Erinnerung daran.
    Ja, dachte sie und seifte bedächtig ihren Körper ein, alles würde sich jetzt zum Besseren wenden. Dafür würde sie sorgen. So oder so.
     
    Während Montoya ohne Rücksicht auf irgendeine Geschwindigkeitsbegrenzung über den Highway flog, blickte Rick Bentz durch die von Insekten verklebte Windschutzscheibe.
    »Findest du es nicht merkwürdig, dass drei Kerle verschwunden sind?«, fragte Bentz und trommelte mit den Fingern auf die Armlehne. Es war heiß im Wagen, und es stank nach abgestandenem Zigarettenrauch. »Alle drei haben irgendwie mit Annie Seger oder Samantha Leeds zu tun, und alle drei lebten zu der Zeit, als Annie starb, in Houston.«
    »An diesem verdammten Fall ist alles merkwürdig.« Montoya hatte geraucht. Er schnippte die Kippe nach draußen und kurbelte dann das Fenster hoch, damit die Klimaanlage das sonnendurchglühte Wageninnere des Zivilstreifenwagens abkühlen konnte.
    Sie befanden sich auf der Rückfahrt von White Castle, wo sie mit Mrs. Zimmerman gesprochen hatten, einer spitzzüngigen Frau, die kein freundliches Wort über ihren Gatten verlor.
    »Ich hätte auf meine Alten hören und ihn nicht heiraten sollen«, sagte sie in selbstgerechtem Zorn. »Er taugt nichts. Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Jetzt hat er auch noch seinen Job verloren. Und ist eines Tages einfach nicht nach Hause gekommen. Verantwortungslos, so was!«
    Sie saß im Wohnzimmer ihrer Mietwohnung inmitten von Kisten, die darauf hinwiesen, dass sie entweder auszog oder Ryan endgültig den Laufpass gegeben hatte.
    »Wieso fragen Sie überhaupt nach ihm?«
    Als Montoya darlegte, dass sich die Polizei im Zusammenhang mit dem Mordfall Leanne Jaquillard für ihn interessiere, veränderte sich ihre Haltung innerhalb von Sekundenbruchteilen. »Ryan würde so etwas niemals tun! Er ist zwar groß und kräftig und jähzornig, aber er ist kein Mörder«, beteuerte sie.
    Montoya erklärte ihr geduldig, dass sie lediglich mit ihrem Mann sprechen wollten, doch Mrs. Zimmerman beschloss, den Mund zu halten, und verwies sie der Wohnung. Sie sagte, falls sie noch einmal mit ihr reden wollten, würde sie auf der Anwesenheit ihres Anwalts bestehen.
    »Zimmerman ist also weg. Keine Nachsendeadresse, kein Job«, bemerkte Montoya nun, während er einen riesigen Lkw überholte, der über den Highway raste. Bentz wühlte in seiner Brusttasche nach einem nicht vorhandenen Zigarettenpäckchen. Er musste sich mit einem leichten Nikotinstoß aus seinem letzten Kaugummistreifen begnügen. Montoya setzte seine modische Sonnenbrille auf. »Und Kent Seger ist ebenfalls verschollen. Hat sich ohne eine Spur von Einkommen einfach aus dem Staub gemacht.«
    »Ja.« Bentz verzog das Gesicht, denn Montoya schickte sich an, eine Limousine zu überholen, hinter deren Steuer ein alter Mann kauerte. Seine grauhaarige Frau war so klein, dass sie im Beifahrersitz kaum zu sehen war. Aus dem Wageninneren blitzte etwas Helles auf, das vom Rückspiegel baumelte. Bentz klappte die Sonnenblende herunter.
    »Und dann noch Samantha Leeds’ Bruder«, schimpfte Montoya weiter. »Laut seiner Familie war er plötzlich wie vom Erdboden verschluckt, aber, man höre und staune, er hat in derselben Stadt gearbeitet, in der seine Schwester ihre Sendung moderierte, und zwar genau zu dem Zeitpunkt, als sie in der Patsche steckte. Das erscheint mir ein bisschen zu auffällig. Vielleicht ist doch was dran an Wheelers Theorie, dass Annie Seger ermordet wurde.«
    Bentz musste zugeben,

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