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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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fünfunddreißigjährige, einsachtzig große Mann mit stabilem Körperbau und dunklem Haar ein potenzieller Tatverdächtiger.
    »Also, leg ein gutes Wort für mich ein«, bat Melanie lächelnd. »Du weißt schon, sag George, dass ich überarbeitet, unterbezahlt, hochgebildet und seine absolut loyale Assistentin bin, die bereit ist, für eine eigene Sendung ihre Seele zu verkaufen.«
    »Ich werde ihn daran erinnern«, versprach Sam trocken und betrat kurz darauf einen der größeren Räume des Gebäudes, im Grunde genommen die Bibliothek, die George, sein Verkäuferteam und andere leitende Angestellte regelmäßig als Konferenzsaal benutzten.
    »Samantha, tritt ein, tritt ein«, sagte George.
    Im grauen Businessanzug und weißem Hemd mit bunter Krawatte von Jerry Garcia saß George an einem Ende des Tisches, rechts neben ihm Eleanor mit säuerlicher Miene. Ein paar Akten und Notizbücher lagen auf dem Tisch verstreut. »Ich will gar nicht um den heißen Brei herumreden«, begann George, während sich Sam einen Stuhl zurechtrückte und direkt ihm gegenüber Platz nahm. »Ich habe vor, deine Sendung zu erweitern.«
    »Damit ihr es wisst: Ich bin nicht einverstanden«, warf Eleanor ein. »Ich halte das für einen Fehler. George hat nur die Hörerzahlen im Blick, die Einnahmen aus der Werbung, was unter dem Strich rauskommt, aber ich sehe noch etwas anderes.«
    »Aber natürlich.« George bedachte Sam mit seinem entwaffnendsten Lächeln. »Mir ist die negative Seite der derzeitigen Vorgänge ja durchaus bewusst, aber ich finde, wir sollten die Lage nutzen.«
    »Ausbeuten, meinst du«, verbesserte Eleanor ihn, und ihre dunklen Augen sprühten Feuer. »Das hier ist keine ›Lage‹, das ist ein Albtraum! In Sams Haus wurde eingebrochen, sie erhält Drohbriefe und -anrufe, ganz zu schweigen von der verdammten Torte und der Schaufensterpuppe auf der Party, verdammt noch mal! Und inzwischen wissen wir, dass der Kerl, der dahintersteckt, ein Mörder ist, ein Schlächter, ein Serienkiller! Ich an deiner Stelle würde die Sendung auf Eis legen, zumindest vorübergehend, bis sich diese Sache erledigt hat. Wie kannst du bloß jetzt an eine Expansion denken? Der Kerl, der irgendwo da draußen lauert, meint es bitterernst. Er ruft auf Leitung zwei an – als hätte er eine Liste unserer Geheimnummern, und meldet sich nach Sendeschluss. Er bringt Frauen um, verdammte Scheiße!«
    »Prostituierte«, wiegelte George ab.
    »Frauen«, beharrte sie. »Vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass es hier nur so von Polizisten wimmelt, weil ein Serienmörder irgendwie im Zusammenhang mit dieser Sendung steht. Und du willst Profit daraus schlagen – die Sendung erweitern?« Sie spießte ihn mit diesem für sie typischen Blick auf, der besagte: ›Lass mich mit diesem Quatsch in Ruhe!‹ »Was wir hier vielmehr brauchen, ist eine größere Sicherheit, und ich meine nicht diesen Sicherheitsdienst, den du angeheuert hast. Im Augenblick verfolgt die Polizei die Anrufe zurück, aber wir müssen dafür sorgen, dass einige der Sicherheitsvorkehrungen, die die Polizei hier getroffen hat, nicht nur vorübergehend sind. Ich verlange ein System zur Rückverfolgung von Anrufen, und ich will, dass jedes einzelne Schloss an diesem Gebäude ausgewechselt wird. Wie ich die Sache sehe, ist vor ein paar Wochen jemand über den Balkon in die Küche eingedrungen. Die Polizei ist der gleichen Meinung. Also haben wir das Schloss an der betroffenen Tür ausgetauscht, aber wer sagt, dass er nicht doch wieder reinkommt?« Sie holte tief Luft.
    George lehnte sich in seinem Stuhl zurück und warf seinen Kuli auf den Tisch. »Das liebe ich so an dir, Eleanor: Du hast immer einen Blick für das Positive.«
    »In dieser Sache gibt es nichts Positives.«
    »Aber es ist das, was das Publikum will.«
    »Scheiß auf das Publikum! Ich rede von der Sicherheit meiner – unserer – Angestellten.«
    George fletschte die Zähne und atmete tief durch. »Samantha, vielleicht könntest du mir zu Hilfe kommen. Ich rede vom Zuwachs an Hörern, davon, die Sendung auf die ganze Woche auszudehnen – und das wird sich für dich lohnen. Ich habe vor, von New Orleans aus auf jeden größeren Markt östlich der Rocky Mountains zu expandieren.«
    Sam zog eine Braue hoch.
    »Okay, das ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber zumindest gibt es die Möglichkeit.«
    »Allmächtiger, weißt du, was du da sagst?«, fragte Eleanor.
    »Eleanor, ich bezahle dich nicht dafür, dass du mir

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