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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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als wir noch in Mexiko waren – ich weiß nicht mal, ob alles vollständig ist. Ich habe es Sam nicht zurückgegeben, und als dieser Ärger hier begann, dachte ich mir, dass sie es mit der Angst zu tun kriegen und zu mir zurückkommen würde und … Tja, sie kam nicht zurück, und ich schätze, ich kenne Samantha wohl doch nicht so gut, wie ich gedacht habe.« Er lächelte bitter. »Sie ist ein harter Brocken. Wie auch immer …« Er räusperte sich. »Ich wusste, dass jemand sie belästigte, ich hatte von den Anrufen gehört, und, ich gebe es zu, ich habe selbst daran gedacht, sie in der Sendung anzurufen, habe sogar ein paar Mal die Nummer gewählt, aber nie den Mut aufgebracht, die Sache durchzuziehen. Ich nahm an, dass sie meine Stimme erkennen würde, verstehen Sie?«
    »Klar«, antwortete Bentz, der versuchte zu begreifen, was für ein Typ dieser David Ross war. Er kaute langsam auf seinem Kaugummi und wartete. Er wusste: Der Mann war nicht der Mörder – die Blutgruppe stimmte nicht, und Ross sah dem Phantombild auch nicht sonderlich ähnlich. Doch den Kerl plagte ein schlechtes Gewissen, er wollte sich etwas von der Seele reden, und Bentz war bereit, ihm zuzuhören.
    »Wie gesagt, ich hatte gehofft, sie würde zu mir zurückkommen, aber der Schuss ging nach hinten los, und jetzt … jetzt läuft hier ein Mörder rum, und ich habe gehört, dass es derselbe Typ sein könnte, der in der Sendung anruft … und dass … dass eine Bekannte von Samantha ermordet wurde. Ich … ich habe Angst.«
    »Sie zeigen sich also selbst an, weil Sie vergessen haben, Ihrer Exfreundin ihre Schlüssel zurückzugeben?« Bentz beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch, auf den Stapel von Berichten, deren Inhalt David Ross und seinesgleichen vor Angst in die Hosen machen ließe.
    »Ich will jeden Verdacht gegen mich ausräumen.«
    »Ist das nötig?«
    Ross errötete. »Ich hätte nicht hierher kommen müssen. Im Grunde war es vielleicht sogar ein Fehler«, sagte er mit einem Anflug von Courage. »Aber ich wollte einiges richtig stellen.«
    Bentz glaubte ihm. Er überlegte, inwiefern David Ross mit den Morden zu tun haben könnte. Wenn es sich um Auftragsmord handeln würde, könnte er der Kerl sein, der die Fäden zog, ein Mann, der sich des Mörders bediente. Aber sie hatten es eindeutig mit einem Serienkiller zu tun – für diesen war das Töten der Kick. David Ross hingegen hatte es lediglich auf Samantha Leeds abgesehen. Und hätte sich Ross mit Beweismaterial gestellt, wenn er der Täter wäre? Wohl kaum. Er war nicht John, der Rosenkranz-Mörder, wie Bentz ihn bei sich nannte. »Wollen Sie uns sonst noch was sagen?«, fragte er Ross.
    »Ja. Stellen Sie ihn!« Ross’ Nasenlöcher blähten sich, als hätte er etwas Übles gerochen. »Verhaften Sie den Schweinehund oder legen Sie ihn um. Bevor er Samantha kriegt.«
     
    »Es reicht endgültig. Ich kündige!«, schnappte Melanie, nicht fähig, das Beben in ihrer Stimme abzustellen. Sie war so sauer, so verdammt sauer, und als sie jetzt vor Eleanor Cavaliers Schreibtisch stand, konnte sie das Zittern, das ihren Körper erfasst hatte, kaum beherrschen.
    »Ich rufe zurück«, sagte Eleanor in den Hörer, legte auf und fixierte Melanie mit ihren dunklen Augen. »Setz dich, lass uns reden. Du kannst nicht einfach so kündigen, du hast zwei Wochen Kündigungsfrist und –«
    »Darauf pfeif ich. Wenn man mich so behandelt … Als ich diese Stelle angenommen habe, sagte man mir, mit meinem Abschluss und meinen Psychologiekenntnissen gäbe es Aufstiegsmöglichkeiten, man hat mir eine eigene Sendung in Aussicht gestellt.«
    Eleanor deutete noch einmal auf den Sessel vor ihrem Schreibtisch. Als wollte sie Melanie beschwichtigen. »Irgendwann könnte es so weit sein.«
    »Könnte«, wiederholte Melanie mit einem Schnauben. »Könnte! Eleanor, ich habe den Bachelor und ich kenne den technischen Kram in- und auswendig, genauso wie Tiny, verdammt noch mal! Und habe ich nicht Samantha vertreten, als sie in Urlaub war? War ich so schlecht?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Und wer springt ein, wenn sie krank ist? Hä? Ich!« Sie wies mit dem Daumen auf ihre eigene Brust. »Ach, was soll’s? Ich verschwinde von hier!«, verkündete sie, drehte sich auf dem Absatz um und stürmte hinaus. Mitten auf der Aorta wäre sie beinahe mit Ramblin’ Rob zusammengestoßen. Der alte Knilch hatte zweifellos gelauscht. Er verursachte ihr eine Gänsehaut. Aber das tat eigentlich jeder

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